Zwei Schreiberlinge auf Hockern an einer Balkontür, jeweils
eine Corsario-Zigarre im Mund und ein Bier in der Hand. Im Nebenraum die Frauen
und der Sohn des einen Dichters. Leise Bluesmusik im Hintergrund.
Der kleine Tjaden ist ein Kind, das Herzen erfüllt. Selbst
ich hatte ihn auf meinem Arm und an meinem Brustkasten und neugierig schaute er
mich an.
Wurde erst müde, nachdem ich ihn einigen Blödsinn erzählt hatte, wie Dichter es nun mal gerne tun.
Wurde erst müde, nachdem ich ihn einigen Blödsinn erzählt hatte, wie Dichter es nun mal gerne tun.
Und auf Claudia wirkte das Baby wie ein Jungbrunnen.
Und Alex und Arnd strahlten Liebe aus. So wie es sein
sollte, so wie dann das Leben manchmal ist: einfach schön.
Und so saßen Arnd und ich an der Balkontür und erzählten
Dichterkram und Dichtersorgen. Und lobten unsere Frauen, die sich im Nebenraum
ihre Sorgen von der Seele redeten und über unseren Bierkonsum sauer waren.
Ich gestehe, uns war das in diesem Moment beinahe egal.
Der Sommer regnete sich ein und die Hitze machte eine kleine
Verschnaufpause. Im vierten Stock ist so etwas schön.
Wir waren dem Himmel nah.
Selbst der Hund und die Katzen waren friedlich.
Magische Momente.
Und dann ist die Schreiberei der schönste Job auf Erden:
Wenn man gleichgesinnte Freunde trifft und Luftschlösser baut.
Wir lästerten über Facebook und machten uns einen kleinen
Spaß und wir freuten uns gemeinsam auf die Lesung in Darmstadt Ende September
(und wir sind gerne bereit, euch an dieser Stimmung unter Schreibern teilhaben
zu lassen. Da habt ihr das dann sogar mal zehn!).
Außer mir sind ja bekanntlich alle Dichter doof.
Ich mag einige von ihnen.
Keine Bilder.
Meine Beschreibung muss reichen. Der Schutz der Privatsphäre
ist mir wichtig. Und Bilder strahlen eh nicht die Herzlichkeit aus, die da war.
290 Kilometer.
Und gefühlt sind Tjaden, Alex und Arnd gerade jetzt bei
Claudia und mir.
Manchmal muss man unvernünftig sein. Wie das Leben:
Unvernünftig. Schön. Magisch.
Mit leichten Katererscheinungen am nächsten Tag.
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