Samstag, 1. Februar 2014

KEINE Plattenkritik:



Andrea Schroeder verzaubert:

„Dunkler, delikater, dramatischer:
Das überwältigende Zweitwerk!“
(Überschrift aussem Glitterhouse-Newsletter)

Bis gestern hatte ich vor, eine Kritik, bzw. meine Meinung zu dieser grandiosen Platte zu schreiben. Mittlerweile gibt es so viele Kritiken, dass dies eigentlich überflüssig ist.
Aber wer mich kennt weiß, dass ich mich nicht zurückhalten kann, wenn ich begeistert bin.
Jau. „Where the Wild Ocean End“ verzaubert und begeistert mich.
Und wahrscheinlich haben wir da das Problem der vielen Kritiker:
Wie äußert man seine Begeisterung, ohne in sprachkünstlerischen Unfug zu versinken?
Wie beschreibt man eine Platte, die außergewöhnlich ist?

„Sinnlich, elegant, elegisch: …WHERE THE WILD OCEANS END ist all das: das Werk einer großen Sängerin und Songschreiberin; logische Fortführung und behutsame Weiterentwicklung des frappierenden Erstlingswerkes; eine Sammlung betörender Songs zwischen fragilem Folk, somnambulem Rock und zeitlupenhaftem Blues, die in melancholischer Grandezza daherwehen und hier in Ermangelung eines besseren Begriffes Dreampop genannt seien. Wer Vergleiche braucht, der denke an Nico und Nick Cave, Ian Curtis und Juliette Gréco. Doch die Musik von Frau Schroeder und ihrer fabelhaften Band bedarf keiner Referenzen, sie steht für sich: diese wunderbar rauchige Stimme; Jesper Lehmkuhls so faszinierende wie filigrane Gitarrenarbeit; die sanft swingende Rhythmusgruppe; Catherine Graindorges stupendes Spiel auf Violine und Viola. …“
So schreibt der MUSIKEXPRESS.

Das Zitat aus dem Musikexpress zeigt schon ganz gut, worüber ich mich bei all den lobenden Kritiken aufrege:
Worte wie „elegant“, „elegisch“, „fragil“, „somnambul“ etc. nerven mich.
Die Vergleiche mit Nico sind unpassend. Erstens war Nico blond, zweitens war das eine ganz andere Zeit.
Andrea Schroeder ist Andrea Schroeder und das ist gut so!

Legende?
Nein: Andrea Schroeder ist keine Legende!
Sie und ihre Musiker haben ein hervorragendes Zweitwerk hingelegt, was besonders bemerkenswert ist, da die zweiten Platten von hochgelobten Newcomern ja oft Kopien oder Abklatsche der Erstlinge sind, hier aber eine konsequente Weiterentwicklung und (ich dachte nicht, dass das nach „Blackbird“ noch möglich wäre) Steigerung zu hören ist!
Andrea Schroeder ist eine tolle Sängerin, die zusammen mit den passenden Musikern eine wunderschöne Platte hingelegt hat.
Ne Legende ist Marlene Dietrich (selbst dieser Vergleich tauchte blödsinniger Weise auf). Frau Schroeder ist klasse, aber keine Legende!

Passend  -passender als die meisten Lobeshymnen- äußert sich der Musikjournalist H.p.Daniels aus Berlin:

Wohltuend, weil nicht sprachverliebt und ehrlich.
Und ich stimme ihm zu (bis auf „Ghosts of Berlin“, das Lied ist mir persönlich zu glatt).

Seit gestern läuft „Where the Wild Oceans End“ fast in Dauerschleife bei mir.
Ich tauche ein, ich schwebe, ich bin begeistert (und wiederhole mich) und werde jetzt keine Kritik dazu schreiben.
Weil ich einfach nicht die passenden Worte finde.
Und keinen Bock auf diese Wortgebilde und unpassenden Vergleiche habe.
Wenn Ihr Euch dieses Meisterwerk nicht anhört, dann seid Ihr selber Schuld!
Und eigentlich reicht dieser Satz vollkommen.





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