Donnerstag, 22. August 2013

Polizei auf Schalke:



Ich mag Schalke nicht. Ich mag Schalke wirklich nicht, wie jeder vernünftige Mensch im Ruhrgebiet behaupte ich sogar, die Schalker zu „hassen“. Wobei: das ist Fußball-Hass. Wir tun nix, wir wollen nur spielen (Hass ist eine viel zu starke Emotion, so viel haben die Schalker nicht verdient!).
Ich bin Fan des VfL Bochum, sympathisiere mit Rot Weiß Essen und mag St. Pauli (selbst diese Kombination ist ein No-Go). Natürlich „hasse“  ich den BvB und Scheiße 04. Und verabscheue den FC Bayern München aus tiefsten Herzen.
Das vorweg.

Was gestern in der Turnhalle in der Nähe Wanne-Eickels passierte geht auf keine Kuhhaut:
Ein beschissenes Fußballspiel gerät in den Hintergrund. Der Skandal wird in behelmten Uniformträgern mit Pfefferspray sichtbar, die Polizei zeigt wieder einmal ihr wahres Gesicht in unserem Land.

Wegen einer mazedonischen Fahne auf der Nordtribüne fühlten sich die griechischen Fans provoziert. (War wohl auch so.)
Eine Hundertschaft Polizei stürmte daraufhin die Tribüne um diese Fahne zu entfernen.
Schlug um sich, sprühte blindlinks mit Pfefferspray in die Menge und behinderte Sanitäter, sich um die verletzten Menschen zu kümmern.
Pfefferspray ist eine gefährliche Waffe, kein Kinderspielzeug. Es ist bei kriegerischen Einsätzen geächtet und kann zu lebensgefährlichen Verletzungen führen. Und dieser Polizeieinsatz hätte eine Panik auf der Tribüne auslösen können. Ich will mir nicht ausmalen, was da hätte passieren können!
Natürlich war der Polizeieinsatz unverhältnismäßig. Eine Durchsage des Stadionsprechers oder ein Einsatz von zwei Ordnern hätte reichen müssen, um diese Fahne zu entfernen. Die Schalker Verantwortlichen haben mit dem Einsatz nichts zu tun. Löblicherweise protestierten sie umgehend. Angeblich steckt die UEFA dahinter, aber das ist eine Vermutung.
Tatsache ist, dass manche Polizisten ihren Spaß an solchen Prügeleien haben. Wenn sie losgelassen werden, dann hauen sie drauf. Und sprühen um sich. Warum wurden sie losgelassen?
Tatsache ist auch, dass sich die Fernsehkommentatoren und die WAZ auf die Knochen blamierten: Sie sprachen unisono von Fangruppierungen, die Randale angefangen hätten. Wieder einmal sieht man, wie stark Vorurteile bei angeblichen Journalisten eingebrannt sind.
Darf freier Journalismus Tatsachen dermaßen verdrehen und Hetze betreiben?

Es geht hier nicht um Schalke. Es geht um Polizeigewalt und die übertriebene Kriminalisierung von Fußballfans. Es geht um unverhältnismäßigen Einsatz von Pfefferspray (und dieser Einsatz ist eigentlich immer unverhältnismäßig und gefährlich!). Es geht somit um uns alle.

Auf der Tribüne standen Frauen und Kinder. Auf der Tribüne standen friedliche Menschen und wenn ich so etwas über Schalke äußere, dann muss schon ein besonderer Grund vorliegen. Ich kann heute nicht mal voller Freude über dieses fürchterliche Gekicke lästern.

Gewalt in Fußballstadien ist zu verurteilen.
Gestern wurde deutlich, wer einseitig und grundlos Gewalt ausübt.
Ein Artikel der „11 Freunde“ ist nicht so wütend wie meine Sätze, stellt die richtigen Fragen und verdeutlicht Hintergründe:
http://www.11freunde.de/artikel/zum-polizeieinsatz-beim-spiel-schalke-gegen-paok


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