Sonntag, 17. Juli 2016

Gerade jetzt poste ich über Musik:



Was liegt näher, als in diesen Tagen über Musik zu tippen?

Vieles.
Gar nix!

Gerade jetzt!


Ich fang mal mit Alan Vega und Suicide (Suicide: Suicide) an:
Habe ich seit Jahren nicht mehr gehört, geriet irgendwie ins verstaubte Archiv. Und jetzt ist Alan Vega verstorben und bei mir läuft deren Erstling und ich bin  wieder mal begeistert.

Ach Alan, immerhin hast du da (wo auch immer) exzellente Mitstreiter!

Und jetzt ein völliger Genre-Wechsel:
The Highwaymen. (The Highwaymen - Live: American Outlaws)
Johnny Cash, Kris Kristofferson, Willie Nelson und Waylon Jennings rauften sich 1985 zusammen und schufen ein absolutes Highlight der Country-Scene.
Damals nahm ich nix davon wahr.
Cash lernte ich n paar Jahre später erst schätzen (Immer noch Dank an Hartmuth Malorny!) und liebte ihn seit den American Recordings. Kristofferson: Ich mochte die Songs und ihn als Schauspieler, die Musik war nicht meins, die Songs schon.
Nelson: Durchgeknallter Kiffer mit geilen Songs, aber eben Country. Ich liebe ihn erst seit fünf Jahren.
Jennings: Keinen Plan. Mittlerweile n bisschen mehr Plan, aber er bleibt Nummer Vier.
Mittlerweile liebe ich alle Vier. Und die neuaufgelegten Live-Aufnahmen sind geil.
Mainstreamorientiert, nicht die besten Aufnahmen der Songs, aber man spürt das Feeling – und das alle Vier Spaß daran haben.
Und ich auch.

Nächster völliger Stilwechsel:
Michael Kiwanuka (Michael Kiwanuka: Love and Hate).
Soul.
Soul geht bei mir selten. Bill Withers, Marvin Gaye: Die gingen.
Und jetzt Michael Kiwanuka.
Und wie der geht!
Sein Debut war schon toll, wenn auch teilweise zu glattproduziert.  Mit „Love and Hate“ beschenkt Kiwanuka mich mit einem Meisterwerk aus total geiler Stimme, stimmigen Gitarren und Sounds und so einer Masse an Feeling, dass ich einfach hinwegschmelzen muss.

Auf jeden Fall in der Liste meiner Alben 2016!

Und dann noch ne Art Lotteriegewinn:
Ton Steine Scherben – Das Gesamtwerk.
Ich hatte es schon auf CD, jetzt (seit nem dreiviertel Jahr, aber da war das Ding sofort vergriffen) gibt es alle Studio-Alben auch auf Vinyl.
Und jetzt habe ich sie endlich wieder.
In meiner Jugend hatte ich alle Originalpressungen und habe sie dann verschenkt oder verkauft, als ich von Vinyl auf CD umstieg. Jetzt habe ich sie wieder auf Vinyl.
Das Einzige, was mir fehlt, sind die Kratzer.
Aber die werden kommen.

Ich bleibe bei Suicide und Alan Vega hängen.
R I P .
Wie schon so oft.



Nizza:
Scheißegal, ob das ein Einzeltäter und Psychopath war oder ein Is -Terrorist.
Ekelhaft. Verurteilens Wert. Scheiße.
Aber wir können Freiheit nicht schützen, indem wir sie abschaffen.
Und eine Verlängerung des Ausnahmezustands und ein Aufruf, mit Reservisten eine Art Privatarmee zu schaffen sind zum Kotzen.

Frankreich kann den Terror nicht stoppen, indem es die Freiheit abschafft.


Und Dland schon gar nicht.
Es gibt keine Gründe, um in Panik zu verfallen.
Es ist zum Kotzen, wenn solche abscheulichen Taten immer wieder dazu genutzt werden, Panik zu schüren und Freiheiten einzuschränken.

Man kann so einen Scheiß leider nie hundertprozentig ausschalten.
Es sei denn, niemand geht mehr vor die eigene Tür, öffentliche Feiern finden nicht mehr statt, jeder Mensch bekommt einen Privatbullen.
Wollen wir das?





Und die Türkei? Erdogan?
Ich warte noch n paar Tage, bevor ich kommentiere.
Die Toten und der Hass machen mich fertig, die Repressalien einen Tag danach noch mehr.
Der Putschversuch erscheint mir immer dilettantischer und unsinniger, so dass ich mich frage, ob das nicht nur inszeniert war.
Aber noch habe ich nur Fragezeichen und Wut und Angst im Kopf.



Jetzt ruft mich meine kranke Frau ins Bett und will mich bei sich haben.
Sie hat Recht.
Das ist wichtig.

Ich rauche noch eine Zigarette und wärme mich dann an ihrem Fieber.

Bevor ich morgen an neuen Nachrichten verzweifele.

Oder mich an neuer Musik erwärmen kann.



Selbst wenn es nur der Soundtrack zum Untergang ist:
Er sollte reinknallen!





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