Manche sollten einfach mal die Schnauze halten.
Zum Beispiel Morrissey.
Was dieser (zugegebenermaßen nicht schlechte) Sänger in
Interviews rauslässt ist zum Kotzen. Hanebüchener Unsinn:
Zu #MeeToo: Die Missbrauchs Opfer wären selber schuld, ein
14jähriger soll halt nicht alleine ins Zimmer eines Erwachsenen gehen, BlaBla…
Zum Brexit: Ja. Nein. BlaBla…
Außerdem: Berlin wäre die Vergewaltigungshauptstadt Nummer
Eins. Und da wäre Merkel Schuld dran, weil sie all die Flüchtlinge reinlässt.
BlaBlaKotz…
Für merkwürdige bis rechtspopulistische Aussagen war dieser
früher bedeutende Künstler in den letzten Jahren ja immer zu haben. Ich habe
endgültig genug.
Zum Glück mag ich ihn nicht so sehr, dass ich mir unbedingt
seine neue Platte anhören muss.
Bei zwei anderen wird es schwieriger, ist aber genauso
ärgerlich:
Roger Waters (früher Pink Floyd) und Brian Eno (überall)
sind große Palästina-Anhänger. (Ach ja: Thurston Moore gehört leider auch dazu…)
Dürfen sie, kein Problem.
Aber deshalb ganz Israel zu verteufeln ist einfach falsch
und platt.
Einen generellen Israel-Boykott zu fordern und KollegInnen
wie aktuell Radiohead und Nick Cave anzugreifen ist unter aller Sau.
Ich bin wahrhaftig kein Freund der momentanen israelischen
Politik, bin auch kein Fachmann im Nah-Ost-Konflikt.
Aber der Staat Israel ist eine Tatsache. Seit dem 2.
Weltkrieg. Und das könnte gut sein, immerhin hat Israel eine halbwegs funktionierende
Demokratie, was im Nahen Osten schon ein Alleinstellungsmerkmal ist.
Ich würde nie die Unterdrückung der Palästinenser gut reden
und natürlich hat Palästina auch ein geschichtliches Anrecht auf einen Staat.
Aber deshalb alle Israelis (oder meinen die gar die Juden?) zu boykottieren ist
einfach dumm.
Und rassistisch.
Und rassistisch.
Jeder Künstler hat das Recht, selber zu entscheiden, wo er
spielt.
Wäre ich ein Rock-Star (Hey-Sind wir das nicht alle
irgendwie!) würde ich mir momentan gut überlegen, ob ich in Syrien, der Türkei,
Russland, den USA, Nord-Korea (Hallo Laibach – und da regte sich niemand auf!),
Iran, undsoweiter auftreten würde. Aber es wäre meine Entscheidung. Und ich
könnte sie immer damit begründen, dass ich den Kontakt mit den Menschen und
nicht mit dem Verhalten der Staatsführenden suchen würde.
Hätte Roger Waters Eier, dann würde er in Israel auftreten.
Und dort Rechte für die Palästinenser einfordern. Könnte er ja diplomatisch und
freundlich machen (okay, Roger Waters wohl nicht…).
Rock-Stars, Dichter, Schauspieler und Künstler haben
natürlich ein Recht, sich politisch zu äußern.
Meiner Meinung haben gerade diese Menschen eine Pflicht
dazu.
Aber wenn sie nur Blödsinn labern, dann sollten sie
vielleicht einfach mal die Schnauze halten.
Gilt übrigens auch für Karl Lagerfeld
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