Freitag, 19. September 2014

Abschied vom Pott



So.

Countdown.

Morgen verlassen wir Essen.
Den Ruhrpott.

Fast alles ist eingepackt, ich bin doppeldeutig fertig.

Letzter Internet-Kontakt aussem Pott und ab Montag melde ich mich dann aus dem Münsterland.

Ich liebe den Ruhrpott.
Ich hatte eine schlechte Zeit in Essen, aber es wäre unfair, dies der Stadt zu Schulden kommen zu lassen.
Ich glaub, Essen kann toll sein.
Leider hatte ich wenig Chancen, diese Stadt so zu erleben.
Bochum (Gerthe, Hiltrop, Langendreer) war klasse. Aber da habe ich über 20 Jahre gelebt, da ist meine Heimat.
Wanne-Eickel? Eine wunderschöne Wohnung. Aber eine Stadt, die bei mir in Verbindung mit meinem Krebsausbruch steht. Wahrscheinlich wegen der Nähe zur Veltins-Arena…
Castrop-Rauxel war Provinz. Aber mein Geburtsort. Und ich liebe da noch immer wahnsinnig viele Plätze und die Erinnerung daran.
Ich liebe einfach den Ruhrpott. Und habe noch vor einem Jahr behauptet, ihn nie zu verlassen.
Manchmal kommt es anders…

Ab morgen dann also Ottenstein.
Ottenstein liegt ca. 6,5 km westlich von Ahaus und ist ca. 7 km von der niederländischen Grenze entfernt. Zu Ottenstein gehören unter anderem die Bauernschaften Hörsteloe und Feldmark.
In Ottenstein gibt es alljährlich am Rosenmontag einen großen Karnevalsumzug. Im Wechsel mit der Bauerschaft Hörsteloe findet alle zwei Jahre das traditionelle Schützenfest statt. In Hörsteloe findet man noch Reste der ursprünglichen Heidelandschaft.
Einwohner:   3902 (31. Dez. 2011)
(Wikipedia)
Meine automatische Rechtschreibüberprüfung zeigt mir bei Ottenstein immer einen Fehler an.

Werde ich in Ottenstein meine neue Heimat finden?
Meinen Altersruhesitz?
I hope so.

Ich liebe die Natur. Die Ruhe und die Beständigkeit.
Ich bin zu alt für ne Großstadt und kann überall schreiben.
Und in Ottenstein bin ich direkt auf Feldwegen, kann sogar Fahrrad fahren, da dort ein ausgebautes flaches Netz an gut ausgebauten Wegen existiert.

Der Familienanschluss mit Claudias Mutter ist sowohl Chance als auch Risiko. Wir probieren es, ich bin zuversichtlich. Und für meine Frau geht ein Lebenstraum in Erfüllung.

Außerdem habe ich keinen Bock mehr auf Umzüge…




Es fällt schwer, den Pott zu verlassen.
Meine Freunde und Freundinnen leben hier. Meine Familie.
Es fällt schwer, den Pott zu verlassen.
Ich mag die Mentalität der Menschen hier.
Und natürlich sind da auch all meine Erinnerungen.
Und die Kioske. Und Fiege und Stauder. Und der VfL Bochum.

Aber ich denke, ich kann auch viel Neues im Münsterland erfahren. Ganz andere Sachen.
Massig Natur!
Selbst vor dem Dorfleben habe ich wenig Angst.

Und Claudias Mutter und ihren Lebensgefährten mögen wir und Claudia liebt ihre Mutter über alles und sie nehmen uns herzlich auf, freuen sich wirklich.

Und vielleicht benötigen sie bald unsere Hilfe, die wir ihnen dann gerne geben.



Kein Mensch weiß, was kommt und was passieren wird.
Noch sind wir wahnsinnig und jung genug, neue Wege zu gehen.
Wann – wenn nicht jetzt.




Und die A 40 nervt mich mittlerweile dermaßen:
Nix wie weg !!!












1 Kommentar:

  1. Lieber Hermann,
    viel Glück und eine gute Zeit in eurem neuen Zuhause wünsche ich dir und Claudia! Ich drücke euch die Daumen, dass alles wie erhofft klappt und schön wird.
    Trotz der Entfernung: Bis bald!

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