Dienstag, 8. Mai 2012

Prokrastination


PROKRASTINATION
(manchmal sollte man sich neue psychische Defekte zulegen…)

In mir ein Vulkan
ätzend brodelnde Lava
kurz vor dem Ausbruch
Sie wird verbrannte Erde erschaffen

Ich kriege es fantastisch geregelt
nichts geregelt zu kriegen
und die unerledigten Aufgaben aufzutürmen
zu einem Berg des Schreckens
den Sisyphos nie ersteigen kann

Prokrastination
könnte mein Lebensmotto sein
Schlagt es nach bei Wikipedia
ich erkläre es
frühestens morgen

Postkarzinome Demenz (Wow!)?
Ich habe es vergessen

Was, wann, wie passierte
ist in der Sinn- und Sein-Krise versteckt
und ich weiß eigentlich nur
dass ich verdammt wenig weiß

Wie ein Gewitter
Aber auch die windstille Schwüle davor
und der Regen und der Sonnenschein und natürlich
die abendlichen Glühwürmchen

Ein Vulkan oder ein Erdbeben
ein Tsunami
eine fürchterliche Dürre, Morgennebel
Windstille

Sehnsucht
nach allen möglichen Drogen
und Dauerrausch
oder Tiefschlaf – Koma

Zum Beispiel habe ich jetzt gerade das Gefühl
dieses Gedicht schon tausendmal geschrieben zu haben
Aber beim Klicken durch meine gespeicherten Sachen finde ich es nicht
wahrscheinlich habe ich es jedes Mal wieder gelöscht

Dieses Mal lasse ich es
überleben
vielleicht lässt es mich dann in Ruhe
und dann werde ich es veröffentlichen
aber
das hat Zeit
wenigstens bis Morgen



Prokrastination, Erledigungsblockade, Aufschiebeverhalten, Handlungsaufschub oder umgangssprachlich Aufschieberitis, ist das Verhalten, notwendige, aber unangenehme Arbeiten immer wieder zu verschieben, statt sie zu erledigen. Drei Kriterien müssen erfüllt sein, damit ein Verhalten als Prokrastination eingestuft werden kann: Es muss kontraproduktiv, überflüssig und verzögernd sein. (WIKIPEDIA)

3 Kommentare:

  1. LästerSchwester9. Mai 2012 um 12:22

    Gesundheit ist härter als der Tod

    Wo wärest du heute ohne Krebs?
    Wie wäre dein Leben, deine Kunst?
    Wer würde dich kennen, wer lesen?
    Wer würde dich lieben, wer verehren?

    Krankheit erfordert Kampf
    Todesnähe macht eigenwillig
    Du hattest keine Wahl, Baby
    Du warst verdammt zum Überleben

    Nun bist du wieder gesund
    Und der Zauber fällt von dir ab
    Das Interesse an deiner Person
    Schwindet mit deiner Genesung

    Worüber reden und schreiben
    sie, wenn sie dich erwähnen?
    Krebs, Krebs, Krebs, Krebs,...
    Sind das die berühmten 5 Minuten?

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  2. Ist das wirklich so?
    Scheiße...

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  3. Na Schwester, gehts dir jetzt besser?
    Darum ging es dir doch, oder irre ich mich da?
    Es ging hier um dich und DEINE 5 Minuten.
    Die hast du jetzt gehabt und nun?
    Erstmal zurücklehnen, eine Zigarette angezünden
    und nicken, vielleicht ein Piccolöchen dazu.
    Dem hab ich's jetzt gegeben-gut gemacht.
    Soll er sich mal nichts einbilden auf seinen Krebs.
    Auf seine Texte und Gedanken schon gar nicht.
    Das grosse Ätsch...
    Da kommt jemand anonym daher, setzt sein Häufchen
    gut platziert und wohlduftend in die Kommentarbox
    eines Autoren und freut sich.
    Ganz grosses Kino.
    Es geht auch nicht um die Texte,
    es geht um die Person
    und das macht im glorreichen Internet ja sowieso gerade tierisch Laune.
    Ich glaube bei euch nennt man das stylisch dissen, oder Schwester?
    Kleine Stinkbombe zünden, warten bis sich der Qualm legt und weiter gehts.
    Kritische Ausseinandersetzung mit Texten oder auch Musik
    ist ja auch eine Kunst.
    Du, als Lästerschwester, weisst da ja auch ein Lied von zu singen.
    Bist dabei aber sowas von out of tune, dass sich die Zehnägel krümmen.
    Und nicht missverstehen, Hermann Borgerding braucht hier sicher nicht
    das Schild des Koenigs, um durch die Welt zu kommen.
    Er ist stärker, als du es je sein wirst.
    Mich nerven nur diese Kommentare, die nichts anderes sind,
    als masturbieren mit der Tastatur.
    Aber das ist dir sicher auch egal, Hauptsache kommen.
    Geniesse deine 5 Minuten
    und leg dich wieder hin...

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