Montag, 8. Juli 2013

Florian Günther über den Extraball, meine Schreibtischlektüre und zu viel Sommerfrust:



Irgendwie macht es keinen Spaß. Bei wunderschönstem Sommerwetter sich krank und schlapp zu fühlen ist mehr als unfair.


Am Wochenende kam der neue Drecksack bei mir an. Wie immer ein klasse Teil, das der Florian Günther gemacht hat. Klasse Schreiber, starke Texte, interessante Einblicke in die lebendige Literaturszene, die eben nicht im abgehobenen Feuilleton stattfindet. Und auch ich werde darin erwähnt und bekomme die Ehre einer langen Rezension, aus der ich hier mal Auszüge poste:

„Wo andere, jüngere, zur Axt greifen (wenn man Glück hat), greift er sich höchstens einen Knüppel; wo andere schreien, bleibt er gelassen, ruhig und argumentiert: wo andere protzen, lächelt er in sich hinein. Er braucht kein Spektakel, sein Leben ist Spektakel genug. …
Die wenigen schwächeren lassen die vielen guten Gedichte in besserem Licht dastehen. Die Atmosphäre stimmt. Der Sound. Das Wissen um die Dinge. Die Kenntnis derer die da sprechen – oder sprachen. Nie wird es einem langweilig, kommts von oben herab, stiehlt sich ein Text mit Phrasen, Manierismen oder artifiziellem Geseiere davon. Hier und da erkennt man sich selbst, wägt ab, holt das Taschenmesser raus und reinigt sich die Fingernägel, um mal Luft zu holen. Kurz und gut: Hermann B. ist wieder da. Nach „Ausgehöhlt“, einem Erlebnisbericht und unbedingt epfehlenswerten Buch, steht er wieder auf der Bühne. Singt, flüstert, schreit sein Ruhrpott-Lied. Nagelt uns fest. Lässt es rauschen, klingeln, bechern, stöhnen, knallen, schlürfen. Hebt das Kinn und rät: Alles in Frage stellen / wirklich alles / und dann gucken / was bleibt // Prost!

Danke Florian. Große Worte eines meiner Lieblingsdichter aus Berlin.
Ich hatte leider ebenfalls nur einmal die Gelegenheit Florian persönlich kennenzulernen.
Aber das kann ja noch werden!
Bis hoffentlich bald!


Ich habe jetzt die Hälfte von 2013 überlebt! Hurra!
Es war beileibe bisher eher Scheiße als toll, aber es kann ja noch werden.

Im September findet in Darmstadt ein kleines, feines Literaturfestival statt, bei dem ich auch lesen werde. Und mich mit vielen interessanten und tollen Dichtern treffe. Ich freue mich drauf!
Der LaborBefund ehrt mich mit einer Nachfrage nach einer Sondernummer mit einer Art Werkschau meiner alten Texte. Das Ding wird wohl auch September/Oktober erscheinen. Klasse!
Dann erscheint noch eine Bukowski-Hommage beim Acheron Verlag mit wirklich klasse Dichtern und da wollen wir es krachen lassen und feiern.
Wow!
Und zum Herbst oder Winter wird dann mein neues Buch beim Acheron Verlag erscheinen.
Und die Arbeit daran macht tierisch Spaß!
(Habe ich all das nicht schon letzte Woche oder so erwähnt?)


Der Sommer ist ja eh eher ne ruhige Erholungsphase. Sobald ich mich akklimatisiert habe werde ich versuchen, n bisschen Kraft in der Sonne zu tanken. Da ist heute leider überhaupt nicht dran zu denken.
Aber vielleicht schaffe ich dann ja wenigstens meine Mails und n paar neue Zeilen…

Ansonsten werde ich mich demnächst etwas zurückhalten. Wie gesagt: Kraft tanken.
Ich brauche das.


Mein Schreibtisch ist voller Bücher und Zeitschriften, die es wert wären, empfohlen und/oder rezensiert zu werden. Irgendwie fehlt mir der Nerv dazu, deshalb kommentarlos ne Liste meiner Empfehlungen und Favoriten:
- Klaus Märkert: „Schlagt sie tot in den Wäldern“
- Marvin Chlada: „Die schöne Verwirrung des Lebens“
- Jerk Götterwind: „Am Ende des Tages“
- Urs Böke: „Land ohne Verfassung“  (und „Eine Hinrichtung irgendwo“)
- Lütfiye Güzel: „herz-terroristin“
- LaborBefund
- Drecksack
- Rogue Nation
Lohnt sich alles! Wirklich!


Zigaretten schmecken nicht. Kaffee schmeckt nicht. Nahrungsaufnahme ist Pflicht, aber kein Geschmack. Schwierig heute passende Musik zu finden (mit dEUS und Midnight Choir funktioniert das halbwegs. Mal hören, wie Van Morrison funkts…).
Müdigkeit. Schlafen trotzdem nicht drin.
Keine Lust zu gar nichts. Und die unschlagbaren Dichter bewirken heute so gut wie nichts bei mir. Und das ist ein Alarmzeichen.
Maya liegt schlapp zu meinen Füßen. Der Nachmittagsgang war eher Pflicht als Vergnügen. Claudia ist Schwimmen gefahren und trifft sich mit einer Freundin. Das ist gut so. Ich bin heute eh nicht zu genießen und mit mir ist nichts anzufangen.
Es gibt solche Tage.
Und wenn ich mich körperlich Scheiße fühle, dann packt mich der Frust halt doppelt so stark. Dann will ich nur meine Ruhe.

Und schreibe Kram wie diesen hier.
Sorry…

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