Göttingen ist schön.
Die meisten Städte wirken ja erst mal schön, wenn man zu
Besuch dort ist.
Göttingen hat eine Universität (okay, haben Dortmund,
Bochum, Essen etc. auch). Eine sehr traditionelle Uni und damit viele alte und
altehrwürdige Universitätsgebäude. Das ist schon mal schön.
Göttingen hat viele alte und äußerst schöne Villen und
Herrschaftshäuser. Unbezahlbar für Normalos, trotzdem schön.
Göttingen hat einen Fluss. Die Leine. Und ich dachte, ich
wäre in Hannover.
Göttingen hat einen Bismarck-Turm. Und ich dachte, ich wäre
in Bochum.
Göttingen hat wunderschöne Parks und Wälder. Und ich dachte,
ich wäre in Göttingen.
Göttingen ist schön…
Die A44 ist schön.
Doch. Die Landschaften auf der Fahrt machten Spaß. Die LKWs
und all diese Verkehrsidioten um mich herum machten keinen Spaß. Es ist
bekannt, dass nur ich ein guter Autofahrer bin. Wenn auch in einem langsamen
Kleinwagen.
Nette und gastfreundliche Menschen besuchen ist immer schön.
Vanessa und Karsten waren toll.
Und die Wohnung und der Balkon und das Essen und überhaupt. Schön! Danke!
Vanessa und Karsten waren toll.
Und die Wohnung und der Balkon und das Essen und überhaupt. Schön! Danke!
Der Kaffee in der italienischen Eisdiele war einzigartig.
Jetzt weiß ich, wie ein „Cafe Dublin“ (so nannten die das Zeug) mit Sicherheit nicht schmecken sollte: Lauwarmes und dünnes Kaffeewasser, ein Tropfen Bailys (höchstens ein Tropfen!), dafür aber eine Sahnehaube, an der ich nichts aussetzen kann. Dafür viereinhalb Euros hinzublättern war einzigartig. Aber nicht schön und auch nicht lecker…
Jetzt weiß ich, wie ein „Cafe Dublin“ (so nannten die das Zeug) mit Sicherheit nicht schmecken sollte: Lauwarmes und dünnes Kaffeewasser, ein Tropfen Bailys (höchstens ein Tropfen!), dafür aber eine Sahnehaube, an der ich nichts aussetzen kann. Dafür viereinhalb Euros hinzublättern war einzigartig. Aber nicht schön und auch nicht lecker…
Beim Nachhausekommen Büchersendungen im Briefkasten! Darüber
freue ich mich immer.
„Don’t Try!“, die Bukowski Hommage vom Acheron Verlag,
scheint richtig klasse zu sein!
Ich werde sie nicht rezensieren, stehe ich doch selber drin.
Und der „Laborbefund 6“ liefert Texte von Vetsch,
Dünnebacke, Grundmann, Thorban, Gudix, Köhn, Mohr und Adelmann.
Hört sich wie immer klasse an.
Absolute Kaufempfehlung für beide Teile!!!
Morgen muss St. Pauli verlieren.
Ich gönne den Paulianern nur zwei Niederlagen in dieser
Saison. Natürlich beide Mal gegen Bochum. Eigentlich mag ich den FC St. Pauli.
Morgen müssen sie verlieren, zumal meine geliebte Frau zum
ersten Mal seitdem wir uns kennen mich in mein Wohnzimmer an der Castroper
Straße begleitet. Und oft (berechtigterweise) über den VfL Bochum meckert.
Und Pauli momentan einen äußerst unsympathischen, schlechten
und blöden Trainer hat.
Drückt mir die Daumen:
Morgen muss Pauli verlieren!
Warum ich die Bundestagswahl boykottiere:
Durch meine schulische und private Sozialisation war ich
schon in jungen Jahren politisch interessiert und auch immer wieder engagiert.
Ich habe bewusst Schmidt, 16 Jahre Kohl, Schröder und Merkel
erlebt.
Und muss mit Erschrecken feststellen, dass die
parlamentarische Politik mir mittlerweile am Arsch vorbeigeht.
