Manchmal muss so
was sein. Und im Schnitt spätestens alle vierzehn Tage schenke ich meiner Frau
einen dieser Tage.
Wir fahren dann
einfach mal raus und machen einen Ausflug.
Und sind woanders
und vor allem weg vom Alltag und dem ganzen Kram.
Und haben einen Tag
nur für uns.
Ich persönlich wäre ja schon mit meinem Schreibtisch und guter Musik zufriedenzustellen.
Ich persönlich wäre ja schon mit meinem Schreibtisch und guter Musik zufriedenzustellen.
Aber spätestens wenn wir unterwegs sind genieße ich es genauso
wie Claudia.
So ging es gestern
nach Arnhem. Erst in den Naturpark De Hoge Veluwe und dann in die
Fußgängerzone.
Arnhem, das war
früher der Kreisverkehr auf dem Weg zum Meer. Und die Coffee-Shops. Immer nur
auf der Durchreise nahm ich diese Stadt nie richtig wahr. Und nahm mir immer
mal vor, dort länger zu verweilen.
Diesmal machten wir
es.
De Hoge Veluwe ist
ein riesiger Naturschutzpark. Eigentlich unbezahlbar, aber durch meinen Behindertenausweis
für uns ein Schnäppchen.
Wunderschöner Wald,
schöne Wanderwege. Aber dafür muss man nicht unbedingt dahin fahren, auch wenn
es wirklich sehr schön und entspannend war.
Dann die
Innenstadt. Geschäfte (die zum Glück alle zu hatten) und massig Restaurants und
Cafés. Schön. Und schön rummelig.
Auch das braucht man nicht unbedingt, aber es kann auch nicht schaden.
Wir entdecken noch einen geöffneten Supermarkt und kaufen Vla (der
holländische schmeckt einfach besser!) und Sate-Sauce. Und einen Six-Pack
Leffe, aber da gehe ich erst später drauf ein…
Dann fahren wir zurück.
Und hatten einen tollen Tag.
Die Ausflugsziele sind bei der ganzen Sache nicht das Wichtigste.
Es geht um das Abschalten und Rauskommen.
Und dabei schöpfen wir Kraft.
Ich blogge liebend
gerne. Sonst würdet ihr ja auch dies hier nicht lesen.
Und ich stelle
meine Gedichte und meinen ganzen Kram in den Blog und mache auch auf Facebook
Werbung dafür und verlinke das.
Rodrigo, mein Verleger
vom Acheron-Verlag, mag das nicht so sehr und bat mich, mit meinem Kram für die
Rock’n’Roll-Notizen sparsamer mit meinem Veröffentlichungsdrang umzugehen.
Andreas, der
Herausgeber vom LaborBefund, macht auch am liebsten Sachen, die neu sind und
nirgendwo veröffentlicht wurden.
Beide warnen mich,
ich würde die „Umsonst-Mentalität“ fördern. Und die Leute würden denken, dass
sie eh alles für lau kriegen würden und auch deshalb nicht mehr bereit wären,
für meine Lyrik (oder Lyrik allgemein) zu zahlen.
Haben die Beiden
(und viele anderen Mahner) Recht?
Jein.
Es mag Leute geben,
die sich nur noch per Internet mit Literatur eindecken. Aber es gibt genauso
viele Menschen, die das Internet nutzen, um sich anfixen zu lassen. Und die
Sachen, die ihnen besonders gefallen dann in Buchform zu kaufen.
Ich sehe das
ähnlich, wie die Musik-Laderei: wenn etwas gefällt, dann wird oft auch die CD
gekauft. Die mp3s hört man, um sich ein Bild zu machen.
Natürlich besteht
da die Gefahr, dass man sich übersättigt. Aber es besteht auch die Chance, dass
man neue Perlen für sich entdeckt.
Ich bin nicht in
der Lage andauernd Lesungen zu machen. Gerade in der ersten Phase nach meiner
Krebs-OP war die Kommunikation übers Netz überlebenswichtig für mich.
Ich mag das Netz,
mag es, wenn ich Reaktionen über meinen Kram bekomme. Mag es, zeitnah neuen
Kram der Öffentlichkeit zu präsentieren. Und ich mag es, meine Gedanken
ziemlich direkt zu veröffentlichen. Ohne Korrektur, ohne Überarbeitung.
