Montag, 12. März 2012

Rezension: "Requiem für Pac-Man" von Klaus Märkert


Was kann ein herzkranker DJ in einer Reha Maßnahme tun? Klaus Märkert beginnt zu schreiben. Er schreibt über seine DJ-Zeit, seine Versuche, ein eigenes Diskothekenprojekt aufzuziehen, seine Krankheit inklusive der Reha und er schreibt vor allem über seine Beobachtungen des Lebens und des Mit- und Gegeneinanders der Menschen, die ihm begegnen. Mit „Requiem für Pac-Man“ hat Klaus Märkert nun seinen zweiten (autobiografischen) Roman nach „Hab Sonne“ rausgebracht und beschreibt neben obengenannten persönlichen Erlebnissen den Zeitgeist der Neunziger.
Obwohl er eine meiner Lieblingsbands (die Red Hot Chili Peppers) niedermacht und einen merkwürdigen Musikstil (ich nenne es mal Dark Wave) als Soundtrack seiner Geschichte wählt überzeugt dieses Buch absolut:
Märkert hat eine enorme Beobachtungsgabe und eine feine Ironie, die dieses Buch zu einem reinen Lesevergnügen machen. Dieses Buch ist witzig ohne platt zu sein, es ist tiefgründig, ohne belehrend zu langweilen und es ist eine Zeitreise in die jüngste Vergangenheit. Auch wenn man keinerlei Ahnung von der Wave- und Gothic-Szene (deren Kult-DJ Märkert damals unter anderem im bekannten Bochumer Zwischenfall war) hat kann man „Requiem für Pac-Man“ einfach nur genießen und eintauchen in die oft absurde Welt der Neunziger.
Kann man bei Pac-Man den letzten Level erreichen? Und dann? Letztendlich bleibt mir ein zustimmendes Lächeln:
„Ich weiß es, ohne zu wissen, ein letzter Level existiert nicht. Es gibt keine Verwandlung. Die Rollen sind festgelegt. Alles andere ist Lüge.
Pac-Man bleibt Pac-Man.
Der Trick ist:
Das Spiel beginnt einfach von vorn.“

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