Sonntag, 14. April 2013

N bisschen Spaß muss sein...



Die Musik von „World Party“. Veltins. Ein unverdienter aber wichtiger Sieg des VfL Bochum. Frühlingswetter.

Darmstadt war klasse! Eine stimmige Lesung mit Markus Hintzen, der mich mit seiner Vielseitigkeit und Herzenswärme überraschte, wo ich ihn doch immer als Misanthropen in Erinnerung hatte und ein meiner Meinung nach gelungener Auftritt von mir, auch ohne Mikro. Ich glaube, die ZuhörerInnen haben mich verstanden.

Raum5 ist ein toller Veranstaltungsort und optimal für Treffen, Seminare, Konferenzen aller Art. Nathalie und Anton sind äußerst engagiert und haben das Herz am rechten (nämlich am linken) Platz. Hey, Ihr zwei: Nochmal danke, für die Veranstaltung und die Übernachtung bei Euch! Immerhin hat unsere Hündin einen Härtetest für die Einweihung Eures neuen Staubsaugers in der Wohnung hingelegt!

Jörg HerBIG, Jerk Götterwind, Iris, Seb und all die anderen netten Menschen: Es ist immer wieder schön in Damstadt und die Zeit ist viel zu kurz, um Ihnen und vor allem meinem Interesse gerecht zu werden! Aber spätestens Ende September bin ich ja (so Göttin mich lässt) wieder da!
Der Besuch bei der Rückfahrt dann bei Arnd Dünnebacke (nächster Gedichtband im Sommer beim Acheron Verlag!) und Alex. Ihre Wärme und Liebe. Manche Sachen kann ich nicht beschreiben. Und drücke die Daumen und habe ganz viel Platz in  meinem Herzen, wo sich Tjarden auch noch einnisten kann…

„World Party“ wurde durch Patti Smith ersetzt. Da der Kiosk keinen Drum hatte, rauche ich jetzt Gauloises ohne Filter. Für meinen Mund Scheiße, aber im Nostalgiefeeling unschlagbar. Das Fenster neben meinem Schreibtisch ist weit aufgerissen.


Gefühlsachterbahnchaos im Zeichen des Krebses.
Mehr schreibe ich nicht dazu.
Nicht jetzt.
Meine Frau leidet mit mir und durch mich.
Ihr müsst das nicht auch noch.


Guantanamo immer noch. Und die ersten (offiziellen) Opfer der Wohnungsräumungen in Dland.
Portugal, Zypern, Griechenland, Spanien, Italien und die Liste ist verlängerbar und Dland spielt zwar noch den Imperator, aber rüstet innerlich schon gegen den sozialen Widerstand die Polizei auf. Und der Widerstand wird kommen. Irgendwann.
Und der Kapitalismus wird seine hässliche Fratze zeigen müssen. Und scheitern.
Ich hoffe zum Positiven. Aber ich habe arge Befürchtungen.


Ganz viel Frühling.
Wirklich gute Freunde werden in ca. sechs Wochen einen Frischling in diese Welt gebären.
Ich freue mich aus tiefstem Herzen und weiß, dass der Frischling bei den beiden gut aufgehoben ist.
In einer Welt, die zwar wenig Grund zur Hoffnung bietet, wo die Hoffnung aber eben auch in unseren Nachkommen liegt.
Vielleicht machen sie mal das besser, was wir verbockt haben.
Ich meine das nicht persönlich, sondern generationsmäßig und überhaupt. Und nehme mich da auf keinen Fall raus!
Okay, schlechter als wir können sie es kaum machen.


Was ist Freundschaft?
Ein Bekannter von mir fordert sie aus sich heraus. Ohne direkte persönliche Anfrage.
Und beklagt sich, dass seine angeblichen Freunde nicht da sind, wenn er sie braucht.  Das kann nicht funktionieren.
Ich erlebe und spüre Freundschaft  täglich. In dem Mitgefühl meiner Weggefährten  und in dem Wissen, dass meine Menschen da sind, wenn ich sie direkt frage und ihre Hilfe brauche.
Dieser Absatz ist vielleicht nicht deutlich und klar genug. Trotzdem.


Wie schafft man eine Revolution?
Ich habe keine Ahnung.
Aber ich weiß, dass man sie nicht ohne Herz, Wärme und Humor schaffen kann.
Ein Lachen wird es sein, was sie besiegt.
Und:
Wenn ich nicht tanzen kann – ist es nicht meine Revolution.
Bekannte Sätze. Aber dermaßen wahr!


Kommenden Mittwoch dann zur Biopsie.
Chirurgen sind menschliche Krüppel, vielleicht nicht alle, aber zumindest die, die ich kennengelernt habe.
Seele, Gefühle und Ängste sind für Chirurgen Fremdwörter, das habe ich gelernt zu akzeptieren.
Ich scheiß da mittlerweile drauf, da ich weiß, dass sie einen super Job machen und einen großen Teil dazu beigetragen haben, dass es mich noch gibt.
Einen größeren Anteil an meinem Überleben haben alle meine Freunde und seit über vier Jahren hat den größten Anteil meine Liebe (mittlerweile Ehefrau).
Wenn die nicht wären, dann hätte ich mich endgültig verpisst.
Wie auch immer.
Und dann ist da noch die Schreiberei.
Meine LeserInnen und ihre Reaktionen. Die fabelhaften KollegInnen. Der Spaß an der Poesie.
Und meine Hoffnung, wenigstens n bisschen Poesie rüberzubringen.


„Tonight’s the night“. Mittlerweile Neil Young.
Und ein schwebender Hermann.


Ich schaffe mir neue Ziele. Im September soll in Darmstadt ein (Underground)- Literatur Festival stattfinden.
Mit mir.
Wenn ich dann krebsbedingt keine Zunge mehr haben sollte, dann muss Claudia meine Texte eben für mich lesen.
Und ich werde mir Mühe geben, dann besonders sexistisch anmutende Texte auszuwählen.
Und wenn sich Jerk Götterwind und Urs Böke weiterhin weigern, zu lesen, dann werde ich sie rezitieren.
N bisschen Spaß muss sein.





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