Donnerstag, 30. April 2015

Musik, mit der ihr mich vertreiben könnt:



Meine Hate-List.
Bands und Musiker, mit denen ich nix (mehr) anfangen kann, die mich teilweise extrem wütend machen:

- Mumford & Sons
Der Name. Das Banjo. Und irgendwie – Nee!
Da hilft es auch nicht, dass sie jetzt U2 nachspielen…
- Tocotronic
Der Name. Das verkopfte Getue. Und fürchterlicher Gesang.
- Jethro Tull
Ian Anderson kann auf einem Bein stehen und dabei Querflöte spielen. War mal gut, hatte geile Songs. Aber irgendwann wurde das konservative Arschloch auch musikalisch unerträglich für mich.
- Carlos Santana
Früher liebte ich seine Drei-Stunden-Konzerte. Aber mittlerweile spielt der seit über dreißig Jahren den gleichen Sound. Nee!
- Abba
Das war leicht, die in meiner Jugend zu hassen. Seichte Kommerz-Scheiße. Dumme Musik.
Stimmte natürlich nicht. Bin ich aber heute noch immer davon überzeugt…
- Coldplay
Haben auch mal gute Sachen gemacht. Aber es wird nun wirklich Zeit, dass die sich auflösen. Seit gefühlten Jahrhunderten.
- Radiohead
Ich gestehe, ich finde keinerlei Zugang zu „OK Computer“. Und auch sonst nicht.
- Gaslight Anthem
Fallon ist Kreationist. Und kann nur ein Tempo. LAAANGWEILIG!
Dabei hatte ich bei den ersten zwei Platten Hoffnung auf ne große Band (und bin deshalb umso enttäuschter)…
- Madonna
War mal geil (als Sängerin meine ich!) und ist nur noch nervig. Trotzdem bleibt „Ray of light“ ne tolle Platte.
- Cat Stevens
Ist einfach unglaubwürdig geworden. Sein Radikal-Islamismus war/ist Scheiße. Und ein Comeback unnötig. Trotzdem mag ich n paar seiner alten Sachen…
- Queen mit Brian May
Dieser Gitarrensound ist einfach zum Kotzen. Und nach Freddie Mercury war jegliche Existenzberechtigung dieser Band im Arsch.
- Genesis ohne Peter Gabriel
Wurden immer mehr zu Phil Collins‘ Band.
- Phil Collins
Hat zu früh vergessen, dass er mal gar nicht so schlecht am Schlagzeug war. Spielte und produzierte dann immer den gleichen Scheiß. Und zu allem Überfluss sang der auch noch!
- Guns n Roses
Ja. Die gibt es noch. Und der kleine Giftzwerg Axl ist zur Karikatur seiner selbst mutiert. AUFHÖREN!
Auch oder gerade weil ich die früher geliebt habe.
- Ryan Adams
Warum mögen den eigentlich so viele Menschen? Und auch wirkliche Musik-Freaks?
Ich mag ihn nicht.
- Frei.Wild, Böhse Onkelz, Xavier Naidoo und all das Gesocks
- Ach, ich könnte diese Liste endlos fortsetzen.
Dabei habe ich mal behauptet, tolerant zu sein.
Glaubwürdigkeit und Feeling: Das spreche ich oben genannten einfach mal ab. Oder sie können es nicht bis zu meinem Herzen transportieren.

Genug für heute.
Ich muss kotzen…

Literarisches Gipfeltreffen im Stuttgarter Torhaus!!! - Gemeinsamer Auftritt der Autoren Hermann Borgerding und Ralf Preusker -

Ein sehr schöner Artikel, leider erschien er in der Ludwigsburger Presse um ca. 50 Sätze gekürzt:

