Im Prinzip ist hier ja schon seit ca. einem Monat ziemliche
Funkstille.
Diese wird sich bis zu unserem Urlaub fortsetzen: Wir
malochen und atmen durch, ich habe keinen Nerv zu schreiben.
In zwei Wochen geht es dann nach Miami (Spananien) und
vielleicht schaffe ich es dann ja, ab und zu einen Urlaubsblog zu posten.
Und danach will ich wieder loslegen.
Pausen können ja auch mal gut sein. Auch wenn der Anlass
diesmal nicht gut ist…
Nix zu Musik und nix zu neuer Lyrik. Obwohl es da viel zu
schreiben gäbe.
Ich habe im Moment keinerlei Ressourcen, um mit Leidenschaft
zu hören und zu lesen.
Mein Kopf ist voll mit anderen Sachen, mein Körper
geschwächt von Plackerei und COPD und Krebsfolgen. Ich gestehe, in dieser
Stressphase lebe ich auch nicht besonders gesund und vernünftig. Rauche immer
noch und trinke lieber Bier, als Schmerztabletten zu nehmen.
Wir entmüllen und entrümpeln weiterhin das Haus meiner
Schwiegermutter. Und entdecken immer neuen Schwachsinn und neue Baustellen.
Und neben Hausmeister werde ich jetzt wohl auch noch Gärtner. Und Schließer, da wir ungenutzte Räume und den Keller immer abschließen müssen, um neues Chaos von Gisela zu minimieren.
Und neben Hausmeister werde ich jetzt wohl auch noch Gärtner. Und Schließer, da wir ungenutzte Räume und den Keller immer abschließen müssen, um neues Chaos von Gisela zu minimieren.
Wohlgemerkt: Meine Frau mit einem kaputten Knie und ich mit
51 Kilo Kampfgewicht und meinen Behinderungen. Wohlgemerkt: Gisela immer
dazwischen, die helfen will, aber eigentlich nur im Weg steht und zusätzlich
getröstet werden muss.
Genießen kann das Ganze nur Aron, der endlich im Garten
seine Freiheiten bekommt und sich dort jetzt überall niederlassen kann.
Trotzdem besteht ja massig Hoffnung. Trotzdem kann das Leben
superschön sein.
Am Vatertag, hier im Münsterland Herrentag genannt, machten
wir einen tollen Ausflug. Gute und liebe Bekannte hatten meine Schwiegermutter,
Claudia und mich zu einer Kutschfahrt eingeladen. Hubert spannte seinen
liebevoll restaurierten Traktor (wunderschöner Oldtimer!) vor die Kutsche, wir
hatten einen Korb voller Getränke und dann ging es los.
Zum Beispiel so.
Oder wunderbares Wetter.
Hatten wir in letzter Zeit oft. Und ich habe
Sonnenbrandanflüge, Körperbräune und Mückenstiche.
Heute zum Beispiel versuchten wir, zu entspannen.
Claudia durfte ausschlafen, ich machte für Gisela das
Frühstück, versorgte sie halbwegs und sorgte unten für Ordnung. Dann nahm ich
sie mit auf die erste Runde mit Aron und machte ihr dann noch einen Kaffee, um
mich dann endlich meinem Frühstück zu widmen (da brauche ich Zeit und Ruhe).
In der Zwischenzeit konnte sich Claudia endlich mal in Ruhe fertigmachen.
Und durchatmen.
Und dann fuhr sie mit ihrer Mutter zum Drilandsee und ich
hatte mal n bisschen Zeit, um mich an den Compi zu setzen und was zu regeln.
Okay, das ist der Idealfall, der auch heute nicht klappte,
da wir drei Stunden zwischendurch die Brille von Gisela suchten. Ich fand sie
schließlich ordentlich eingehängt in den Ästen eines Baumes im Garten…
Dann lecker Essen und noch ne entspannte Hunderunde und zwei
Stunden einfach nur im Garten sitzen ohne zu malochen.
Es war sehr schön.
Und jetzt ist Abend und ich kann sogar noch diesen
Blogeintrag schreiben.
Unser Urlaub in vierzehn Tagen wird spannend. Miami Platja
in Spananien soll wunderschön und relativ leer sein. Das Appartement hatten wir
schon vor einem halben Jahr gebucht (sind da allerdings noch von einem Urlaub
zu viert ausgegangen…). Zu dritt sieht das alles etwas komplizierter aus: Es
wird teurer, am Lenkrad können sich nur noch Claudia und ich abwechseln (wir
wären eh die meiste Zeit gefahren…), wir haben Gisela weiterhin rund um die Uhr
um uns.
Trotzdem wollten wir nicht verzichten.
Und da auch im Haus einiges getan werden muss, das wir erst
nach dem Auszug des „Lebensgefährten“ festgestellt haben, drehen wir jetzt mal
wieder jeden Cent um.
Und nehmen uns trotzdem diesen Urlaub: Nach fünf Jahren wird
es mal wieder Zeit!
Mit den Dauerpinkelpausen (Gisela) werden wir wohl über 20
Stunden fahren, bis wir ankommen. Aber fliegen geht bei mir halt nicht.
Und den finanziellen Spagat kriegen wir auch irgendwie hin.
Nach dem Urlaub geht es ja weiter mit der wenigstens Halbwegs-Sanierung
des Hauses und Gartens. Und mit meiner Zahnung. Und dem Verschlimmerungsantrag
des Pflegegrades. Und Versicherungskram und so.
Ach ja: Ich habe da auch noch Bücher, die ich verkaufen
will.
Und Bücher, die ich schreiben will.
Hätte ich beinahe vergessen…
Jetzt mache ich gleich auch wieder Schluss. Die Dusche
wartet. Vielleicht überrede ich die Frauen ja noch, die letzte Hunderunde
gemeinsam zu machen.
An Tagen wie heute ist alles möglich.
Und dann glaube ich auch wieder, dass wir das alles hinkriegen…
Anyway.
Vor dem Urlaub wollen wir wenigstens halbwegs Klarschiff ins
Haus bringen. Um dann danach durchzustarten.
Und Claudia und ich müssen Gisela auffangen und mit der
Trennung von ihrem „Lebensgefährten“ umgehen lernen.
Nebenbei plane ich die Fahrtroute und den Finanzplan.
Schreiben hat da momentan nur ne Nebenrolle.
Da ich aber merke, wie sehr mich das nervt, müssen wir das
einfach alles besser organisiert kriegen.
Jetzt, im Urlaub, nach dem Urlaub.
Ich bin (halbwegs) optimistisch.
Und habe damit wohl auch meine Schreiblosigkeit der letzten
Wochen und der kommenden Wochen erklärt.
Zu schreiben gäbe es ja wie immer Einiges.
Aber meine Gedanken und mein Herz kommen einfach nicht dazu.
Bleibt mir trotz meiner Pause treu!
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