Freitag, 18. Juli 2014

Ottenstein, Leila und so



Ottenstein ist ein Dorf bei Ahaus.
Angeblich bekannt als Karnevalshochburg.
Ahaus liegt im tiefschwarzen Münsterland.
Unsere holländischen Nachbarn sind einen Katzensprung entfernt.
Landleben, Dauerschlaf.
Vielleicht werde ich ja dort meine Ruhe finden.

Meine Frau, unsere Leila und ich ziehen dort hin, ins Haus ihrer Mutter. Und hoffen, dass es der letzte Umzug für uns sein wird.

In der Umgebung ist Moorlandschaft. Und massig Felder.
Dort ist alles flach und selbst ich werde versuchen, wieder auf ein Fahrrad zu steigen. Es ist ruhig. Es ist beinahe langweilig.
Ich liebe so was!

Das Dorf selber erscheint spießig. Wie beinahe das gesamte Münsterland.
Ultrakonservativ. Erzkatholisch.
Beinahe, als zöge ich in Feindesland.
Aber ich muss mich ja nicht dem Karnevalsverein, dem Schützenverein oder anderen Gruppierungen anschließen. Ich will ja nur meine Ruhe.
Insofern alles okay.

Ein großes Haus. Mit Garten, liebevoll gepflegt vom Mann meiner Schwiegermutter. Claudia und ich werden die erste Etage bewohnen. Und können uns ein wenig um ihre Mutter kümmern. Und – wenn es dann mal nötig sein sollte – vielleicht später ein wenig mehr.
Ich mag es, wenn sich die Generationen zusammentuen.
Ich weiß, das ist ein hohes Risiko.
Trotzdem: Freude.



Abschied von Essen

Unglücklich kann ich überall sein
Das Glück habe ich hier nicht gefunden
Also

Stauder wird mir fehlen
aber gutes Bier gibt es fast überall
Support your local Dealer!

Den Ruhrpott
den VfL Bochum, RWEssen
Meine Freunde hinter mich zu lassen:
bis jetzt erschien mir das unvorstellbar
Und nun freue ich mich
auf das Landleben

Es kann nicht schlecht sein
wo sich Fuchs und Hase
Gute Nacht sagen



Ottenstein hat übrigens keine einzige Ampel. Dafür aber n paar Kreisverkehre, die nun wirklich überhaupt keinen Sinn machen.

Ottenstein wird von meiner Rechtschreibprüfung immer als unbekannt unterstrichen.
Das passt.

Für den Anfang genug davon…





Leila liegt auf ihrem Hundebett und schaut zu mir auf.
Diese Hündin raubt mir meine Nerven, fordert mich unablässig und macht mich glücklich.
Und Claudia geht es ähnlich, sie ist sogar noch verliebter als ich in unseren Wirbelwind.

Bei uns Zuhause ist Leila die liebste Hündin überhaupt. Außer, wenn sie sich versucht durchzusetzen: Sie will ins Bett (darf sie aber nicht!) und immer zwischen uns, wenn wir uns streicheln oder küssen. Und wird nervös, sobald eine/r von uns die Wohnung verlässt.
Und sie bellt, wenn es draußen laut wird oder jemand durch den Flur geht. Das nervt.
Außerdem will sie eigentlich immer beschäftigt werden, hat selten Ruhephasen. Das strengt an.

Schlimm wird es, wenn wir Besuch bekommen. Alle Menschen werden angebellt und sie versucht jede/n anzuspringen. Das geht gar nicht!
Und wir haben es noch nicht geschafft, sie dabei ruhig zu bekommen.
Zwar sind wir uns sicher, dass sie niemanden beißt. Aber ein Schäferhund jagt halt vielen Menschen – und gerade denen, die mit Hunden nichts am Hut haben – Angst ein. Und das ist einfach scheiße.

Leila braucht eine starke Hand und konsequente Erziehung.
Da sind Claudia und ich gefordert, zumal wir beide nicht unbedingt Strenge als erstes Charaktermerkmal haben.

Und die Leinengängigkeit lässt (natürlich) immer noch zu wünschen übrig.
Und jetzt fühlt sie sich auch so sicher bei uns, dass sie Befehle auch schon mal ignoriert und ihre Ausflüge ohne Leine erweitert. Was wir nicht durchgehen lassen können.

Viel Arbeit.
Aber das wussten wir vorher und das ist alles völlig okay.
Auch wenn sich all das obige sehr stressig liest: Leila ist wunderschön, Leila ist klasse. Wir lieben unsere Hündin!

Jetzt geben wir ihr viel Ruhe.
Und haben schon eine Hundeschule in Ahaus (für nach unserem Umzug) ausfindig gemacht.

Was wir aus ihrer Vergangenheit erahnen:
Sie ist früher wohl geschlagen worden.
Auf erhobene Arme reagiert sie bellend und in ängstlicher Angriffspose (nicht bei uns: sie weiß, dass wir sie nicht schlagen). Bei Männern stärker als bei Frauen. Dazu passt auch ihre Angst vor Zeitungen…

Es bleibt spannend.





Ab nächster Woche (jetzt ist es zu heiß, außerdem muss man ja auch mal abschalten und überhaupt…) geht es dann los mit allen möglichen Ab- und Ummeldungen und Keller entrümpeln und dann bald auch schon die ersten Kisten und all das.

Schreiberei wird diesen Sommer wohl in den Hintergrund treten.
Aber die Projekte bleiben:
Zweitauflage „Auf Papier gebloggt“ ab Herbst
Fortsetzungen „Auf Papier gebloggt“ regelmäßig ab 2015
Neuauflage „Ausgehöhlt“ ab 2015
„Rock’n’Roll Notizen“ in Zusammenarbeit mit Ralf Preusker
Und mindestens ein neues Buch im nächsten Jahr.
Versprochen!




So. Die neue Phish und die neue Sinead O’Connor (sehr poppig!) laufen über n Compi.
Meine Homepage ist n bisschen aktualisiert (http://www.hermann-borgerding.de).
Johnny Winter und Dietmar Schönherr hats erwischt.
Nix mehr zu Fußball.

Schweinehitze…

1 Kommentar:

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