Litera Freak e.V. präsentiert:
Literarisches Gipfeltreffen im Stuttgarter Torhaus!!!
- Gemeinsamer Auftritt der Autoren Hermann Borgerding und Ralf Preusker -
09.05.2015, 20 Uhr - Stuttgarter Torhaus, Stuttgarter Straße 62, 71636 Ludwigsburg
Es ist nicht einfach, den Dichter, Schriftsteller und Blogger Hermann Borgerding für eine Lesung zu bekommen. Seine schwere Krankheit lässt nicht allzu viele Events im Jahr zu. Dennoch hat es Litera Freak e.V. anno 2014 schon geschafft, Borgerding zusammen mit dem Dichter Jerk Götterwind zu einem großartigen Literaturmeilenstein ins Torhaus zu lotsen, wo die Beiden das Publikum mehr als begeisterten. Diesmal trifft er den Ludwigsburger Dichter und Literaturmacher Ralf Preusker zu einer gemeinsamen Lesung. Für Litera Freak e.V. und sein Publikum geht ein großer Wunsch in Erfüllung, wenn die beiden Autoren sich endlich, wie schon lange angekündigt, den Lesetisch teilen und im Wechsel wohl improvisiert einen Abend mit Lyrik, Prosa und Teilen aus ihren gemeinsamen Projekten und Zukunftsideen „durchziehen“. Da steht literarischer Rock’n’Roll auf dem Zettel! Und da es Hermann Borgerdings einziger Auftritt in Süddeutschland sein wird, kann sich die Ludwigsburger Literaturszene ein weiteres Mal geehrt fühlen. Für seine Fans zählt Hermann Borgerding längst zu den wichtigsten deutschen Autoren. Als mutiger und unermüdlicher Kämpfer gegen den Krebs und gegen eine erkaltete, viel zu oft unmenschlich agierende Welt, ist er für seine Leser ein kontinuierlich literarisch und menschlich agierendes Vorbild.
In seinen Schriften zeigt er seiner Krebserkrankung den Mittelfinger und schreibt unermüdlich auch zu vielen anderen brisanten und aktuellen Themen, die uns alle angehen dürften. Seine Blogs und Bücher sind wunderbare Beispiele für eine große und ungekünstelte poetische Kraft und Zeichen einer sehr tiefen Liebe zu den Menschen, die sich aber auch herber Kritik und Ironie unterziehen lassen muss. Borgerding unterstellt die oft scheinbar schöne Welt lyrischer und philosophischer Prüfung und kämpft gegen humane Kälte, Gleichgültigkeit, Gefühllosigkeit, Ungerechtigkeit und Depression. Dies geschieht stets ohne politische Allüren oder Larmoyanz. Immer bewahrt er seine literarische und menschliche Authentizität und seinen wohlfeilen Humor und letztendlich kanalisiert sich sein Werk stets aus der Anklage heraus in Hoffnung und den Mut zur unverstellten Liebe und bewusst gelebter Solidarität mit den Schwachen. Die Autorin und Verlegerin Nì Gudix beschreibt seine Texte als „eine schnörkellose Darstellung der Wirklichkeit und zugleich eine Hommage an sie.“
In einer Neuauflage erschien dieses Jahr sein Buch „Ausgehöhlt – Im Krebsstrudel“, das nicht nur knallhart die Krankheit „Mundhöhlenkrebs“ mit Entstellung und Todesangst beschreibt, sondern auch das Leben danach: Ein Leben in Hoffnung und dem Wunsch nach Liebe und Anerkennung als Gezeichneter; begleitet von unermüdlicher Schreibenergie als fruchtbare Strategie für das Überleben. Borgerding, der seinen VfL Bochum und Rockmusik über alles liebt, war lange Sänger einer Rock-Punkband, Gitarrist und Liedschreiber. Dann folgten erste literarische Publikationen und Gründungen mehrerer Literatur- und Kunstzeitschriften im sog. „Underground“. Nach der schweren Krebs-O.P. waren Lesungen durch die massive Sprachbehinderung fast unmöglich. Heute steht Hermann Borgerding wieder selbstbewusst und ungehemmt am Lesepult und liefert Grandioses ab. Neben Gedrucktem veröffentlicht Hermann Borgerding regelmäßig seine Gedanken und Literatur in seinem Blog „Extraball - Mein Mittelfinger dem Krebs“.
Der in Ludwigsburg geborene Autor und Vorleser Ralf Preusker, der bei dieser Lesung einem selten großartigen Freund und schreibendem Vorbild begegnet, wird am Ende des Abends aus der Autobiographie „Ausgehöhlt“ lesen und Borgerding umgedreht aus Preuskers Arbeit „Das Zimmer“. Der Essener Dichter Urs Böke beschreibt Preuskers Werk, das mittlerweile ausschließlich verlags- und rechenschaftsfrei veröffentlicht und gebloggt wird, wie folgt: „Preusker schreibt seine Existenz an die Wand in Zeilen, die manchmal erst beim zweiten Blick ihre Verzweiflung und Trauer offenbaren. Der Dichter hier braucht keinen Egolärm, sondern nimmt die Hoffnungslosigkeit der Welt sacht an die Hand, um den Versuch Mensch bodentief auszuloten. Was helfen könnte ist Liebe, doch auch die verstrickt sich halbseiden und angetrunken im Alltag.“ Preusker veröffentlicht zudem derzeit wieder Texte in der Eremitage des LFL Ludwigsburg.
Also? Fernseher aus und raus aus dem Haus!!!