Das birgt auch Risiken, ist mir aber in dem Moment egal.
Das birgt auch Risiken, ist mir aber in dem Moment egal.
Ich mag auch meine
Bücher.
Die Texte darin
sind (wenn auch, ich gestehe, oft ungenügend) überarbeitet und für die
schriftliche Papierform fertig. Und sie sind in Büchern ganz anders als im Netz
zusammengestellt. Sie sind ihr Geld wert.
Und sie werden
gekauft. Auch wegen meiner Internetpräsenz und meinen Blog, über den ich
Werbung mache (wie erwähnt: ich kann nicht andauernd Lesungen machen).
So werde ich weiter
zweigleisig fahren, auch wenn ich Rodrigo versprochen habe, mich bei den Rock’n’Roll-Notizen
zurückzuhalten…
Schwieriges Thema.
Ich bin da selber nicht hundertprozentig im Reinen mit mir.
Was meint ihr dazu?
Zum Durchatmen
jetzt ein einfaches Thema: Bier.
Meine Favoriten:
1.
Leffe
Blond
2.
Veltins
Pils
3.
Stauder
Premium Pils
4.
Fiege
Pils
Diese Liste ist
spontan und ein momentanes Bild. Kann sich jederzeit wieder ändern. Ehrlich
gesagt ist das auch nicht nur eine Geschmacksfrage (meine Geschmacksnerven sind
bekanntlich ziemlich im Arsch), sondern ne Kombination aus Feeling, Erinnerung,
Flaschenform und allem Möglichen.
Leffe:
Das schmeckt nach
St. Marie de la Mer.
Und wir saßen in
einer Straßenkneipe und knallten uns damit voll und zahlten danach mehr als wir
uns leisten konnten. Französisches Bier war Plörre, Leffe schmeckte und
knallte. Wir hätten allerdings vor unserem Suff mal auf die Karte und die Preise
gucken sollen…
Belgier können
Pommes. Belgier können Kinderficken (Au – Böse!). Und Belgier können n
irgendwie eigen- und einzigartiges Bier. Und Leffe ist da wohl das Bekannteste.
Leffe schmeckt nach
Il de Re. Und nach meiner Hochzeitsreise mit Claudia. Und nach dem ersten Bier
nach 15 Jahren Abstinenz – genossen wegen Nostalgiefeeling.
In Dland kriegt man
das ja selten und wenn, dann
schweineteuer. Gestern in Arnhem konnte ich nicht widerstehen: ein Six-Pack war
finanzierbar.
Während ich es
jetzt gerade trinke sehne ich mich nach einem Veltins oder Stauder. Das
Nostalgiefeeling funktioniert nicht immer…
Veltins:
Meine 20er. Ich war
der Mann, der immer eine Kiste Veltins zu Hause hatte. Da war fast immer
Verlass drauf. Ich mochte und ich mag dieses Bier. Und ich liebte die
großbauchigen Flaschen, die dem Bier zusätzlich etwas Besonderes verliehen.
Die bauchigen
Flaschen hat Veltins nicht mehr (doch, es gibt sie wieder, aber dann wird es
teurer und es gibt das Problem, dass die Pfandflaschen nicht überall angenommen
werden…), schmecken tut es immer noch.
Schade nur, dass dieses Bier mit Scheiße 04 in Verbindung steht. Das trübt den Genuss doch um einiges…
Schade nur, dass dieses Bier mit Scheiße 04 in Verbindung steht. Das trübt den Genuss doch um einiges…
Stauder:
Ich bin jetzt
Essener. Und Stauder ist Essener Pils.
Die Flaschen sind
scheiße. Unpersönlich und völlig blöd mit einem Überzug aus Silberpapier. Das
macht den Genuss direkt aus der Flasche etwas schwerer (und ich liebe es
mittlerweile wieder aus der Flasche zu trinken!).
Stauder ist
gewöhnungsbedürftig. Aber wenn man sich dran gewöhnt, dann schmeckt es einfach.
