Dienstag, 21. November 2017

Morrissey, Waters, Eno, Lagerfeld: Einfach mal Schnauze halten!



Manche sollten einfach mal die Schnauze halten.

Zum Beispiel Morrissey.
Was dieser (zugegebenermaßen nicht schlechte) Sänger in Interviews rauslässt ist zum Kotzen. Hanebüchener Unsinn:
Zu #MeeToo: Die Missbrauchs Opfer wären selber schuld, ein 14jähriger soll halt nicht alleine ins Zimmer eines Erwachsenen gehen, BlaBla…
Zum Brexit: Ja. Nein. BlaBla…
Außerdem: Berlin wäre die Vergewaltigungshauptstadt Nummer Eins. Und da wäre Merkel Schuld dran, weil sie all die Flüchtlinge reinlässt. BlaBlaKotz…
Für merkwürdige bis rechtspopulistische Aussagen war dieser früher bedeutende Künstler in den letzten Jahren ja immer zu haben. Ich habe endgültig genug.
Zum Glück mag ich ihn nicht so sehr, dass ich mir unbedingt seine neue Platte anhören muss.

Bei zwei anderen wird es schwieriger, ist aber genauso ärgerlich:
Roger Waters (früher Pink Floyd) und Brian Eno (überall) sind große Palästina-Anhänger. (Ach ja: Thurston Moore gehört leider auch dazu…)
Dürfen sie, kein Problem.
Aber deshalb ganz Israel zu verteufeln ist einfach falsch und platt.
Einen generellen Israel-Boykott zu fordern und KollegInnen wie aktuell Radiohead und Nick Cave anzugreifen ist unter aller Sau.
Ich bin wahrhaftig kein Freund der momentanen israelischen Politik, bin auch kein Fachmann im Nah-Ost-Konflikt.
Aber der Staat Israel ist eine Tatsache. Seit dem 2. Weltkrieg. Und das könnte gut sein, immerhin hat Israel eine halbwegs funktionierende Demokratie, was im Nahen Osten schon ein Alleinstellungsmerkmal ist.
Ich würde nie die Unterdrückung der Palästinenser gut reden und natürlich hat Palästina auch ein geschichtliches Anrecht auf einen Staat. Aber deshalb alle Israelis (oder meinen die gar die Juden?) zu boykottieren ist einfach dumm.
Und rassistisch.

Jeder Künstler hat das Recht, selber zu entscheiden, wo er spielt.
Wäre ich ein Rock-Star (Hey-Sind wir das nicht alle irgendwie!) würde ich mir momentan gut überlegen, ob ich in Syrien, der Türkei, Russland, den USA, Nord-Korea (Hallo Laibach – und da regte sich niemand auf!), Iran, undsoweiter auftreten würde. Aber es wäre meine Entscheidung. Und ich könnte sie immer damit begründen, dass ich den Kontakt mit den Menschen und nicht mit dem Verhalten der Staatsführenden suchen würde.
Hätte Roger Waters Eier, dann würde er in Israel auftreten. Und dort Rechte für die Palästinenser einfordern. Könnte er ja diplomatisch und freundlich machen (okay, Roger Waters wohl nicht…).

Rock-Stars, Dichter, Schauspieler und Künstler haben natürlich ein Recht, sich politisch zu äußern.
Meiner Meinung haben gerade diese Menschen eine Pflicht dazu.
Aber wenn sie nur Blödsinn labern, dann sollten sie vielleicht einfach mal die Schnauze halten.

Gilt übrigens auch für Karl Lagerfeld

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