Mittwoch, 15. Februar 2012

Miteinander schlafen


Miteinander schlafen

Miteinander zu schlafen
ist genauso schön
wie miteinander zu schlafen.

Jede Nacht wache ich mehrmals auf
So gegen Fünf fast immer
(vielleicht ein Tribut an mein früheres Leben als Krankenpfleger)
Ich gehe pinkeln
rauche eine Zigarette
und lege mich wieder ins Bett
neben meine Liebe.

Blöderweise habe ich mir die Unsitte der Schreiberlinge wieder angewöhnt
ich tippe die halbe Nacht durch
die Ohrstöpsel meines I-Pods in den Ohren
und eine Zigarette im Aschenbecher.
Sie liegt dann im Bett
und quengelt immer zwischendurch
dass sie ohne mich nicht schlafen könne
ich verstehe das:
Ich schlafe auch schlechter
wenn mir ihre Wärme fehlt.
Meistens lasse ich mich dann überzeugen
und lege mich neben sie.

Sie schläft
ruhig atmend und dreht sich zu mir
ich streichele sie dann vorsichtig
flüstere „Ich liebe dich“
„Es ist alles in Ordnung“
und dann schlafen wir weiter.
Glaubt mir:
das ist der Himmel auf Erden!

Sie schmiegt sich an mich oder
ich schmiege mich an sie
und wir zelebrieren den Löffel
ineinander und aneinander und
aus Zwei wird Eins
oder so.

Ich betrachte ihren Schlaf und ihren Atem
und
manchmal schütze ich sie vor einem Alptraum
aber meistens wirkt sie zufrieden
und ob sie im Schlaf spricht oder schnarcht
werde ich hier nicht verraten.

Wenn dann morgens ihr Wecker klingelt
nehmen wir uns kurz in den Arm
geben uns einen Kuss
und ich darf dann weiterschlafen
(manchmal werde ich auch nur halb oder gar nicht wach)
während sie unfairerweise zur Arbeit muss.

Im Bett ist noch ihr Geruch
(oder ich bilde ihn mir ein)
die Wärme ihres Körpers und unserer Umarmungen
begleiten mich den ganzen Tag
bis sie von der Arbeit kommt.

Miteinander zu schlafen ist genauso schön
wie miteinander zu leben und
miteinander zu schlafen und
miteinander
zu sein.

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