Gedanken zum modernen Fußball

Nein. Fußball ist nicht tot, Fußball wird nie sterben.

Die Jungens auf den Bolzplätzen gibt es noch. Vielleicht nicht bei uns (da spielen die Kids an der Spielkonsole), aber in den Slums in Südamerika oder Afrika oder sonst wo.

Dieses Spiel ist einfach zu genial und toll um zu sterben.

Trotzdem. Es gibt immer mehr Scheiße, die den Fußball kaputt macht.

Und zumindest den Profisport unerträglich macht. Und die Jungens auf der Straße eifern ja immer irgendwie auch dem Profisport nach, wollen werden wie Toni Kroos oder Leon Goretzka. Nee. So wie Mario Götze jetzt nicht mehr, zumindest nicht in Westdeutschland.

FIFA, UEFA, DFB und DFL geben sich alle Mühe, den Sport zu zerstören, es ist zum Kotzen.

Bestechungen, Klüngelei, Mafia-Strukturen. Eine Fußball-WM in Katar, eine Europameisterschaft verteilt über den ganzen Kontinent, Pay-TV und auseinandergerissene Bundesligaspieltage. Fuck!

Die Bundesliga? Langweilig!

Der FC Bayern München, dann vielleicht Dortmund und danach erst Mal nix. Und das wird sich wohl auf Dauer noch verschlimmern. Ach so. Bayern ist ja schon Meister geworden – interessiert das eigentlich noch irgendeinen?

Da wird ein Junge kurz vor den wichtigsten Spielen der Saison abgekauft. Ein Junge, der mal behauptet hat, es ginge ihm ums Spiel. Nee. Dann würde er nicht zu Bayern gehen! Vielleicht international ein anderer Arbeitgeber, aber nicht national zum größten Konkurrenten, der sportlich eher ein Abstieg ist: Götze wäre nicht der erste Superfußballer, der bei Bayern verkümmert.

Und dann ist da ein Ulli Hoeneß, angeblicher Saubermann und Gutmensch, der jetzt als Verbrecher geoutet ist. Unvorstellbare Millionensummen als Kaution und / oder als Bestechungsgeld gegen ein Steuerstrafverfahren fließen und was hat das mit Sport zu tun? Richtig – nix.

Selbst kleine Rangeleien unter den Fans werden aufgepuscht. Verbote sollen den Sport sauberer machen und das geht so weit, dass mittlerweile sogar Wunderkerzen verboten werden. Dabei geht das völlig an der Problematik vorbei. Randale gab es ja schon immer, auch wenn ich sie nicht gutheiße, sie gehören dazu. Waren meiner Ansicht nach früher sogar schlimmer. Bloß passt das nicht mehr zu den sektschlürfenden VIPs, die dem Hoeneß und Konsorten die Millionen zuschustern. Der Malochersport, der Sport für alle soll zum Event verkümmern. Da stört der Biergeruch der Fankurven.

Und irgendwann gibt es nur noch Sitzplätze. Unbezahlbar für das Prekariat, also den Normalbürger.

Ich gestehe, ich ärgere mich, bin momentan total sauer.

Scheißegal, ob es da wieder Hoffnung in Bochum gibt. Scheißegal, ob die Spieler des FC Bayern gestern eine Weltklasseleistung gegen Barcelona gezeigt haben. Und scheißegal, dass ich heute Abend ein tolles Fußballspiel der Doofmunder sehen möchte.

Ich will meinen Sport zurück!

So, wie er mal war.

Ich erinnere mich an Zeiten, da waren die Bälle aus Leder zusammengenäht. Und schwarz-weiß. Ich verstehe ja, dass die Entwicklung modernere, synthetische Fußbälle produziert. Aber wenigstens schwarz-weiß hätte man beibehalten sollen!

Und dann die Schuhe der Fußballer!

Ihgitt!

Orange, Grün, Bunt, Neonfarben. Einfach geschmacklos!

Wie kann ein Mann freiwillig so etwas anziehen! Glaubt mir, kein Ball lässt sich gerne von diesen Modedingern treten!

Das Ausziehen der Trikots beim Jubeln ist verboten (keine Ahnung, weshalb…) – bunte Fußballschuhe gehören viel eher verboten!

Und sollten drastischer bestraft werden. Zum Beispiel mit einem Tribünenplatz bei den Bayern, direkt neben Hoeneß. Oder mit einer Umarmung von Frau Merkel.

Früher. Das war Bundesliga im Radio. Während die Autos gewaschen wurden.

Früher. Das war um 18.00 Uhr die Sportschau. Und Länderspiele oder internationale Highlights im öffentlich rechtlichen Fernsehen. Früher war alles besser.

Und beim internationalen Frühschoppen wurde geraucht und gesoffen, morgens um 12.00 Uhr!

Ich finde es okay, dass das Autowaschen am Bürgersteig mittlerweile verboten ist. Und falsche Vergangenheitsglorifizierung bringt auch nichts. Ich will ja keinen Schwarz-Weiß-Fernseher – obwohl: Bei diesen Fußballschuhen…

Nein.

Das hier ist nicht wohlüberlegt und wohlformuliert.

Aber ich denke, es ist wahr.

Ach Mann. Ich bin sauer!