Sonntag, 25. Dezember 2016

So it is X-Mas



So it is X-Mas.

Ich höre Weihnachtsmusik. Die Roten Rosen, Bad Religion, Ringo Starr, Johnny Cash.
Einmal im Jahr, drei Tage tue ich mir das an.

Weihnachten geht mir nicht am Arsch vorbei, ging es noch nie und ich bin misstrauisch, wenn jemand was Anderes behauptet.

Meine Weihnachtstraditionen durchliefen in meinem Leben unterschiedliche Phasen und die waren eigentlich alle okay.



Kindheit, frühe Jugend:
Oft Stress.
Weil mein Vater den Weihnachtsbaum erst am 24ten besorgte und nach einem ausgedehnten Frühschoppen nach Hause kam und wir dann unter Zeitdruck schmücken mussten (so lernte ich sehr früh Empathie für Behinderungen: die Bäume waren oft erbärmlich schief und mit wahnsinnigen Lücken ausgestattet. Manches Mal musste mein Vater sie zusätzlich noch am Fenster und/oder Schrank festbinden, damit sie überhaupt stehenblieben…). Dann die obligatorische Kirche und danach die Bescherung. Und irgendein Weihnachtsprogramm in der Glotze. Und am ersten Weihnachtstag ein üppiges Weihnachtsmenu und die Verwandtschaftsbesuche.

Spätere Jugend, Erwachsen werden:
Die Kirche wurde verweigert, ansonsten war das Programm ähnlich. Und statt Glotze ging es in die Kneipe und später in die Disco.
Und das Weihnachtsmenu wurde oft verkatert überstanden.

Junges Erwachsenendasein:
Der Heiligabend wurde gestrafft: Kneipe und Disco waren das Hauptprogramm. Familie war nicht so angesagt, wurde als Pflichtprogramm irgendwie eingebunden.
Trotzdem: In jeder meiner Hütten schmückte ich zu Weihnachten und mir fehlte der Baum, aber das wäre ja nicht cool gewesen…

Erwachsen, Solo und als Krankenpfleger:
Ich arbeitete. Gerne. Und feierte mit den PatientInnen im ambulanten Dienst und anschließend für mich alleine.
Ich kochte mir ein Festmahl, schmückte den Baum und hörte und spielte Weihnachtslieder.
Meine Eltern und die Familie meiner Schwester besuchte ich nur kurz, schließlich hatte ich ja Dienst.
Und frei hatte ich dann Silvester und da war mir das Feiern auch wichtiger.

Jetzt (mit Claudia verheiratet und alt):
Claudia brachte mir die Bedeutung von Familie wieder nahe.
Heute gingen wir also erstmal mit ihrer Mutter und unseren Hund eine lange Runde, dann gab es Kartoffelsalat und Hähnchenbollen und für mich ne Käse-Sahne-Suppe. Und Sekt und Bier und ein gemütliches Zusammensitzen. Schwiegermutter, ihr Lebensgefährte und wir.
Schön, entspannt.
Und bevor wir uns ins Wohnzimmer zusammensetzen sitze ich am Schreibtisch und Claudia wirbelt in der Küche für morgen (natürlich helfe ich ihr, aber beim Kuchenbacken muss ich flüchten…).
Am ersten Weihnachtstag richtet Claudia nun das Festmahl aus. Für die Familie ihres Bruders, ihre Mutter und uns.
Das zieht sich bis in den Abend. (und war völlig in Ordnung, bloß danach ist Claudia zusammengebrochen, weil es doch zu viel für sie war…).
Und am zweiten Weihnachtstag geht es dann ins Ruhrgebiet zu meiner Schwester, ihrer Familie und meiner Mutter. Das ist okay, da meine Mutter eh mittlerweile am ersten Tag immer einen Tisch in einem Restaurant zum Festmahl bestellt und ich überhaupt nicht mehr Restaurantkompatibel bin. Stattdessen treffe ich also meinen Teil der Familie am zweiten Abend beim Gulasch.



So this is X-Mas.

Ich denke an so ungreifbare Sachen wie Liebe, Freiheit und Frieden.
Für alle.
Ich stehe auf so n Kram. Und verzweifele oft an den Realitäten.
Aber nicht über Weihnachten, da versuche ich, die Nachrichten nicht zu tief in mich eindringen zu lassen.

Der Weihnachtsmann ist eine Erfindung von Coca-Cola. Und eine von einem Geist geschwängerte Jungfrau klingt nicht gerade glaubwürdig. Trotzdem:
Es könnte ja ne geile Party werden!



In diesem Sinne

wünsche ich Euch und mir das Allerbeste!


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