Freitag, 25. März 2011

Jau! Jetzt ist es da!


Jau! Jetzt ist es da!
Heute kam das Paket vom Verlag an und jetzt halte ich es in meinen Händen:
„Mein Mittelfinger dem Krebs“ Gedichte von Hermann Borgerding, 93 Seiten, 8,95€.
Es ist ein merkwürdiges Gefühl, sein eigenes Buch in den Händen zu halten. Hat was mit Stolz zu tun. Ist schon geil… Das Cover ist etwas heftig. Doch: das hat was!
Es wird Frühling! Und da passt so ein Buch ja ganz gut. Ihr könnt es in der Sonne lesen, ihr könnt es aber auch auf dem Klo als Lektüre mitnehmen. Ihr könnt es kaufen:
-          - Direkt beim Verlag: www.Edition PaperONE.de
-        -   Im Buchhandel (ISBN 978-3-941134-65-2)
-         -  Bei mir (mit Versandkosten bitte n Zehner überweisen, bestellen über hermann.borgerding@googlemail.com)
-         -  Auf einer der kommenden Lesungen, da habe ich aber noch keinen festen Plan…

Wenn ihr Interesse habt und es wirklich lesen solltet, dann schickt mir doch bitte ne Mail mit eurer Meinung dazu. Ich bin da schon neugierig und auf Feedback gespannt…


Montag, 14. März 2011

9000 Kilometer


9000 Kilometer


Japan ist weit weg. Sprachlosigkeit und Mitgefühl mit den betroffenen Menschen, Hochachtung vor ihrer Disziplin. Angst und Wut angesichts des Kernkraft-GAUs überlagern ein trotziges „Wir wussten es schon immer“ über Fukushima. Noch sind die Folgen nicht absehbar. Nur die Beschwichtigungen und Lügen der Kernkraftbetreiber und der Regierung kotzen mich an. Und mehr gibt es da von mir nicht zu schreiben: das werden weitaus kompetentere Menschen schon tun.
Günther Amendt ist gestorben. Der Sozialtheoretiker, Sexualwissenschaftler und Drogenexperte war einer der klügsten Köpfe Deutschlands und hob sich immer wieder in seinen (durchaus auch populistischen – na und!) Aussagen von langweiligen Soziologiescheiß oder Pseudobetroffenheiten anderer kluger Köpfe ab.
Immer wieder Libyen. Scheiße. Auch da sollen kompetentere Menschen urteilen. Nur so viel: ich erkenne da keine einheitliche demokratische Revolutionsbewegung. Die Lage und Struktur in Libyen blicke ich nicht. Bürgerkrieg ist immer Scheiße, aber in diesem Fall von einer Revolution des Volkes (der Volksstämme) zu sprechen ist mir dann doch zu einfach. Womit ich die Gaddaffis dieser Welt auch nicht verteidigen möchte.
Angesichts der momentanen Weltlage ist mein Tanz auf diesem Vulkan Erde völlig unerheblich. Aber auch ein einzelnes Staubkorn gehört schließlich zum Ganzen. Und kann was bewirken. Hoffe ich zumindest.  Oder auch nicht. Oder so. Schwafel!  Ich tippe mal meine kleine Situationsbeschreibung in diesen Blogbeitrag:
Hatschi. Hust. 9000 Kilometer weit weg die Apokalypse, hier eine miese, fiese Erkältung.
Ich bin mal wieder richtig krank, akut. Nicht dieser langweilige chronische Krebsscheiß, sondern eine Erkältung, die mich völlig umwirft: durch die Entfernung meiner Halslymphknoten und die Nachwirkungen der Krebsscheiße ist mein Immunsystem im Arsch und eine Erkältung immer heftig. Okay: das ist sie sowieso bei allen richtigen Männern. Aber bei mir halt noch ne Nummer härter. Ich bin weitgehend bettlägerig und das ist langweilig und nervt. Meine Frau verbietet mir die Hundegänge und zwingt mich, guttuende Tees und Essen aufzunehmen. Die Zigaretten schmecken nicht mehr, ich reduziere freiwillig aufs Minimum. Mein Kopf fühlt sich an wie eine Wasserbombe, der Sabber fließt ununterbrochen aus meinem rechten Mundwinkel und der Nase und ich habe das Gefühl, dass mein Hirn wegschwimmt. Glieder- und Kopfschmerzen nehmen zu. Ich bin noch schlapper als sonst.
Das ist jetzt das erste Mal seit vier Jahren, dass mich dieser Rotz so richtig erwischt. Ich versuche das positiv zu sehen: scheinbar ist mein Krebs jetzt soweit geheilt, dass ich auch wieder normale Wehwehchen wahrnehmen kann. Hatschi! Hust! Gesundheit!
Die Erkältung und das Fieber schleppe ich jetzt den vierten Tag mit mir rum. Mein Computer war länger krank:
Bei Programmwechsel und langen Dokumenten stürzte das Teil immer öfter ab und der Verlust nicht gespeicherter Sätze und Gedanken nervte völlig. Verzweiflung! Schreiben machte keinen Spaß mehr und technische Zickereien lenkten mich zu sehr von Produktivität und Kreativität ab.
Jetzt ist da ein neuer Klappenrechner (laut Mini-ster Rammsauer sollen Anglizismen vermieden werden und deshalb werden Laptops im Verkehrsministerium offiziell Klappenrechner genannt – Nein: kein Scherz!) und trotz Krankheit habe ich das Teil jetzt eingerichtet und gewöhne mich langsam an Word Starter 2010.
Ich muss bloß aufpassen, die Tastatur und den Bildschirm nicht voll zu sabbern und voll zu rotzen. Und ich bin mir bewusst, dass ein neuer Rechner als Thema gerade jetzt in das Tagesgeschehen nicht reinpasst, eher pervers erscheint. Trotzdem.
9000 Kilometer entfernt. Hier labert ein(e) Merkel von neuen Erkenntnissen. Erkenntnisse und Warnungen, die seit über 30 Jahren bekannt sind und von Merkel einfach zur Seite geschoben wurden, jetzt aber Wahlkampftechnisch nicht mehr ignoriert werden können.
Wenn ich nicht so viel husten müsste, dann könnte ich kotzen.
Meine Frau liegt platt und erschöpft auf dem Sofa. Sie arbeitet, geht mit der Hündin, macht den Haushalt und pflegt mich (soweit ich mich pflegen lasse, benötigen tue ich es nicht wirklich). Arme Claudia, ich liebe sie!
Ich sitze dann doch am Compi und tippe dies hier als Fingerübung und Einstieg. Gleich werde ich wieder ins Bett geschickt.
Japan ist weit weg. Ich ziehe mir die Bettdecke über den Kopf du schlafe. Das Leben ist schön – zumindest im Schlaf. Hatschi…