Ja. Jubiläum.
Ein Jubiläum, mit dem ich nie gerechnet hätte, mit dem
niemand gerechnet hat, der mich zu der Zeit kannte.
Das fing vor 10 Jahren an mit der Diagnose.
Noch vorsichtig der Zahnarzt, der mehr gesehen hatte, als er mir sagte und mich sofort zur Mund-, Gesichts und Kieferchirurgie nach Bochum-Langendreer überwies.
Noch vorsichtig der Zahnarzt, der mehr gesehen hatte, als er mir sagte und mich sofort zur Mund-, Gesichts und Kieferchirurgie nach Bochum-Langendreer überwies.
Dort dann eine Inspektion meines Mundraumes, dann
geflüsterte Wort und dann ein „Moment, wir rufen einen Oberarzt.“.
Und dann die sofortige stationäre Aufnahme, die ich noch drei Tage hinauszögerte (es war Wochenende).
Und dann die sofortige stationäre Aufnahme, die ich noch drei Tage hinauszögerte (es war Wochenende).
Schlagartig wurde es mir klar: Deshalb war ich seit einem
Jahr ständig müde, nahm immer mehr ab und hatte keine Power mehr. Krebs.
Dummerweise checkte ich sofort im Internet, was ein
Mundhöhlenkrebs, ein Plattenepithelkarzinom, genau bedeutete.
Ich las eigentlich eine Art Todesurteil.
Ich las eigentlich eine Art Todesurteil.
Das erste Jahr mit dem Krebs, die Operation, das Erwachen
als Krüppel, die Schwächeanfälle, der Horror der Bestrahlung, die
Suizid-Gedanken, das TROTZDEM und die Unterstützung meiner FreundInnen und all
das habe ich in meinem Roman „Ausgehöhlt“ beschrieben.
Und vieles davon begleitet mich noch immer.
Und vieles davon begleitet mich noch immer.
Ich kämpfte.
Ich lernte die Liebe meines Lebens kennen und heiratete.
Ich liebte und ich lebte.
Und ich hatte geile Momente mit FreundInnen und ich
veröffentlichte Bücher und präsentierte mich sogar wieder öffentlich und ich
hatte (mäßig, aber für mich übermäßig) Erfolg und Anerkennung.
Ich war ein Krüppel. Aber ich konnte mit den Implantaten und
dem Gebiss leben, hatte sogar wirklich Spaß beim Essen und es lief alles okay.
Dann kam ne dumme Reha, die mich krankmachte und ne noch dümmere
Darm-OP. Aber auch das alles schaffte ich.
Immer meine Frau an meiner Seite, die selber zu kämpfen
hatte. Und der ich Unterstützung war. Und sie für mich sowieso.
Und dann ein Lebensumbruch, weil die Mutter von Claudia sie
brauchte.
Und damit uns. Claudia und mich konnte man nicht mehr trennen.
Und da war dann eine weitere Kampffront geöffnet, die wir zum Glück (momentan) harmonisch lösen konnten. Nach vielen Kämpfen.
Und so landeten wir am Arsch der Welt im tiefsten Münsterland.
Und damit uns. Claudia und mich konnte man nicht mehr trennen.
Und da war dann eine weitere Kampffront geöffnet, die wir zum Glück (momentan) harmonisch lösen konnten. Nach vielen Kämpfen.
Und so landeten wir am Arsch der Welt im tiefsten Münsterland.
Schließlich im letzten Jahr die endgültige Verabschiedung
von meinem Kieferknochen und der Kaufähigkeit.
In einer Achterbahnfahrt von neuer Hoffnung und endgültiger Verzweiflung.
In einer Achterbahnfahrt von neuer Hoffnung und endgültiger Verzweiflung.
Jetzt akzeptiere ich das No Go.
Momentaner Stand(ard):
Meine Frau will die silberne Hochzeit. Mindestens. Das wären
25 Jahre. Momentan haben wir 8 dramatische, beschissene, aber für uns und für
das Leben wunderbare Jahre geschafft. Und ich habe ihr eine riesige Party zum
10jährigen Hochzeitstag versprochen.
Mehr kann ich nicht versprechen.
Bei unserer Hochzeit gab ich uns keine 5 Jahre…
Mehr kann ich nicht versprechen.
Bei unserer Hochzeit gab ich uns keine 5 Jahre…
Ich habe die Liebe meiner Frau. Und die Zuneigung unseres
Hundes. Und meine FreundInnen.
Ich habe die Poesie, ich habe die Musik.
Ich lebe.
Ich habe die Poesie, ich habe die Musik.
Ich lebe.
Ich erfreue mich bei fast jedem Wetter bei den Spaziergängen
mit dem Hund an der Natur hier im Münsterland. Außer bei Nieselregen, den hasse
ich.
Ich freue mich auf neue Schallplatten und neue Bücher und
will selber noch n paar Sachen veröffentlichen.
Das Leben schmerzt. Immer. Chronisch.
Aber es ist das Leben.
Und es geht weiter…
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