Donnerstag, 15. Juni 2017

Wir sind dann mal weg




Aron ist in der Tierpension und es scheint ihm zu gefallen, Claudia packt die letzten Taschen und ich habe die Scheiben vom Auto nochmal geputzt.
Morgen früh geht es los, die Fahrt dauert mit Pausen mindestens einen Tag, aber was soll man machen, wenn man nicht fliegen kann und die geliebte Frau unbedingt ans Mittelmeer will…
Egal – ich war schließlich in einem meiner früheren Leben auch Taxifahrer und Medikamentenkurier und bin durchaus in der Lage, auch lange Autofahrten zu schaffen. Bloß, das ich mittlerweile doch mehr und längere Pausen brauche.
Außerdem: Claudia und ich wechseln uns beim Fahren ab.
Und Gisela wird eh spätestens alle zwei Stunden ne Pinkelpause brauchen.

Es ist Wahnsinn.
Aber ich freue mich auf das Meer und sehe den Urlaub als Chance, nen Break in die Turbulenzen der letzten Zeit zu setzen und danach mit frischen Kräften neu durchzustarten.
Die letzten Tage, die mit Packen und Reisevorbereitungen gefüllt waren, lösten bei Gisela irgendeinen Demenzschub aus. Oder verstärkten ihre anderen psychischen Erkrankungen, von denen wir wissen, dass es da was gibt, es aber nicht genau klassifizieren können. Selbst ihr Neurologe und Psychiater geht da nicht mehr dran, eine 77-jährige Dame, die bisher damit überlebt hat, kann man nicht mehr therapieren.
Anyway: Sie weint, verhält sich devot, macht aber bewusst (Doch! Ich bin mir sicher!) Blödsinn, sobald man ihr auch nur den Rücken zukehrt. Und verhält sich eindeutig egozentrisch und egoistisch und boshaft.
Sorry. Ist so.
Claudia und ich haben ein 77-jähriges ADHS-Kind.
Naja, wir wussten, worauf wir uns einließen (außer die Trennung von dem „Lebenspartner“, die hatten wir nicht auf dem Schirm…). Aber ab und zu muss ich auch n bisschen stöhnen dürfen.

Jetzt geht es unter die Dusche und dann ab ins Bett.
Damit ich morgen früh fit bin.
Ich bin leicht beunruhigt, aber voller Vorfreude.

Ich werde berichten…

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