Die angebliche Wahlmöglichkeit ist eine Illusion: egal, ob
CDU, SPD oder Die Grünen: Keine Konzeptunterschiede, Wahlversprechen werden eh
nicht eingehalten und das Volk wird ohne Ende belogen.
Der soziale Missstand und Hartz IV, die NSU und
Geheimdienstskandale, die Energie-, Bildungs- und Gesundheitspolitik kränkeln
vor sich hin und gerade aktuell die NSA-Bespitzelungen: Anstatt Aufschrei und
Reaktion wird gelogen, verschwiegen und vertuscht.
Egal, welche Partei – da gibt es keine Unterschiede mehr.
Vielleicht Die Linken, okay. Aber auch die sind erschreckend
konzeptlos, zerstritten und vor allem in ihrer Vergangenheitsbewältigung
genauso verlogen, wie die Machtparteien.
Wären die Linken in irgendeiner Form regierungsbeteidigt,
ich würde keinen Cent drauf setzen, dass sie etwas anderes täten, als die
momentanen Betrüger.
Nee.
Ich mag diese Erkenntnis nicht. Sie erschreckt mich.
Demokratie scheint sich als ebensolche Utopie wie
Sozialismus oder Anarchie zu beweisen.
„Sozial“ ist unsere Marktwirtschaft schon lange nicht mehr.
Mit dem Grundgesetz hätten wir eigentlich eine solide Basis,
um einen freiheitlichen und gerechten Staat aufzubauen. Schade nur, dass dieses
Gesetz keine Beachtung und Wertschätzung mehr findet.
Ich würde gerne an diese Demokratie glauben. Ich tue es
momentan nicht mehr.
Das Ergebnis der Wahl im September steht außerdem ja eh
schon fest: Merkel.
Wahrscheinlich unverständlicherweise wieder mit der FDP (wer
wählt DIE eigentlich?!), ansonsten halt mit der SPD oder den Grünen. Glaubt
nicht deren Beteuerungen – die sind so machtgeil, dass sie nach jedem Strohhalm
greifen würden!
Und die Linken stehen da, wo sie in diesem System momentan
hingehören. In der Opposition (und das ist das Einzige, was ich gut finde…).
Wirkliche Opposition ist außerhalb der Parlamente zu finden.
Und das mittlerweile weltweit und kräftig.
Da vollzieht sich ein gesellschaftlicher Umbruch und die
sozialen Netzwerke und Bewegungen spielen da eine große Rolle.
Und da setze ich meine Hoffnung drauf. Nicht auf das Kreuz,
dass ich alle vier Jahre machen darf.
Mein Wahlboykott ist keine Resignation und schon überhaupt
nicht Bequemlichkeit. Meine Entscheidung beinhaltet sogar massig Hoffnung. Aber
Hoffnung setze ich halt nicht mehr in die parlamentarischen Kräfte. Hoffnung
setze ich in die Menschen. Und davon haben sich die Politiker immer mehr
entfernt.
Okay.
Diesen September gehöre ich mit meiner Wahlentscheidung also
zum ersten Mal zur Mehrheit: Eben zu den Nichtwählern.
Ich habe ein schlechtes Gewissen gegenüber den Kämpfern und
Revolutionären, die sich historisch betrachtet für die Demokratie und das
Wahlrecht umbringen ließen. Aber das ist eben Geschichte und heutzutage wird
(hoffentlich) eine andere Geschichte geschrieben.
Meine Sätze sind nicht ausformuliert und beschreiben nur
kurz meine Wut und Meinung.
Ich bin nicht der Typ für politische Pamphlete oder
gesellschaftsphilosophische Analysen.
Aber loswerden wollte ich das trotzdem.
WAHLEN ÄNDERN NICHTS. SONST WÄREN SIE VERBOTEN.
Ich glaube die Wahrheit dieses Slogans war nie deutlicher zu
spüren als heutzutage.
Zum Abschluss sei darauf hingewiesen, dass ich während der
Tipperei Black Sabbath höre.
Und das ist wirklich schön!
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