Andrea
Schroeder verzaubert:
„Dunkler,
delikater, dramatischer:
Das überwältigende Zweitwerk!“
Das überwältigende Zweitwerk!“
(Überschrift aussem Glitterhouse-Newsletter)
Bis
gestern hatte ich vor, eine Kritik, bzw. meine Meinung zu dieser grandiosen
Platte zu schreiben. Mittlerweile gibt es so viele Kritiken, dass dies
eigentlich überflüssig ist.
Aber
wer mich kennt weiß, dass ich mich nicht zurückhalten kann, wenn ich begeistert
bin.
Jau.
„Where the Wild Ocean End“ verzaubert und begeistert mich.
Und
wahrscheinlich haben wir da das Problem der vielen Kritiker:
Wie
äußert man seine Begeisterung, ohne in sprachkünstlerischen Unfug zu versinken?
Wie
beschreibt man eine Platte, die außergewöhnlich ist?
„Sinnlich, elegant, elegisch: …WHERE THE WILD OCEANS END ist all das: das Werk einer großen Sängerin und Songschreiberin; logische Fortführung und behutsame Weiterentwicklung des frappierenden Erstlingswerkes; eine Sammlung betörender Songs zwischen fragilem Folk, somnambulem Rock und zeitlupenhaftem Blues, die in melancholischer Grandezza daherwehen und hier in Ermangelung eines besseren Begriffes Dreampop genannt seien. Wer Vergleiche braucht, der denke an Nico und Nick Cave, Ian Curtis und Juliette Gréco. Doch die Musik von Frau Schroeder und ihrer fabelhaften Band bedarf keiner Referenzen, sie steht für sich: diese wunderbar rauchige Stimme; Jesper Lehmkuhls so faszinierende wie filigrane Gitarrenarbeit; die sanft swingende Rhythmusgruppe; Catherine Graindorges stupendes Spiel auf Violine und Viola. …“
So
schreibt der MUSIKEXPRESS.
Das
Zitat aus dem Musikexpress zeigt schon ganz gut, worüber ich mich bei all den
lobenden Kritiken aufrege:
Worte wie „elegant“, „elegisch“, „fragil“, „somnambul“ etc. nerven mich.
Die Vergleiche mit Nico sind unpassend. Erstens war Nico blond, zweitens war das eine ganz andere Zeit.
Worte wie „elegant“, „elegisch“, „fragil“, „somnambul“ etc. nerven mich.
Die Vergleiche mit Nico sind unpassend. Erstens war Nico blond, zweitens war das eine ganz andere Zeit.
Andrea
Schroeder ist Andrea Schroeder und das ist gut so!
Legende?
Nein:
Andrea Schroeder ist keine Legende!
Sie
und ihre Musiker haben ein hervorragendes Zweitwerk hingelegt, was besonders
bemerkenswert ist, da die zweiten Platten von hochgelobten Newcomern ja oft
Kopien oder Abklatsche der Erstlinge sind, hier aber eine konsequente
Weiterentwicklung und (ich dachte nicht, dass das nach „Blackbird“ noch möglich
wäre) Steigerung zu hören ist!
Andrea
Schroeder ist eine tolle Sängerin, die zusammen mit den passenden Musikern eine
wunderschöne Platte hingelegt hat.
Ne
Legende ist Marlene Dietrich (selbst dieser Vergleich tauchte blödsinniger
Weise auf). Frau Schroeder ist klasse, aber keine Legende!
Passend -passender als die meisten Lobeshymnen- äußert
sich der Musikjournalist H.p.Daniels aus Berlin:
Wohltuend,
weil nicht sprachverliebt und ehrlich.
Und
ich stimme ihm zu (bis auf „Ghosts of Berlin“, das Lied ist mir persönlich zu
glatt).
Seit
gestern läuft „Where the Wild Oceans End“ fast in Dauerschleife bei mir.
Ich
tauche ein, ich schwebe, ich bin begeistert (und wiederhole mich) und werde
jetzt keine Kritik dazu schreiben.
Weil
ich einfach nicht die passenden Worte finde.
Und
keinen Bock auf diese Wortgebilde und unpassenden Vergleiche habe.
Wenn
Ihr Euch dieses Meisterwerk nicht anhört, dann seid Ihr selber Schuld!
Und
eigentlich reicht dieser Satz vollkommen.
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