Montag, 22. Juli 2013

Wenn sich das Sonntagsgeschreibsel am Montag schon wieder relativiert:



Sonntagsgeschreibsel:

N schönen Sonntag wünsch ich!

Es ist schon vormittags schweineheiß aber nach ca. 300 Metern erreiche beim Hundespaziergang den Wald und da ist es angenehm.
Maya trottet hinter mir her und hat ebenfalls Wetterfühligkeiten, Claudia macht sich fertig, um mit einer Freundin schwimmen zu gehen. Ich drehe die Musik auf und setze mich an den Schreibtisch.

Noch vier Stunden, dann ist die Fußballsommerpause schon vorbei und der VfL Bochum spielt in Berlin. Keine Ahnung, warum, aber ich freue mich auf die neue Saison. Kann das noch n paar Stunden genießen, bis der normale Frust über das Gekicke wieder beginnt.

Und sonst?
Mein Hals schmerzt. Von Innen (Ozon? Sommererkältung?) und heftigst die Muskulatur. Nacken- und Halsverspannungen führen zu Kopfschmerzen und Schwindel. Morgen muss ich mir neue Novalgintropfen verschreiben lassen…
Schlapp und Müde bin ich eh fast immer.
Sommer-Depressionen haben mich im Griff, lähmen meine Tätigkeiten, lassen mich genervt sein – auf alles und jeden.
Dabei habe ich Glück, ich kann die Ursachen meiner Depris genau benennen.
Die vordergründigen Ursachen benenne ich mal als „Postkarzinom“: Körperliche Einschränkung, Schmerzen, Fatigue und kaum Aussicht auf weitere Besserung.
Dabei immer die Angst vor einem neuen Tumor.
Dazu kommt der Dauerfrust (fast) aller Schreiberlinge: Die ständige Sinnfrage, Zweifel an der eigenen Qualität, Schreibblockaden, all so was.
Ich weiß Bescheid. Da helfen keine Pillen.
Und eigentlich weiß ich auch, dass ich da wieder rauskomme. Mich selbst von meinen Depris befreien kann.
Im Vergleich zu ernsthaft depressiv erkrankten Menschen habe ich nur einen kleinen Schnupfen, während sie sich mit einer ernsthaften Grippe rumplagen müssen.
Trotzdem.
Mir geht es nicht gut.
Und auch das muss ich mal schreiben dürfen (habe ich ja auch schon oft getan…).

Mich nerven die Probleme und das Verhalten von vielen bekannten Menschen. Gefrustet benehmen die sich wie Arschlöcher und lassen mir einfach nicht meine verdiente Ruhe. Ich werde jetzt mal nicht deutlicher.

Der Bierdurst wird mit Kaffee und Mineralwasser bekämpft. Das ist okay so.
Von den Zigaretten komme ich momentan nicht los. Und auch das nervt und frustet.
Ansonsten muss ich immer wieder essen und habe keinerlei Appetit und Lust dazu.

Natürlich hilft mir beim Über-Leben im momentanen Frust meine Liebe.
Natürlich bleibt die Liebe davon nicht unberührt.
Alles nicht so einfach. Ich habe eine Frau, die voller Liebe und Herzlichkeit ist. Die mich meistens versteht und versucht, mir aus dem Loch zu helfen.
Ich kann ihr nicht genug danken, zumal mein Verhalten momentan nicht immer das liebevollste ist.
Trotzdem: Selbst ihre Liebe und Gegenwart nerven mich in solchen Phasen.
Alles nicht so einfach, wie gesagt.
Ich will nur noch die Bettdecke über meinem Kopf.
Aber das ist zu warm und schlafen kann ich eh nicht.
Außerdem kommt gleich Fußball.

Ja.
Selbst dieser Blogeintrag frustet und nervt.
Schreiben als Autotherapie funktioniert halt auch nicht immer und ich frage mich wie so oft, was das hier soll und ob das überhaupt jemand lesen will, beziehungsweise ob ich diese Jammerei öffentlich machen will.
Ich will, ich tue es. Scheißegal.


Nachtrag: Der VfL hat wahrhaftig in Berlin gewonnen. Und es war ein klasse Fußballspiel.
Ron Hard rang mir danach das Versprechen ab, heute nicht mehr zu jammern.
Also mach ich jetzt Schluss hiermit, speichere diesen Post ab und jammere erst Morgen weiter…


Einen wunderschönen Montagmorgen!

Ich poste mal das Geschreibsel von Gestern, obwohl ich heute schon wieder optimistischer bin (es ist lächerlich, aber der VfL Bochum spielt da wirklich ne Rolle…).

Ich habe jetzt diese Woche zur HERMANN IST TOLL-Woche erklärt. Vielleicht schaffe ich ja, mir das selber einzureden. Das wäre n großer Schritt für mich.

Die Wärme ist noch heftiger als gestern. Obwohl mich das umhaut mag ich es.
Claudia kocht einen Pudding und eine Kaltschale, warm werden wir erst abends essen wenn es kälter wird. Und da freue ich mich schon morgens drauf.

Heute scheint auch wieder die Musik zu funktionieren. Sie lässt mich innerlich mitsingen, tanzen und schweben.
Mit ihr ist das wie mit jeder Medizin: wenn du ganz unten bist, dann merkst du die heilsame Wirkung erst später. Bist du auf dem Weg der Besserung, dann knallt sie sofort rein.

Und damit wünsche ich euch jetzt ne tolle Woche:

Kopf hoch – tanzen!

Herbert hat da völlig Recht…

2 Kommentare:

  1. ...hatte ich auf Facebook vergessen. Du bist brilliant, auch im Jammern. (Ein weiterer Beitrag aus Kiel zu den "Hermann ist toll Wochen")

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  2. Nicht jeder hat den Mut wie du, so offen zu seinen Unpässlichkeiten zu stehen und sie dann auch noch sprachlich gelungen in Worte zu fassen!
    Ich muss da- glaube ich- nicht viel zu sagen, denn schließlich kenne ich diesen Depri-Scheiß selber schon lange genug und kann deine Verstimmung gut nachvollziehen.
    Jedenfalls wünsche ich dir von Herzen gute Besserung!

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