8. Türchen:
Jerk Götterwind
Die Sache mit dem Krebs
für Ilse, meine Seelenhündin, die kurz danach verstarb.
Mir brannte die Sonne 
In die Fresse als 
Gäbe es kein Morgen 
An meiner Seite 
Hechelte die Hündin 
Wie sonst nur was 
Menschen wuselten 
An uns vorbei 
Und würdigten uns 
Keines Blickes 
Obwohl 
Ich manchmal den 
Eindruck hatte dass 
Die alte Hündin 
Kokett wie sie war 
Immer noch einen 
Augenaufschlag wert war 
Sie steckte alles weg 
Trotz Lungenkrebs 
Blasenkrebs und 
Harnröhrenkrebs 
War ihr Lebenswille 
Nicht gebrochen und 
Ihr Spieltrieb brachte 
Mich auch jetzt noch 
An den Rand des Wahnsinns 
Doch nach der Diagnose 
Frage ich mich wie ich 
Es aushalten soll 
Ganz ohne sie nachdem 
Sie mich schon fast
13 Jahre begleitet 
Wir werden kämpfen 
Sie und ich und 
Natürlich auch meine 
Frau der sie keinen 
Moment von der Seite 
Weicht als wüsste sie 
Wie wenig Zeit ihr 
Noch bleibt 
Ihr Name ist 
Ilse 
Erinnert euch 
Jerk Götterwind kenne ich seit Urzeiten. Wir sind dabei
beide alt geworden.
Ilse habe ich bei der „Monsters of Poetry“-Tour kennen und
lieben gelernt. Ich habe mitgelitten, auch wenn das eigentlich nicht ganz
stimmt: Ich kann nachvollziehen, aber ich kann nur bedingt mitleiden. 
Mit diesem Gedicht werde ich mich immer an Ilse erinnern.
Und ich hoffe einige andere Menschen auch. Jerk und Iris werden sie sowieso
immer in Erinnerung halten.
Jerk Götterwind: Sänger bei „Disanthrope“ (ich sag jetzt mal
Punk). Zusammen mit Iris Sänger und Mastermind bei „Relative Kälte“ (ich sag
jetzt mal Elektro-Minimal-Musik).
Wunderbarer Dichter. 
2013 wird ein neuer Gedichtband von ihm beim Songdog-Verlag
erscheinen. Freu!
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