Vor ein bis zwei Jahren. Ich so:
„Nee. Ich kann gerade mal Aron halten. N zweiten Hund dabei
geht gar nicht!
Außerdem haben wir eh schon mehr als genug Stress mit dem Haus und deiner Mutter! Und stell dir mal vor, ich werde wieder ernsthaft krank! No chance!“
Außerdem haben wir eh schon mehr als genug Stress mit dem Haus und deiner Mutter! Und stell dir mal vor, ich werde wieder ernsthaft krank! No chance!“
Meine Frau so:
„Du hast ja recht. Aber manchmal wünsche ich mir eben für
ihn eine Begleiterin oder Freundin oder so.“
Ich so:
„Unser Rüpelrüde ist ein Macho, ich weiß nicht, ob das
klappt. Kann gut gehen, kann aber auch scheitern. Das Risiko ist mir zu groß.“
Damit war das Thema erledigt.
Vor ca. einem halben Jahr erkrankte eine gute Freundin an
einem wirklich ganz miesen Krebs.
Und durchlebt mit ihrer Familie, ihren Kindern und ihrem Mann, den sie vor vier Wochen dann geheiratet hat, eine Achterbahnfahrt, an der Claudia und ich teilnehmen und (natürlich nur bedingt) mitleiden. Ich hatte die Ehre, Trauzeuge zu sein. Und – Mann! – ich bin da wahnsinnig ergriffen und stolz!
Und durchlebt mit ihrer Familie, ihren Kindern und ihrem Mann, den sie vor vier Wochen dann geheiratet hat, eine Achterbahnfahrt, an der Claudia und ich teilnehmen und (natürlich nur bedingt) mitleiden. Ich hatte die Ehre, Trauzeuge zu sein. Und – Mann! – ich bin da wahnsinnig ergriffen und stolz!
Bei unserem ersten Besuch nach ihrer Diagnose nahm die
Freundin meine Frau irgendwann zur Seite und fragte Claudia:
„Wenn ich nicht mehr bin, könntest du dich um meine Dushka
kümmern? Bei dir kriegt sie genug Liebe. Da bin ich sicher.“
Claudia sagte zu. Ohne mich zu fragen.
Aber im Nachhinein sagte ich auch zu und stand zu diesem Versprechen.
Aber im Nachhinein sagte ich auch zu und stand zu diesem Versprechen.
Letzte Woche gab es eine dramatische Verschlechterung bei
unserer Freundin. Und ihr Mann ist natürlich auch bald am Ende seiner Kräfte.
So holten Claudia und ich die Hündin schon heute ab. Wir
sind eine vorläufige Pflegestelle solange noch Hoffnung besteht. Und unsere
Freundin ist schon jetzt beruhigt. Das heißt ja nicht, dass das für immer ist,
vielleicht lässt sich dieser miese Krebs ja doch noch in den Griff bekommen.
Aber momentan könnte es für die Hündin, Dushka, die beste Lösung sein.
Ich hatte wirklich Panik, als wir bei unserem Haus ankamen.
Wie würde Aron, unser Rüpelrüde, reagieren?
Erstmal freute er sich, uns wiederzusehen (wir waren sechs
Stunden weg), dann drehte er am Rad, weil er ein Leckerchen wollte. Und dann
brachte ich Dushka in unser Haus.
Sie schnüffelte, zog den Schwanz ein, hatte Angst.
Ging aber mit mir (ich hatte sie auf der Fahrt unentwegt
gestreichelt) rein.
Unser Aron zeigte erst wenig Interesse, schnüffelte dann ein
bisschen und ließ sie in Ruhe.
Vorsichtig konnte sie das Haus und den Garten erschnüffeln
und kennenlernen, ab und zu kam Aron auf sie zu, aber das war alles okay. Und Dushka machte erste Anzeichen, ihn zum Spielen aufzufordern.
Dann zog ein Gewitter auf. Beide Hunde hatten Panik. Legten
sich aber nebeneinander zu unseren Füßen. Und nach dem Gewitter hatten wir die
erste Spaziergangrunde mit beiden.
Es scheint zu funktionieren!
Es klappte sogar, beide zusammen ins Auto zu packen!
Es ist zu früh, um das endgültig zu bewerten, aber wir sind
zuversichtlich.
Beide Hunde sind entspannt, die erste Runde funktionierte.
Dushka erweitert ab jetzt (vorläufig) unsere Familie.
Und wird ein gutes Leben bei uns haben.
Und wir werden weiterhin den Krebs verfluchen, die Liebe
unserer Freundin, ihrer Kinder und iher Mannes hochhalten. Und mit unserer Liebe
und Kraft versuchen, beizustehen.
Ich hoffe, wir können Dushka irgendwann wieder zurückgeben.
Das wäre das größte Geschenk der Göttinnen. Ich befürchte, sie wird bei uns
eine neue Heimat finden. Wenn es denn so wäre, dann im Sinne unserer Freundin:
Dushka wird geliebt!