Mittwoch, 17. Oktober 2012

Home I'll never be



Home I’ll never be

Was ist trauriger
als ein heimatloser Heimatdichter?

Deutschland
schmeckt immer noch nach Sauerkraut und Eisbein
oder nach Burger und Döner
Dabei:
Fast Food
ist auch keine Lösung

Unsere Sprache
ist nicht wirklich melodiös
Ich liebe sie trotzdem:
sie ist mein Handwerkzeug

In der Glotze sehe ich die Gesichter der Machtmarionetten
und Merkel juchzt zu deutschen Fußballtoren
und ich muss dringend zur Toilette
und weiß wieder
wo ich mich beheimatet fühle

Heimatlos in der Heimat
und ihrer unheimlichen Geschichte
Mein Herz bietet denen ein Zuhause
die scheitern
So hoffe ich zumindest

Heimatlos vor den Türen der Pflegeheime, Knäste
und Flüchtlingsauffanglager
Beheimatet am Kiosk
oder an der Nachttanke

Ich gestehe
ich scheine dieses Land doch zu lieben:
es macht mich wütend
und ich verzweifele
an den Zuständen und den
guten Bürgern

Zuhause
wo mein Schreibtisch steht
und die Kerzen brennen
und meine Musik läuft

Meine Heimat und mein Zuhause
habe ich bei Frau und Hund
Anywhere I lay my head
oder so
Hauptsache Ruhrpott

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