Dienstag, 28. April 2015

Ich kann es nicht lassen:


Warten auf den Fußball-Abend



Mann! Kalt!
Schon wieder.
Und windig. Bei den Hundespaziergängen fällt es schwer, die Zigarette mit Genuss zu rauchen.
Und meine Schafe haben die Weide leergefressen und tummeln sich nun woanders.
Mist.

Vorgestern in einer Doppelkopf-Nacht doch eine Zigarette und ein Bier zu viel genossen.
Gestern festgestellt, dass ich keine 18 mehr bin.
(Eigentlich weiß ich das aber schon länger…)

(und eigentlich tippe ich das jetzt auch noch einen Tag später…)




ICH HABE DIE SYTEMFEHLER BEREINIGT

leider nur an meinem zickenden Compi
Der stürzte völlig ab
& nix lief mehr
& ich probierte planlos fünf Stunden rum
& jetzt scheint das Ding wieder zu laufen

Ich traue ihm noch nicht
- vor allem traue ich meiner Reparatur nicht

SYSTEMBEREINIGUNG
versuche ich ansonsten
seit ca. 40 Jahren
& scheitere
immer wieder
Andererseits:
Das System scheitert auch
& konnte mich noch nicht bereinigen

Mein Compi scheint halbwegs wieder zu funktionieren
- ich hätte mir auch keinen Ersatz leisten können -
Ich laufe mit dem Hund über die Felder
& funktioniere halbwegs
- außerdem kann man mich nicht ersetzen


Nach dem xten Neustart
öffnet der Compi seine Programme relativ stabil
ich habe ihn repariert
& keine Ahnung
wie ich es geschafft habe

Systembereinigung, Anti-Virus
Neustart
Wiederherstellung
Formatierung
…:
Wunderbare Metaphern
auch für das Leben neben der Tastatur


Computerabstürze
bringen mich mittlerweile mehr aus der Rolle
als ein Vollrausch

Ich habe
das SYSTEM BEREINIGT
am Computer
ohne Plan & Ahnung

Manchmal wünsche ich mir
dass das Leben so einfach wäre
wie ein Compi
(den ich auch nicht durchblicke)




Über die wirklich wichtigen Sachen will ich nicht schreiben.
Also Fußball.
Heute Abend: Doofmund gegen Bayern.
Ich freue mich drauf.

Für Doofmund geht es um alles, eigentlich sogar um noch mehr.
Und kein vernünftiger Mensch wünscht den Bayern einen Sieg.
Es ist doch so:
- München ist spießig und nur ne Touri- und Reichen-City (okay, dafür ist Doofmund Nazi-Hochburg. Trotzdem Ruhrpott. Und auch mit viel Widerstand, Toleranz und libertären Menschen…)
- Eigentlich egal, ich habe es nicht so mit Patriotismus. Aber Bayern gehört einfach nicht zu D-land! Never!
- Geld scheißt Tore. Und das ist nicht schön. Und die Bayern sind da eben die Mannschaft Nr.1 (okay, so ganz anders ist das bei Doofmund auch nicht…).
- Es fiel schwer, den BVB unter Klopp zu hassen. Schnelles, schönes und ehrgeiziges Spiel wurde da fabriziert. Und auch wenn es diese Saison nicht lief – die Doofmunder waren die einzigen, die versucht haben, die Bayern zu ärgern. Und Klopp hat nochmal ne Sause um den Borsigplatz verdient und dafür muss eben (eigentlich) der Pokalsieg her.
- Und überhAupt…

Also Ole-BVB!
Dafür hasse ich euch ab nächste Saison beinahe so, wie die Schalker und die Bayern!




