Donnerstag, 30. April 2015

Literarisches Gipfeltreffen im Stuttgarter Torhaus!!! - Gemeinsamer Auftritt der Autoren Hermann Borgerding und Ralf Preusker -

Ein sehr schöner Artikel, leider erschien er in der Ludwigsburger Presse um ca. 50 Sätze gekürzt:

Litera Freak e.V. präsentiert:
Literarisches Gipfeltreffen im Stuttgarter Torhaus!!!
- Gemeinsamer Auftritt der Autoren Hermann Borgerding und Ralf Preusker -
09.05.2015, 20 Uhr - Stuttgarter Torhaus, Stuttgarter Straße 62, 71636 Ludwigsburg
Es ist nicht einfach, den Dichter, Schriftsteller und Blogger Hermann Borgerding für eine Lesung zu bekommen. Seine schwere Krankheit lässt nicht allzu viele Events im Jahr zu. Dennoch hat es Litera Freak e.V. anno 2014 schon geschafft, Borgerding zusammen mit dem Dichter Jerk Götterwind zu einem großartigen Literaturmeilenstein ins Torhaus zu lotsen, wo die Beiden das Publikum mehr als begeisterten. Diesmal trifft er den Ludwigsburger Dichter und Literaturmacher Ralf Preusker zu einer gemeinsamen Lesung. Für Litera Freak e.V. und sein Publikum geht ein großer Wunsch in Erfüllung, wenn die beiden Autoren sich endlich, wie schon lange angekündigt, den Lesetisch teilen und im Wechsel wohl improvisiert einen Abend mit Lyrik, Prosa und Teilen aus ihren gemeinsamen Projekten und Zukunftsideen „durchziehen“. Da steht literarischer Rock’n’Roll auf dem Zettel! Und da es Hermann Borgerdings einziger Auftritt in Süddeutschland sein wird, kann sich die Ludwigsburger Literaturszene ein weiteres Mal geehrt fühlen. Für seine Fans zählt Hermann Borgerding längst zu den wichtigsten deutschen Autoren. Als mutiger und unermüdlicher Kämpfer gegen den Krebs und gegen eine erkaltete, viel zu oft unmenschlich agierende Welt, ist er für seine Leser ein kontinuierlich literarisch und menschlich agierendes Vorbild.
In seinen Schriften zeigt er seiner Krebserkrankung den Mittelfinger und schreibt unermüdlich auch zu vielen anderen brisanten und aktuellen Themen, die uns alle angehen dürften. Seine Blogs und Bücher sind wunderbare Beispiele für eine große und ungekünstelte poetische Kraft und Zeichen einer sehr tiefen Liebe zu den Menschen, die sich aber auch herber Kritik und Ironie unterziehen lassen muss. Borgerding unterstellt die oft scheinbar schöne Welt lyrischer und philosophischer Prüfung und kämpft gegen humane Kälte, Gleichgültigkeit, Gefühllosigkeit, Ungerechtigkeit und Depression. Dies geschieht stets ohne politische Allüren oder Larmoyanz. Immer bewahrt er seine literarische und menschliche Authentizität und seinen wohlfeilen Humor und letztendlich kanalisiert sich sein Werk stets aus der Anklage heraus in Hoffnung und den Mut zur unverstellten Liebe und bewusst gelebter Solidarität mit den Schwachen. Die Autorin und Verlegerin Nì Gudix beschreibt seine Texte als „eine schnörkellose Darstellung der Wirklichkeit und zugleich eine Hommage an sie.“
In einer Neuauflage erschien dieses Jahr sein Buch „Ausgehöhlt – Im Krebsstrudel“, das nicht nur knallhart die Krankheit „Mundhöhlenkrebs“ mit Entstellung und Todesangst beschreibt, sondern auch das Leben danach: Ein Leben in Hoffnung und dem Wunsch nach Liebe und Anerkennung als Gezeichneter; begleitet von unermüdlicher Schreibenergie als fruchtbare Strategie für das Überleben. Borgerding, der seinen VfL Bochum und Rockmusik über alles liebt, war lange Sänger einer Rock-Punkband, Gitarrist und Liedschreiber. Dann folgten erste literarische Publikationen und Gründungen mehrerer Literatur- und Kunstzeitschriften im sog. „Underground“. Nach der schweren Krebs-O.P. waren Lesungen durch die massive Sprachbehinderung fast unmöglich. Heute steht Hermann Borgerding wieder selbstbewusst und ungehemmt am Lesepult und liefert Grandioses ab. Neben Gedrucktem veröffentlicht Hermann Borgerding regelmäßig seine Gedanken und Literatur in seinem Blog „Extraball - Mein Mittelfinger dem Krebs“.
Der in Ludwigsburg geborene Autor und Vorleser Ralf Preusker, der bei dieser Lesung einem selten großartigen Freund und schreibendem Vorbild begegnet, wird am Ende des Abends aus der Autobiographie „Ausgehöhlt“ lesen und Borgerding umgedreht aus Preuskers Arbeit „Das Zimmer“. Der Essener Dichter Urs Böke beschreibt Preuskers Werk, das mittlerweile ausschließlich verlags- und rechenschaftsfrei veröffentlicht und gebloggt wird, wie folgt: „Preusker schreibt seine Existenz an die Wand in Zeilen, die manchmal erst beim zweiten Blick ihre Verzweiflung und Trauer offenbaren. Der Dichter hier braucht keinen Egolärm, sondern nimmt die Hoffnungslosigkeit der Welt sacht an die Hand, um den Versuch Mensch bodentief auszuloten. Was helfen könnte ist Liebe, doch auch die verstrickt sich halbseiden und angetrunken im Alltag.“ Preusker veröffentlicht zudem derzeit wieder Texte in der Eremitage des LFL Ludwigsburg.
Also? Fernseher aus und raus aus dem Haus!!!

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