Dienstag, 10. Mai 2016

Prokrastination, Radiohead, Radtour und Frühling



Das neue Album von Radiohead ist übrigens wirklich nicht schlecht.
Geht mir trotzdem ziemlich am Arsch vorbei:
Ich mag diese Band einfach nicht, kann mit Radiohead einfach wenig anfangen (Ausnahme: „Creep“).
Aber ich glaube eher, dass das n Problem von mir ist. Objektiv scheint das sehr gut zu sein.

Die erste Vorabveröffentlichung einer Single zum neuen RedHotChiliPeppers Album ist ziemlich fade.
Gefällt mir persönlich trotzdem besser als Radiohead.
Der Bass von Flea, das Schlagzeug von Chad Smith bleiben genial, der Gesang von Anthony Kiedis ist okay. Aber statt genialer Gitarrensound erklingt plötzlich ein Piano (what fuck!) …




Vor n paar Tagen wagten wir zum ersten Mal, seitdem wir im Münsterland leben, eine Radtour. Nur knapp 30 Kilometer, das sollte für den Start reichen: Kurz nach Holland rüber, da n paar Kilometer an der Flamingo-Route entlang und dann zurück.
Ich hatte mich ja letztes Jahr schon mal wieder auf ein Fahrrad getraut, aber immer nur sehr kurze Touren gewagt.
Jetzt wollte auch Claudia.
Und ihr Knie hielt durch.
Und wir hatten eine entspannte (für meinen Geschmack sehr langsame, aber darauf kommt es nun wirklich nicht an) und wunderschöne Frühlingstour und waren beide froh.
Danach musste ich als Tribut fürchterliche Hals-, Nacken- und Schulterschmerzen ertragen. Folgeerscheinungen meiner Neck-Dissection.
Trotzdem: Ich werde weitermachen.
Keine Tour de Farce, so viele Drogen verträgt mein Körper nicht.
Aber hier im Münsterland ist es flach.
Und mit meiner geliebten Frau einfach n bisschen zu Radeln macht Spaß!

Überhaupt: Frühling!
Im Moment grünt und sprießt und blüht es an allen Ecken.
Und die Temperaturen und das Wetter spielen seit einer Woche mit.
Es ist einfach schön.

Ich habe im Garten Ecken gefunden, wo ich mich hinsetzen kann und den Frühling genieße.
Kein WLAN – aber das ist vielleicht sogar gut.
Ich überlege, mich aus den sozialen Netzwerken etwas zurückzuziehen.
Zu viel Hass. Zu viele Plattheiten. Wenig Qualität.
Viel zu wenig Pusteblumen.




Ich habe der Radiohead-Veröffentlichung noch ne Chance gegeben.
Und die Platte wächst…
Sollte ich „OK Computer“ auch noch ne Chance geben?




Ab morgen prokrastiniere ich.
Heute verschiebe ich das noch, wie alle anderen Sachen…




Und dann wird da noch dieses Wahnsinnsfestival stattfinden:
Bob Dylan, Paul McCartney, Neil Young, The Who, Roger Waters und die Rolling Stones.
3 Abende, jeweils Fulltime-Gigs der auftretenden alten Helden.
Hört sich geil an.
(Hört sich verdammt alt an…).
Stehplätze für alle drei Tage vor der Bühne gibt es für lächerliche 1600 Dollar. …
Und da die Nachfrage so groß ist, wird das ganze Ding sogar zweimal gemacht.
Jau.
Irgendwann muss ich einfach mal sagen, dass meine Dimensionen von bezahlbaren Konzerten bei den Helden eindeutig überschritten ist.
Zu diesem Festival hätte ich eh nicht gekonnt, aber die preisliche Schmerzgrenze ist ja auch hier in D-land schon längst überschritten…

Und dann ist da noch Axl Rose.
Dieser kleine Giftzwerg, der zum lächerlichen Arschloch mutierte und jetzt eine Wiedergeburt erlebt.
Mit den Guns n Roses, die bei ihrer Reunion verdammt gute Kritiken kriegen.
Und mit Axl/DC.
Die, nach dem was ich gelesen habe, wirklich tierisch rocken und überzeugen.
Ich hatte Axl seit Jahren schon abgehakt.
Als einen Stern, der an sich selber verbrannte und nur noch peinliche Scheiße produzierte.
Ich würde mich tierisch freuen, wenn ich mich da getäuscht hätte.




Ein Freund meiner Frau wollte Musik von mir kopiert haben.
Generell kein Problem, ich habe ziemlich viel.
Sein Wunsch nach „Pavov’s Dog“ überforderte mich aber dann doch.
Ich erinnerte mich daran, hatte aber nix von denen gespeichert.
Jetzt habe ich im Netz gesucht und höre die gerade.
Kann man hören, muss man aber nicht…



Eine Frau mit Endometriose, Wechseljahrbeschwerden und momentaner Mens.
Ein Mann mit postkarzinomen Depressionen, Folgeerscheinungen vom Mundhöhlenkrebs (sabbernd und Gebisslos am Computer – Hi!).
Ein Hund, der massig haart und auf die läufigen Hündinnen im Dorf scharf ist.
Welcome to my world!




Abschied vom koreanischen Schlachtschiff (KIA Picanto) nach elf Jahren. Hat n guten Job gemacht, tut etwas weh.
Sein großer Bruder (Hyundai IX 20) ersetzt ihn nun.
Ich nenne ihn mal so, habe noch keinen anderen Namen.
Wir Bochumer hatten ja mal einen Schlachtruf:
Heya Heya Südkorea!
Ich übertrage das jetzt mal von einem Fußballspieler auf Autos…
Und: Autos sind mehr, als reine Gegenstände. Sie haben Seele. Sie sind Begleiter und Mobilitätsgarantie.
Und wenn ich wirklich mal alt werden sollte, dann brauche vielleicht auch ich einen Schwanzersatz und werde Sportwagen- oder Oldtimerfahrer…
Jetzt noch nicht. Jetzt siegt noch die Vernunft.
Aber auch deshalb, weil ich / wir es uns anders einfach nicht leisten können.




Ich prokrastiniere weiter, baue aber immerhin Stück für Stück den Berg der unerledigten Aufgaben ab.
Und:
So lange ich noch unerledigte Pflichten habe kann ich nicht abtreten.
Also lebe ich ewig!




Bevor ich das morgen nochmal überarbeite, poste ich es jetzt endlich.
Kann sein, dass ich mich demnächst noch seltener melde.
Kann aber auch sein, dass ich plötzlich n tierischen Mitteilungsdrang entwickele.
We will see…

Good Night!






1 Kommentar:

  1. Hi Hermann,
    du bist nun auch aufs Landleben gekommen. Ist einfach das beste, oder? In einer Zeit in der die Society in Wahnsinn und Zerstörung verfällt hat man hier, am Rande, noch ein halbwegs ruhiges Leben. Ich habe mich auch auf die Berge verzogen, hoch über dem Gewusel und allen "Vorteilen", die uns die Propaganda der Medien ständig nahelegen.
    Wünsche dir eine gute Zeit und weiter eine kritische, wachsame Betrachtung/Reflektion unserer Gegenwart.
    LG Christoph

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