Schon wieder Regen.
Und Wind.
Frau und Schwiegermutter seit 4 Stunden beim Doc.
Das macht definitiv keinen Spaß.
Ich stattdessen höre gerade in die neue Tocotronic rein.
Und warte eigentlich nur auf den Fußballabend…





Montag, 20. April 2015

50.000!!!



Hey!

Grund zum Feiern:

EXTRABALL
Seitenaufruf-Diagramm
50004 Seitenaufrufe
493 Posts,
Zuletzt veröffentlicht am 17.04.2015 !

Fünfzigtausend Seitenaufrufe finde ich klasse.
Auch wenn das bei ca. 500 Posts nur ne durchschnittliche Leserschaft von 100 Menschen pro Post macht:
Ich habe mir 0 angefangen, wenig Werbung für meinen Blog gemacht und mich nie darum gekümmert, wie ich den verlinke und mehr Zugriffe kriege. Diese 100 Menschen (wahrscheinlich mehr, da es im ersten Jahr sehr kläglich lief…) lesen das also, weil es sie interessiert.
Profi-Blogger können darüber natürlich nur lachen. Ich freue mich.

Hey! Meine Posts sind keine Kochrezepte, kein Erotik-Kram, keine Handwerker-Tipps und keine (oder selten) Tiergeschichten!
Da is ne Masse „Lyrik“ drin!
Und da sind 100 „Follower“ geil!

Darauf ein Bier und eine Zigarette!

Und gleich den nächsten Post schreiben…




News von „meinen“ Lämmern und vom Frühling:



Die sind doch schon schön gewachsen, oder?



Musikalisch gibt es da die neue Wire und neue Sachen von Boz Scaggs.
Beides ziemlich gut, aber nichts, was mich vom Hocker haut. Dann schon eher die EP von den Foo Fighters zum Record Store Day. Mit ner klasse Cover-Version von „Kids in America“ von Blondie. Leider gibt es die hier nur auf einem YouTube-Stream.
Ansonsten habe ich genug Sachen, die ich mal wieder hören sollte…




In letzter Zeit (seit nem halben Jahr) komme ich kaum zum Lesen.
Schreiber sind wahrscheinlich eh schlechte Leser.
Weil sie meistens schreiben.

Habe ich euch schon die MAULhURE#4 ans Herz gelegt?
Für meinen Geschmack etwas zu viel Prosa (zumal ich gerade selber eher prosaisch drauf bin und mich gerne von Gedichten inspirieren lassen würde) aber ein wieder mal gelungenes Werk. Muss ich ja sagen, da ich irgendwie mit drin hänge…

Irgendwie hänge ich auch beim Fledermausland mit drin.
Fledermausland ist eine Anthologie vom gONZoverlag. „Diverse Wahrheiten über Wasserstände, Paranoia, Journalismus und Hunter S. Thompson“.
Ich bin der einzige Schreiberling, der dabei das Milchtrinken erwähnt. Aber die anderen Texte sind äußerst lesenswert.
Gründe, weshalb man und auch frau sich diese Anthologie kaufen sollte:
1.     Hunter S. Thompson Fans entdecken vielleicht was Neues über ihren durchgeknallten Reporter/Autoren. Zumindest andere Fans, die über ihn schreiben.
2.     Die Mischung aus Lyrik, Kurzgeschichte und Reportage ist einfach spannend. Ich habe es in einem Zug durchgelesen.
3.     Bei den AutorInnen findet man viele der Großen des Undergrounds. Sozusagen die Helden und Bekannten der zu Unrecht viel zu unbekannten SchreiberInnen.
4.     Kleinverlage mit ehrgeizigen Projekten gehören eh unterstützt. Immer.
5.     Mit „Leda“ von Pablo Haller ist das beste Gedicht ever des letzten Jahres in dieser Anthologie!
Ich bevorzuge ja da die Einzelausgabe (für 3,-€ auch bei gONZo), aber wer das Ding noch nicht hat sollte unbedingt zuschlagen!
6.     Wen diese fünf Gründe noch nicht überzeugen, dem kann ich auch mit weiteren Gründen nicht überzeugen. Da lasse ich doch die Mühe…

Kaufen!




