Dienstag, 23. September 2014

Erste Meldung aus dem tiefsten Münsterland



Keine Fotos:
Ich finde das Anschlusskabel für meine Knipse nicht.
Normal im Umzugschaos.
Dafür steht meine Anlage und der Schreibtisch ist aufgebaut.
Das Bett steht natürlich auch (zwar nicht da, wo es später hinkommt, aber egal…), zusammen mit dem Fernseheranschluss war das das Startprogramm.

Der Samstag und der Hauptumzug liefen fantastisch.
Ein Tag mit einer tierischen Luftfeuchtigkeit und Gewittergrollen begrüßte uns. Und ein riesiger Möbelwagen.
Hannes, Thomas, Christian, Beate, Anne, Frank und Ulrike packten sich sofort die Kisten und Torsten stapelte im Lastwagen.
Selbst die superschweren Teile fanden schnell ihren Platz und nach zweieinhalb Stunden war wahrhaftig alles beladen!
In Ottenstein wurden wir dann mit Kartoffelsalat und Grillfleisch begrüßt und schleppten den Kram hoch in die Wohnung, erstmal alles in einen frei geräumten Raum. Luka und Karsten kamen noch dazu und selbst Gisela und Heinz (meine Schwiegermutter und ihr Lebensgefährte) packten mit an.
Das Tempo war wahnsinnig, alles lief wie geschmiert und dies ist mein erster Umzug, bei dem kein Chaos passierte.
Einen dicken Kuss und massig Umarmungen an alle, die so toll geholfen haben!
Ich trank noch n Bier mit meinen Schwagern, schließ den Fernseher an und baute das Bett auf, damit war der Tag gelaufen.

Am Sonntag ging es dann zurück in den Pott nach Castrop-Rauxel. Den achtzigsten Geburtstag meiner Mutter feiern.
Und abends hockten wir dann mit unserem Vormieter, der noch bis zum 01.10. einen Teil der Etage bewohnt, zusammen und quatschten.
Ein netter Ungar, der seit Jahren in Ottenstein wohnt und arbeitet.
Claudia war von seinen Kochrezepten begeistert, ich hörte aufmerksam zu, wenn es um die Kneipen des Dorfes ging. Obwohl: Ich bin nicht so der Kneipengänger…

Montags wieder Maloche:
Eine riesige Ledersofagarnitur, ein schwerer Kacheltisch, mehrere Sessel und eine Eckbank wurden entfernt, mein Schreibtisch und meine Anlage fanden ihren Platz. Das Chaos lichtete sich ein bisschen…

Dienstag (heute) war Zwangspause angesagt.
Ich konnte und kann nicht mehr, Claudia geht es ähnlich.
Also guckten wir uns ein erstes Mal Ahaus an, besuchten zwei Baumärkte (und mehrere Boutiquen, aber das hat was mit Frauen und nicht mit dem Umzug zu tun – und ich entdeckte auf einem Ramschtisch einen Palaniuk, den ich noch nicht habe für 1,99€…), aßen frischen Kibbeling und ließen es ruhiger angehen.

Ab morgen wird wieder reingekloppt.



Der Garten ist schön. Massig riesige Sonnenblumen, viel Dahlien und überall blüht irgendein Zeugs, welches ich nicht benennen kann.
Der Garten ist das Werk von Heinz. Und ich werde wohl täglich einmal durchgehen und bei passendem Wetter mich in irgendeine Ecke verkriechen.
Dann gibt es noch „die Kneipe“ hier im Haus, den Rückzugsort für uns Männer. Und eine Laube, in der Doppelkopf gespielt wird. Und einen riesigen Wintergarten.
Aber ansonsten wollen wir das schon getrennt halten: Gisela und Heinz unten, Claudia und ich oben.
Und ich habe oben meinen Arbeits- und Raucherraum bekommen.
Und freue mich da tierisch drüber!

Gisela und Heinz haben uns herzlichst willkommen geheißen. Vor allen meine Schwiegermutter freut sich total. Und Claudia auch.
Familie ist ja nicht so mein Ding, aber es ist ehrlich und herzhaft und ich fühle mich wohl.
Und jeder versteht, wenn ich mich mal zurückziehe.

Ich bin euphorisiert.
Noch konnte ich die Natur in der Umgebung nicht genießen, noch habe ich keine Kontakte (auf die ich eh nicht scharf bin…) geschlossen.
Das hier und jetzt genieße ich.
Trotz Chaos.
Ich habe das Gefühl, dass alles gut wird. Und jetzt schon ist.

Vor unserem Haus steht ein Container. Für Kronkorken.
Eine Sammelaktion zugunsten von Familien in Not. Das passt.

Ansonsten trinken die hier im Münsterland gerne 0,33 Flaschen und ihr Bier aus kleinen Gläsern (höchstens 0,2). Dafür aber auch Schnaps, den ich nicht anrühre.
Aber zur Begrüßung gab es im Supermarkt ne Kiste Veltins für 9,99 € und das fand ich schon sehr gastfreundlich!




Ich bin müde. Alle meine Muskeln schmerzen und ich kann mich kaum bewegen.
Aber ich bin auch stolz auf mich.
Und total stolz auf Claudia.
Und auf unsere Freunde, die uns wahnsinnig geholfen haben.
Auch wenn sie uns ernsthaft weiter im Ruhrpott haben wollten, sie akzeptieren unsere Entscheidung. Wahre Freunde eben.

Natürlich gibt es Baustellen.
Massig beim Einrichten und auch noch berufliche, finanzielle und zukunftssichernde Scheiße.
Momentan scheiße ich drauf.
Natürlich gibt es Kompromisse.
Deckentäfelung, beige Fußbodenfliesen, eine Küchenecke und ein Waschbecken in meinem Zimmer finde ich nicht so toll…
All das ist aber Kinderkram und lässt sich regeln.



Hey!
Wir haben Platz!

Und werden uns über Besuch freuen!

Gebt uns noch einen Monat Zeit, dann könnt Ihr Euch gerne anmelden!

Ach ja: Und die neue Adresse und Telefon (momentan nur Handy) kriegen die Leute, für die es wichtig ist über ne persönliche Nachricht.





Ansonsten kriege ich nichts mit.
Die Weltlage und die nationale Politik gehen mir momentan am Arsch vorbei, auch wenn das nicht so sein sollte.
Meine Freunde und mir lieb gewordene Dichter und Schreiber müssen genauso warten, wie meine eigene Schreiberei…

Der VfL Bochum irritiert mich, indem er wirklich mal für gute Laune sorgt. Ich muss wohl doch öfters in den Pott…



Und jetzt muss ich ins Bett…

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