Und es macht keinen dicken Kopf. Und bei jeder Flasche Stauder denke ich an
meinen Beinahe-Nachbarn Urs Böke und meinen überaus geschätzten Kollegen Ron
Hard, der dieses Pils lieben gelernt hat. Also Stauder.
Selbst in Essen oft ausverkauft und außerhalb Essens kaum zu bekommen.
Selbst in Essen oft ausverkauft und außerhalb Essens kaum zu bekommen.
Fiege:
Ich war – und werde
es irgendwie immer sein – Bochumer.
Und ich liebe diese
Flaschen mit Bügelverschluss. Liebe das Plöpp beim Öffnen der Flasche (okay,
hätte ich auch bei Flensburger, aber das war dann doch eher eine
Modeerscheinung).
Fiege war mein
Favorit während meiner Alkoholabstinenz.
Ich lasse diesen Satz jetzt mal so stehen: Interpretationsfähig.
Ich lasse diesen Satz jetzt mal so stehen: Interpretationsfähig.
Bier.
Lecker.
Tom Robbins hat ein Buch darüber geschrieben: „B wie Bier“. Nicht sein bestes Buch (das ist nach wie vor „Buntspecht“) aber sehr spaßig zu lesen.
Tom Robbins hat ein Buch darüber geschrieben: „B wie Bier“. Nicht sein bestes Buch (das ist nach wie vor „Buntspecht“) aber sehr spaßig zu lesen.
Mittlerweile
schmeckt es wieder und macht Spaß.
Und Claudia macht sich Sorgen und passt auf mich auf und auch da hat sie Recht.
Und Claudia macht sich Sorgen und passt auf mich auf und auch da hat sie Recht.
Nicht umsonst habe
ich 15 Jahre die Finger ganz davon gelassen…
Ansonsten höre ich
gerade „The Piano has been drinking“ und schwebe. Bei Leffe und Veltins.
Und Drum – ich habe
es nicht geschafft, mit dem Rauchen aufzuhören. Aber ich bleibe dran (und nerve
weiter mit diesem Thema).
Krautrock? Muss ich
in meinem Buch ja auch erwähnen. Habe ich wenig Ahnung von. Jane waren immer
nur peinlich. Can immer genial. Und dann alles, was dazwischen steht, zum
Beispiel Grobschnitt. An Novalis erinnere ich mich gerade. Die mochte ich
damals und habe eben reingehört und nur mit dem Kopf geschüttelt. Hat jemand Tipps für mich?
Der Fährmann vom
Acheron-Verlag hat mir einen IC-Recorder zugeschickt. Ich soll Audio-Material
für eine Radio-Sendung und eine CD liefern. Göttin!
Ein harter Job!
Urs Böke, seine
(darf ich das noch so formulieren?) Nadine und meine Claudia (ebenfalls) – dazu
eine Kiste Stauder und ne Flasche Sekt werden dabei behilflich sein.
ICH BIN UNSCHULDIG! Aber das bin ich ja immer…
ICH BIN UNSCHULDIG! Aber das bin ich ja immer…
Revolution und
Revolte liegen in der Luft (weltweit – noch nicht in Dland) und ich habe
Hoffnungen.
Schließlich ist Sommerpause beim Fußball.
Und ich scheiße schon jetzt auf die Wahlen, die eh nichts ändern werden.
Sonst wären sie ja auch verboten.
Schließlich ist Sommerpause beim Fußball.
Und ich scheiße schon jetzt auf die Wahlen, die eh nichts ändern werden.
Sonst wären sie ja auch verboten.
Die Maulhure macht
auch Pause:
Es gibt so viele
gute Magazine und Anthologien, da ist ein weiteres Ding momentan nicht nötig.
Don’t panic: Pause heißt ja nicht, dass das Ding vorbei ist. Wir melden uns irgendwann irgendwie wieder. Und dann mit einem Highlight. Versprochen!
Bis dahin genießt den LaborBefund, den Superbastard und freut euch auf die kommende Bukowski-Anthologie vom Acheron Verlag!
Don’t panic: Pause heißt ja nicht, dass das Ding vorbei ist. Wir melden uns irgendwann irgendwie wieder. Und dann mit einem Highlight. Versprochen!