Eigentlich will ich noch zu weiteren Büchern was schreiben, habe aber jetzt keinen Bock.
Würde für die LeserInnen wohl auch zu viel werden.
Vier Bücher kommen noch die Tage nach:
- h.p. gansner: „superherz“
     - Ralf Preusker: „Privatsachen“
     - Roland Adelmann: „Bier im Frühstück - Tschernobyl im Arsch“
     - Superbastard #6: REBELLION

Auch da kann ich nur absolute Kaufempfehlungen aussprechen!




Noch nix vor am 09.05.?
Nicht allzu weit von Ludwigsburg entfernt?

Der wirklich großartige Poet Ralf Preusker liest dort mit mir.

Veranstaltet wird die Lesung von den Litera-Freaks aus Ludwigsburg. Die machen eh generell tolle Lesungen.
Und Ralf aus Marbach ist sowas wie deren großer Macher und für mich ein wunderbarer Gastgeber. Und ich liebe seine Schreibe, die da viel zu oft in den Hintergrund gerät. Umso mehr bin ich stolz, dass er dort mein Partner auf der Bühne ist.
Und Freunde sind wir mittlerweile eh.

Wir werden euch Texte über Liebe, Rock’n’Roll und das Leben um die Ohren knallen.
Ralf liest aus meinem Roman und ich werde einen Text von ihm lesen.
Und natürlich gibt es Musik und Eierlikör (aber für mich erst nach der Lesung: der schleimt zu stark und dann versteht ihr mich gar nicht mehr!).

Vor knapp über einem Jahr habe ich die Lesung mit Jerk Götterwind dort genossen. Und wollte unbedingt wieder hin. Scheiß auf 500 Kilometer!
Ralf ist ein Freund, ich werde da toll empfangen und die ZuhörerInnen der Lesung waren fantastisch.

LET’S PARTY!!! ROLL ON!!!





Ach! Quadrophenia!
Ich liebe diese Platte von "The Who". Damals, als ich Trottel meine Schallplattensammlung auflöste, habe ich sie verschenkt. Oder billig verramscht. Dann habe ich mir irgendwann die Deluxe-Remastered-Was-auch-immer-CD-Box-zugelegt. Die ist wunderschön.
Aber seit heute kann ich dann dieses Meisterwerk endlich wieder auf Vinyl genießen. Das ist noch schöner!




 Jetzt fehlen noch n paar Bilder, aber meine Knippse macht schlapp.
Und Aron will auch noch mal raus.
Und Frauchen ruft...

Gute Nacht!

Auf die nächsten 500000!


Freitag, 17. April 2015

Notes from a tired old man






Es ist schön
wenn man sich
und vor allem den Leuten
nichts mehr beweisen muss

Diese göttliche Gelassenheit
kann mir niemand nehmen

Ich weiß
dass ich nie gut genug werde
um meinen Ansprüchen zu genügen
Ich weiß nicht
ob ich den Ansprüchen der Leute genüge
aber
das ist mir scheißegal

N paar Menschen gefallen
n paar meiner Texte
Selbst ich finde
Einiges ist mir ganz gut gelungen
& ich freue mich
wenn es gefällt

Ich werde immer seltener richtig wütend
& finde
dass die vorderste Front eh den Jüngeren gehören sollte
trotzdem
kann ich immer noch nicht mein Maul halten
& werde das wohl auch nie schaffen
& finde das auch gut so

Die Jungen
sollen meinetwegen vom Ficken und Saufen schreiben
ich brauche das nicht mehr
& frage mich
warum da so viel Wirbel drum gemacht wird

Vielleicht gab es mal Zeiten
wo ich zweimal täglich vögelte
& mir zwischendurch einen runterholte
weil ich Bock drauf hatte
Aber
diese Zeiten sind vorbei

Vielleicht gab es mal Zeiten
wo ich tagelang durchfeierte
& das Bier kistenweise leerte
Jetzt gibt es Tage
da bin ich nach drei Flaschen Bier betrunken
Aber
dafür halten sich die völlig verkaterten Morgen
in Grenzen
& glaubt mir:
Das ist ein Vorteil!

