Montag, 29. August 2016

New Model Army !!!

Mein letztes Konzert waren New Model Army in der Fabrik in Coesfeld, im Oktober 2014, pünktlich zu unserem Umzug ins Münsterland.
Dann kamen finanzielle, familiäre und gesundheitliche Komplikationen und dieses verfickte 2016 mit meinem erneut ausgehöhlten Schlund und eigentlich bin ich eben nicht in der Lage, Konzerte zu besuchen.


Meine Frau und mein Trotz führten dann jetzt doch dazu, dass ich mir „Scheiß drauf!“ sagte und mir da einfach auch mal wieder was gönnen will.
Rome im September in Bochum ist gebucht und was lag für mich näher, als vorgestern mit New Model Army wieder als Konzertbesucher einzusteigen.
Das Parkfestival in Waltrop ist klein und fein. Und äußerst preisgünstig.
New Model Army habe ich 15 mal live gesehen. Und war fast immer begeistert. Also hin!

Meine Frau Claudia, ihr Bruder Carsten und mein bester Freund Thomas an meiner Seite – da konnte eigentlich nichts schief laufen.
Und es war wunderschön!

Auch wenn das Wetter extrem schwül war (und später ein Regenguss einsetzte), die entspannte Stimmung und genügend Platz um mich herum und wenig Drängelei, obwohl wir ziemlich nahe an der Bühne standen: Genial!

Mambo Kurt im Vorprogramm ist ja nicht jedermanns Sache, da will ich mich auch gar nicht zu äußern. Kurz nach 21.00 Uhr betraten New Model Army die Bühne.

Was macht eine Band auf einem Stadtparkfest, wo sie zwar der Headliner sind, aber sicher nicht vor ihrem Stammpublikum spielen?
Wie reduziert eine Band ihr Live-Programm auf Festivallänge?
NMA hätten sich auf ihre zahlreichen Hits (okay, zumindest in Insiderkreisen) und auf ihre bewährten Konzerthighlights beschränken können.
Machten sie aber nicht, sondern boten eine fantastische Mischung aus n paar dieser Hits und vier oder fünf (mein Schwager versorgte mich immer wieder mit Bier…) Liedern der Platte, die erst einen Tag zuvor erschien.  Und diese Lieder funktionierten fantastisch!


Generell ein klasse Sound und eine äußerst stimmige Light-Show.
Groß, aber nicht zu groß. Einfach stimmig.

Bei „Green And Grey“ setzte der Regen ein.
„English summer“, wie Justin Sullivan treffend bemerkte. Auch das war okay: Es gab ein großes Sonnendach, unter dem wir dann standen.
Und irgendwie passte auch der Regen.
Und dann wurde ich noch mit der bisher besten Live-Fassung von „Vagabounds“ beschenkt. Mit einer super Violine.
Ich war hin und weg (und nach dem Konzert auch leicht angetrunken. Ich liebe meinen Schwager!).

Okay, bei offiziellen Club-Konzerten von New Model Army ist mehr Stimmung. Wird mehr mitgesungen, mitgetanzt und gefeiert.
Aber gerade für meinen angeschlagenen Gesamtzustand war das schon richtig passend.
Und im Oktober in Coesfeld oder beim traditionellen Weihnachtskonzert in Köln kann ich das ja noch nachholen…



Vielleicht sollte ich auch mal was zu der neuen Platte schreiben:

„Winter“ erschien vielleicht nicht gerade passend zur Wetterlage.
Und irgendwie finde ich es schon etwas merkwürdig, dass ich im Moment immer „Bring me the Winter“ vor mich hin summe.

Die Platte ist einfach toll, setzt den kreativen Höhenflug von New Model Army nach „Between Dog and Wolf“ fort. Und klingt wieder anders.
Vielleicht etwas düsterer.
Justin Sullivan ist diesmal – gerade bei den Stücken mit Gitarren- und Soundbreitseite – etwas in den Hintergrund gemischt. Dabei ist seine Stimme im Laufe der Jahre immer ausdrucksstärker und (noch) besser geworden.

Wie erwähnt: Die neuen Stücke funktionieren live hervorragend.
„Burn the castles“, „Part the waters“, “Die Trying” und natürlich “Winter” sind den New Model Army-Klassikern zumindest ebenbürtig.
Haben das Potential, Hymnen zu werden.

New Model Army sind wie alter Wein. Sie werden immer besser.
Und das ist einfach wunderbar, zumal es selbst für mich eine Zeit gab, in der sie mich nicht mehr so begeistern konnten.
Jetzt können sie wieder!









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