Playlist:
- „You want it darker“ von Leonard Cohen ist ein saustarker
Song. Der 82 jährige Meister zeigt, dass er es noch drauf hat. Bald erscheint
sein Album.
- „Who shot ya“ von Living Colour ist ein wütender Aufschrei
zu den Morden der amerikanischen Polizisten an oft unschuldigen (meist
schwarzen) Menschen. Und die alten Männer bringen ihre Wut rüber und ich frage
mich, warum so wenig neue Bands diese Energie haben.
- Bruce Springsteens „Chapter and Verse“ ist eben ne Platte
für Fans. Und steht in direkter Verbindung zu seiner Biografie, die in einer
Woche erscheint. Aber die Fassung von „4th of July (Sandy)“ kannte ich noch
nicht. Und die ist schön.
- „Walls“ ist die zweite Vorabveröffentlichung des neuen
Albums der Kings Of Leon. Der erste Song („Waste a moment“) war belanglos. Und „Walls“?
Irgendwie warte ich das ganze Lied über, dass da ne Steigerung kommt, die
Gitarren einsetzen, der Gesang sich steigert, irgendwas. Und. Nichts passiert.
Merkwürdigerweise mag ich gerade das an dem Song, befürchte
aber, dass die Platte der Abgesang der KOL für mich sein wird.
Schade, vor Jahren hatte ich diese Band noch als das nächste wirklich große und gute Ding auf dem Schirm.
Schade, vor Jahren hatte ich diese Band noch als das nächste wirklich große und gute Ding auf dem Schirm.
Jetzt gehen sie den gleichen Weg, wie Gaslight Anthem.
- Green Day haben von „Revolution Radio“ bisher drei Songs
veröffentlicht. Ich befürchte, das Album wird kein Meisterwerk und bei mir mit
einem Achselzucken enden, wie die letzten drei. Immerhin:
„Still breathing“ ist ein netter Song.
„Still breathing“ ist ein netter Song.
Vielleicht bin ich auch nur zu alt für Green Day.
Natürlich reicht das nicht für ne abendliche Playlist.
- Ich probiere Wovenhand und scheitere mal wieder an dieser
hochgelobten Band. Nicht meins.
- Ich probiere Billy Talent. Und stelle fest, dass ich zu
alt und kritisch für diesen Scheiß bin.
- Ich lasse Wilco – „Schmilco“ und Ryley Walker – „Golden sings
thad have been sung“ laufen und tauche in den Herbst ein.
Mit melancholischen Optimismus.
Mit melancholischen Optimismus.
Ich war gestern auf einem sehr merkwürdigen Konzert:
Rome spielte in der Matrix (Rockpalast) in Bochum.
Meine Vorfreude und Erwartung war groß. Jerome Reuter hat
wunderbare Songs veröffentlicht und ich mag seine Stimme. Und ich hatte bisher
nur gehört, dass seine Konzerte groß und stimmungsvoll wären.
Das Konzert gestern war es nicht. Wenn überhaupt, dann kommt
es auf meiner Skala zu einem „Ja. Okay. Aber bleibt nicht in Erinnerung.“
Was lief schief?
Der Sound war okay, die Matrix ist ein Ort in Bochum, in dem
ich groß geworden bin und das Konzert fand im Rockpalst und nicht in dem langen
fürchterlichen Schlauch statt. Hätte passen können. Der Raum war halb gefüllt,
ziemlich wenig Besucher, was mich überraschte, aber daran kann es doch nicht
gelegen haben, oder? Auch vor wenigen Zuschauern geben Künstler doch immer
alles – sollten sie zumindest.
Die Songs wurden nicht schlecht gespielt, technisch und
musikalisch stimmte es. Aber was fehlte, war der Funke.
Da sprang einfach nichts rüber.
Nicht innerhalb der wirklich guten Band, die eigentlich nur auf Reuter guckten und ihm folgten, nicht von der Bühne zum Publikum.
Nicht innerhalb der wirklich guten Band, die eigentlich nur auf Reuter guckten und ihm folgten, nicht von der Bühne zum Publikum.
Neo-Folks und Ghotics sind ja eh cool. Und eher emotional
zurückhaltend. (Ich liebe Vorurteile und Schubladendenken!)
Jerome Reuter bedankte sich artig nach jedem Stück für den
Applaus. Oft schon, bevor dieser einsetzte. Und er sagte artig, „Danke, dass
ihr hier seid.“ Das war alles. Sorry, ist mir zu wenig.
Bei einem Konzert will ich keine perfekte Kopie der Platten
(und selbst das klappte nicht, es waren einige Fehler zu hören…) und kein
lustloses Runterspielen. Da will ich Feeling. Und das fehlte gestern völlig.
Ich habe mich gelangweilt.
Und das ist der übelste Satz, der nach einem Konzert fallen
kann.
Es lag nicht an der Band, die war gut. Ich glaube, es lag an
Jerome Reuter und seiner schlechten Tagesform. Und momentan bin ich auf den
nicht gut zu sprechen.
Komischerweise funktionierten, wenn überhaupt, die „rockigen“
und schnelleren Nummern. Dabei ist Jerome Reuter eigentlich ein Meister der
Balladen und verträumten Melodien.
Ich werde weiterhin (aber im Moment seltener) die
wunderbaren Rome-Alben hören.
Live brauche ich das nicht: Ich kann mich auch vor der Glotze bei „Sturm der Liebe“ langweilen.
Live brauche ich das nicht: Ich kann mich auch vor der Glotze bei „Sturm der Liebe“ langweilen.
Nachtrag:
Meine Frau findet meine Konzertkritik zu hart.
Ich nicht.
Und dafür habe ich ein Spiel des VfL Bochum versäumt!
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