Provozieren?
Hab ich immer gerne gemacht
Womit kann man heute noch provozieren?
Ich probiere es
immer wieder gerne mit Romantik-Scheiß

Vielleicht war ich früher mal
ein harter Junge und hatte es drauf
Ich glaube
eher nicht

Vielleicht habe ich es jetzt drauf
wo ich kein harter Junge mehr sein muss
Keine Ahnung
– Wie immer

Ich brauche nicht auf dicke Hose zu machen
Es ist völlig egal
ob und was für Eier ich habe
& das gefällt mir

Zum Beispiel der Sternenhimmel
oder die Wolken am Tag
über den Feldern hier im Münsterland
& Aron & Claudia neben mir
& unsere Umarmungen & Streicheleinheiten
& dass wir alle Scheiße durchgestanden haben &
unser Glück leben:
Besser
als alle Exzesse
die ich erleben durfte

Ich strebe nicht mehr
nach Geld & Macht & beruflicher Anerkennung
Ich mag zwar Statussymbole & Luxus
aber ich kann auch ohne

Wichtig sind mir meine Freunde
meine Familie(n)
& vor allem meine über alles geliebte Frau
Sie hat mir erst gezeigt
wie wichtig das ist
& wenn sie zufrieden ist
bin ich es auch
& wenn sie an irgendetwas leidet
dann leide ich auch

Ich bin jetzt über 50
& wollte früher niemanden über 30 trauen
& hätte nie gedacht, so alt zu werden
(Ich fühlte mich irgendwie immer dem Club der 27er verbunden)

Ich bin jetzt 5 Jahre verheiratet
& vor zehn Jahren
hätten alle meine Freunde mir keine 10 Tage gegeben
beziehungsweise nie mit einer Hochzeit von mir gerechnet
& ich bereue keinen einzigen Tag

Ich habe meinen Krebs 8 Jahre überlebt
& zerstöre wieder einmal jede Statistik
(Mit den Worten der Ärztin:
 „Wir haben selten Patienten
  die so lange bei uns sind…“
 (So ähnlich sagte die das, war wohl lieb gemeint…)

Ich bin sichtbar alt
(& sehe eindeutig noch älter aus, als mein Ausweis aussagt…)
aber ich kann immer noch mit Aron an den Feldern rumtollen
& werde mich die Tage sogar wieder auf ein Fahrrad trauen
(was bei mir bisher dreimal zu fürchterlichen Unfällen führte &
 was ich nach meiner Neck-Dissection ausgeschlossen hatte…)

Ich bin offiziell arbeitsunfähig & berentet & kann mir davon nix kaufen
geschweige denn meine kleine Familie ernähren &
mit meiner Schreiberei verdiene ich leider nur
Streicheleinheiten für mein Ego
& n paar Cent
aber auch das
ist völlig okay

Ich bin sichtbar behindert
& sabbere
& kann nicht so artikulieren
wie ich gerne möchte
& das ist Scheiße & macht mich fertig
aber ich lasse mich davon selten unterkriegen
& meine Aspirationsanfälle bei der Nahrungsaufnahme
& meine Hustenanfälle
machen mich zwar jedes Mal fertig
aber ich überstehe sie mit Routine
& selbst die Schmerzmittel nehme ich so gut wie nie

Alles läuft
irgendwie
Life goes on and an on
Kein Leben ist leicht
vielleicht jammere ich einfach zu viel

Selbst das:
Ich darf das
Ich darf alles!

Und:
Ich muss mir nix mehr beweisen
Erwartet also nichts Neues von mir

Ich bin alt
laut ärztlichen Gutachten „frühgealtert“
Ich bin müde
Immer
Das gehört wohl dazu

Aber ich bin meistens zufrieden
& habe immer noch Flausen im Kopf
& spüre täglich die Liebe zu meiner Frau
& tanze & singe
- wenn auch nur in mir –
Ich lebe

Ich muss mir nichts mehr beweisen
ich muss den Leuten nichts mehr beweisen

Ich bin – was auch immer –
aber ich bin

Ich bin fast immer müde
& will meistens meine Ruhe
- Ich glaube
selbst damit
kann ich immer noch wach machen

Wie immer:
Oder so…