Samstag, 13. September 2014

LIEBE!



Weitere Kisten sind gepackt & Regale leergeräumt & dazwischen lecker gegessen & nie vergessen, wie sehr wir uns lieb haben.
So klappt’s auch mit dem Umzug.

Ich tue mich mittlerweile recht schwer. Der Countdown zum Ruhrpottabschied läuft & ein neues Abenteuer erwartet uns & plötzlich tauchen dann doch Zweifel auf.
Aber Skepsis kann die Vorfreude nicht überdecken.
Alles wird besser.
Alles wird gut.

Nur noch eine Woche, dann werden wir es sehen und erleben.

Und ab Oktober habe ich dann auch Muße, wieder ernsthafter zu arbeiten (naja: da kommen auch noch zwei Krankenhaustermine und Arztbesuche und Wohnungsabnahme…).

Meine geliebte Frau sagt, ich soll noch mehr von Liebe schreiben.
Wieder mal hat sie Recht.

Wir werden langsam beide alt
& merken das.
Körperliche Einschränkungen & Schmerzen machen müde.
Sie hat den Vorteil, dass da wohl vieles auf die Wechseljahre zu schieben ist. Das vergeht.
Meine Wechseljahre sind seit der Krebskacke chronisch. Bleiben.
Ich habe mich damit abgefunden.
Anyway.

Wenn wir morgens aufwachen & sie mit den Augen kneift, mich angrinst & wir uns in den Arm nehmen & streicheln:
Früher sprang ich direkt aus dem Bett, um mir einen Kaffee und eine Zigarette zu gönnen & anzufangen, den neuen Tag zu verfluchen.
Jetzt bleibe ich immer ein paar Minuten liegen & begrüße den neuen Tag. Meistens als Geschenk – nicht als Aufgabe.
Das Frühstück – früher war das nur Zeitung oder Glotze oder eben Internet. Jetzt ist da Gemeinsamkeit. Dabei bin ich der schlimmste Morgenmuffel, den es gibt!
Tagsüber genießen wir viel Zeit zusammen, nehmen uns immer wieder in den Arm. Lieben uns.
Und wenn wir getrennt etwas unternehmen, dann schicken wir uns meistens zumindest eine SMS.
Einmal am Tag ein gemeinsames Essen – das muss sein!
Bei Kerzenlicht. & ohne Stress.
Abends telefoniert sie mit Freundinnen oder guckt in die Glotze, ich versuche dann meistens zu schreiben.
Und immer wieder gehen wir aufeinander zu und geben uns einen Kuss und berichten, was gerade passiert.
Irgendwann quengelt sie dann, ich solle ins Bett kommen.
Wir können nicht mehr alleine schlafen.
Nehmen uns in den Arm, streicheln uns, wecken uns ab und zu gegenseitig auf, wenn die Schlaflosigkeit quält & schlafen wieder ein.

Natürlich habe ich da auch was weggelassen, idealisiert.
Natürlich gibt es auch Stress & Nervereien.
Aber in der Quintessenz ist es das:
Der Himmel auf Erden!

Wenn Claudia mich anlächelt, dann geht die Sonne auf.
Und wenn sie weint, dann bin ich hilflos & meist fertiger, als sie.

Wir sind erst vier Jahre verheiratet, zusammen seit ca. 6 Jahren.
Mir kommt es vor, als wäre es ein Leben lang.
Und ich habe es noch keine Sekunde bereut.

Ohne sie gibt es kein Leben.

Ich haltloser, schwacher Mann gebe ihr Halt und Kraft.
Und so viel Liebe, wie ich es nie für möglich gehalten hätte.
Sie gibt mir Wärme, Liebe und Hoffnung.
Und versucht, mich zu zügeln und mir n bisschen gesunderen Umgang mit meinem Körper und meinem Leben einzutrichtern.
Ich gestehe, manchmal brauche ich das wohl…

Wir haben schon so viele Tiefschläge überstanden – uns wird nichts fertigmachen.

Und so gehe ich voller Zuversicht in unser neues Abenteuer.
Und werde Euch natürlich weiter davon berichten –
ich muss ja nicht alles dabei in jeder Einzelheit erwähnen.

                                        (Meine CD-Sammlung...)

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