Die Kerze brennt unerbittlich runter
Die Sanduhr rieselt
und es ist fünf vor Feierabend
obwohl kein Ticken den Tinnitus durchdringt
Noch gibt es den nächsten Tag
und den übernächsten wohl auch
noch
Und dann?
Ein schmutziger alter
Mann an der Tastatur
die ist voller Sabber
und Tabakkrümel
Ach Süße
Es wird Zeit
dass es Frühling wird
oder der Winter mal endlich kommt
Was weiß denn ich
Irgendwas
Unsere Liebe
ist unpfändbar
draußen strahlen wahrhaftig die
Sterne
und der Mond ist
nicht von schlechten Eltern
Trotzdem
Während ich über die Tastatur schwanke
denke ich
an Endlichkeiten
die uns schließlich alle erwischen
Ist nun mal so
Ach Süße
natürlich haben wir
eine Zukunft
scheiß drauf
wie lang sie sein wird
Ich bleibe dabei
mein Ziel ist es
mit dir zusammen alt
und verrückt zu werden
Und wenn wir das
erreicht haben
möglichst lange
verweilen
So wie jetzt
Ach Süße
Ich kann die Zeit nicht anhalten
will es auch gar nicht
Gerade darum sollten wir das Jetzt genießen
Bis zum Ende
werden wir nicht alleine sein
Da bin ich mir sicher
Immer noch
und wenigstens dabei
Sonst bin ich mir selten sicher
Ich weiß es nicht
und ich will es nicht mehr wissen
- könnten zwei meiner Lieblingszeilen sein –
Nein
Ich bin deshalb kein
Philosoph
Mit Sicherheit nicht
Gefangen in Ziffern und Zahlen
Die Buchstaben meiner Tastatur
die unerbittlichen Zahlen auf den Kontoauszügen
Keine Liebesbriefe
nur klar kalkulierte Einkaufslisten
und meine Seifenblasen im Schädel fühlen sich erschlagen
von zu viel Realität
und zu wenig Leben
Ein müder
Mann
der sich den
Frühling wünscht
und weiter zu
viel rauchen wird
und
es wie immer nicht schafft
seine
Gedichte kurz zu halten
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