Bis dahin genießt den LaborBefund, den Superbastard und freut euch auf die kommende Bukowski-Anthologie vom Acheron Verlag!
Und gerade erfahre
ich aktuell, dass die türkische Polizei wieder brutal zuschlägt.
Und den Taksim Park
räumt.
Erdogan ist ein
Arschloch.
Glaubt nicht den
Mächtigen! Und selbst wenn sie euch jetzt scheinbar besiegen – euer Lachen,
eure Freude und eure Liebe werden auf Dauer siegen!
(Ist das zu pathetisch? Ich meine es so!)
(Ist das zu pathetisch? Ich meine es so!)
Passt auf euch auf!
Ich habe euch lieb –
fast alle!
Ich bin der Meinung, dass es die Zufriedenheit deiner Leser fördert, wenn du gelegentlich neue Gedichte in deinen Blog stellst. Ich weiß natürlich nicht, wie hoch deine Verkaufszahlen sind, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie ohne deine Vorabveröffentlichungen hier im Blog ungefähr gleich hoch wären, allerdings mit mehr unzufriedenen Lesern.
AntwortenLöschenOhne die Vorabveröffentlichungen würden vermutlich ein paar mehr Leser deine Bücher auf gut Glück kaufen, weil kein Text sie vorher "abgeschreckt" hat. Wenn deine Gedichte ihnen dann aber absolut nicht gefallen, könnte die Anzahl negativer Rückmeldungen und schlechter Rezis zunehmen.
Durch deine vorab veröffentlichten Gedichte können wir Leser uns ein Bild von dem kommenden Buch machen, dadurch ist die Wahrscheinlichkeit, dass es uns gefällt, deutlich höher. Die Rückmeldungen und Rezis werden anschließend entsprechend positiv ausfallen.
Außerdem gibt es unter deinen Käufern vielleicht auch einige Sammler, die dein Buch kaufen, egal, ob sie deine Texte vorher schon kennen oder nicht und egal, wie gut sie dein Zeug finden.
Bei Verkaufszahlen im Bereich von 100 bis 200 Stück machen Maßnahmen wie "Vorher-nichts-verraten" wenig Unterschied, glaube ich. Da ist es wichtiger, dass möglichst viele Leute wissen, was für Texte du so schreibst, und dies über Mundpropaganda weitergeben, selbst wenn sie selbst keines deiner Bücher kaufen wollen.
Bei deinem geplanten Buch schreckt mich momentan deine Vorankündigung bezüglich Kraut-Rock ab. Die Musik ist okay, aber ich kenne die genannten Bands nicht, so dass ich keine emotionale Bindung zu ihnen und deinen Erinnerungen an sie aufbauen kann und meine anfängliche Begeisterung für das Buch etwas verflogen ist. Vermutlich werde ich es mir trotzdem kaufen, aber im Augenblick habe ich leider die Befürchtung, dass es als Gesamtwerk kein Buch nach meinem Geschmack wird.
Diese Vorankündigung hat also in gewisser Weise geschadet, aber nur weil sie für meine Person zu schwammig ist. Für Leute, die diese Bands kennen und mögen, reicht deine Info sicher, um sie neugierig zu machen, aber mir würden jetzt ein, zwei Textbeispiele helfen, um meine Meinung zu ändern.
Ich hoffe, ich konnte dir mit meinem Feedback etwas helfen. Ahnung habe ich von dem Geschäft nicht, es sind nur meine Gedanken zu deinem Blogeintrag.
Viel Glück weiterhin & alles Gute!
Danke für die umfangreiche und durchdachte Antwort!
AntwortenLöschenHilft mir weiter.
Zur Kraut-Rock-Ankündigung: KEINE PANIK!
Ich habe von Kraut-Rock auch wenig Ahnung und kaum einen Bezug. Somit wird das höchstens zwei Seiten ausmachen.
Und: ich schreibe (natürlich) kein weiteres Sachbuch über Musik oder Rock'n'Roll, das passt nicht zu mir.
Aber der Rock'n'Roll und das Leben - das passt zu mir.
Und davon werden dann die Notizen handeln...
Und Textbeispiele werden auch kommen, aber erst kurz vor der Veröffentlichung...