Sonntag, 9. März 2014

Sonne! Frühling! Ich kaufe das Rio Reiser Haus... Lesungen... Mussorgsky... Gute Nacht



Sonne! Frühling!
Und wir tanken Luft und genießen erst Mal nur.
Obwohl uns der Arsch Kohlemäßig auf Grundeis geht.
Und Claudia Schmerzen hat.
Und ich im April wieder zum Krankenhaus muss und ein mulmiges Gefühl habe, in letzter Zeit öfter Schmerzen an meinen Implantaten im Maul habe und überhaupt.
Sonne! Frühling!
Kibbeling in Katwijk. Eine Wanderung am Meer.
Ein wahnsinniger Sonnenuntergang!
Gestern war schön.

Sonne! Frühling!
Mit meiner Frau zum Halo-Park spazieren. Unsere Hündin hinter uns ziehen, die noch von Gestern platt ist. Unsere müden Knochen registrieren und soweit möglich akzeptieren. Den Kühlschrank abtauen und grundsäubern.
Einfach genießen.
Sonne! Frühling!



Ich kaufe das Rio-Reiser-Haus.
Schließlich: seitdem ich vierzehn Jahre alt war, war ich Fan. Von den Scherben. Und von Rio Solo.
Unsere Band und mein Gesang wurden mal mit Rio verglichen (obwohl: im gleichen Atemzug tauchte Westernhagen auf und da wusste ich nicht mehr, ob dieses Lob akzeptabel war). Mein geschätzter Verleger nannte mich den Rio Reiser der Lyrik. Da war ich stolz!
Also: Warum nicht ich?

Ich werde mit meiner Frau, unserer Hündin und wahrscheinlich weiteren Vier- und Zweibeinern dort leben. Meine Frau wird sich im Atelier und Werkraum austoben, ich sitze oft in meinem Arbeitszimmer und tippe.Falls genügend Exponate bleiben werden wir zweimal wöchentlich das Museum öffnen und ein Cafe/Kneipen-Angebot machen.
Alle zwei Monate wird ein Literatur-Event geplant. Vielleicht in Seminarform: Räume gibt es ja genug.
Die restliche Zeit bieten wir die freien Räume günstig für SchreiberInnen zur Klausur an. Äußerst günstig versteht sich. Mit – wenn gewollt –Familienanschluss und massig Ruhe. Ein Bibliotheksraum steht jedem Gast immer zur Verfügung.
Und einmal im Jahr eine Riesenparty oder ein kleines Festival.

Ich denke, Rio würde das gefallen.

Ich war kein Weggefährte von Rio und gehöre nicht der Familie an.
Aber ich kann nichts dafür, dass die zerstritten sind.
Einer muss dieses Kulturgut in Ehren halten.
Für eine effektive Besetzung ist das Rio Reiser Haus zu sehr auf dem Land. Und es gibt wohl auch keine innovative Szene dafür.
Also ich.

Es gibt da noch n paar kleine Probleme:
Ich brauche dann dringend 500.000 €. Mindestens.
Für Kauf, Renovierung und all das.
Und dann nochmal soviel für den Erhalt und Unterhalt in den nächsten Jahren. Bis sich das Ding trägt.
Kleinkram. Aber ich bin nicht Kreditwürdig und daran könnte dann das ganze Projekt scheitern…

Ansonsten ist es geklärt: Ich kaufe das Rio-Reiser-Haus.



Kommende Woche zwei Lesungen:
Mit Lütfiye Güzel und Marvin Chlada in der Bastion in Bochum (seit einer Woche ausgebucht) und dann bei den Literatur-Freaks in Ludwigsburg. Zusammen mit Jerk Götterwind.
Mann!
Ich mache so einen Kram ja nur noch selten aber auf diese zwei Veranstaltungen freue ich mich tierisch!

Anfang Mai treffe ich dann wahrscheinlich den großen Ron Hard und Ende Mai bin ich wieder in Darmstadt im Raum 5. Dort lese ich immer gerne. Diesmal mit Jerk Götterwind. Und das ist eine besondere Veranstaltung, weigert sich Jerk doch ansonsten beharrlich in Darmstadt zu lesen!



Auf meinem Plattenteller dreht sich gerade „Wenn die Nacht am tiefsten ist“. Und ich kenne jeden Akkord, jedes Instrument, jede Phrase und jedes Break. Und natürlich die Texte und den Gesang.
All das kenne ich auswendig. Und kann nie genug davon bekommen.

Früher mussten die Schüler „Die Glocke“ von Schiller auswendig lernen. Wenn es nach mir gehen würde, dann wären Die Scherben die neuen Klassiker.
Oder besser doch nicht:
Nachher funktioniert das nicht – und es würde die gleiche Abneigung entstehen, die schon Schiller nicht verdient hatte.

Gedankensprünge:
Ich musste in der Schule damals „Bilder einer Ausstellung“ von Mussorgsky im Musikunterricht bearbeiten. Und danach die Fassung von Emerson Lake and Palmer.
Ich fand zum ersten Mal Zugang zu klassischer Musik. Und das war gut.
Auch wenn ich die Platte von ELP mittlerweile nicht mehr besonders mag.
Musikunterricht in der Schule war größtenteils scheiße. Bei Mussorgsky war ich dabei.



Schule war eh größtenteils scheiße.
Da will ich jetzt nicht näher drauf eingehen.
Feuerzangenbowlenromantik ist nicht mein Kram.



Aber „Gute Nacht“ sagen. Und Euch alles Liebe wünschen.
Das mag und das kann ich…


In diesem Sinne…



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen