Montag, 19. Dezember 2011

Buchhandel, Lesungen, Präsis und so

Probleme bei der Bestellung meines Buches im Buchhandel?
Davon musste ich leider in den letzten Tagen öfters hören. Buchhändler scheinen kein Interesse zu haben, Bücher, die nicht über den Grossisten zu bekommen sind, zu besorgen. Dabei wäre es so einfach: eine Bestellung beim Verlag aufgeben und fertig ist die Kiste.
Mit dem Nachteil, dass die Buchhändler da nichts bei verdienen. Und deshalb machen die das nicht.
Grundsätzlich ja okay, aber gerade in Zeiten von Amazon und E-Books wäre n bisschen Service und Entgegenkommen ja eigentlich recht sinnvoll, oder?

Anyway: bestellt einfach bei mir (hermann.borgerding@googlemail.com) oder direkt beim Verlag (editionpaperone.de).
Und wenn es denn sein muss meinetwegen auch bei Amazon. Aber die leiten Euch eh zum Verlag weiter (warum schaffen das nicht alle Buchhändler?).

4 Lesungen in den letzten 8 Tagen. N Arztbesuch (was ich hasse und was mir auf die Nerven geht). Nasses Regenwetter, das mir auf die Knochen schlägt. Und jetzt fängt es wahrhaftig an zu schneeregnen!
Weihnachtsvorbereitungen. Die Geburtstage von mir und meiner geliebten Frau.
Ich krieche auf den Resten meines Zahnfleisches.
Und genieße den Stress, die Schmerzen, meine steigende Belastbarkeit und das Leben.

Lesungen sind ein zwiespältiges Vergnügen, aber sie sind auf jeden Fall ein Vergnügen.
Körperlich macht mich das fertig, dabei ist da ja keine körperliche Anstrengung dabei. Ich denke, dass liegt an meiner inneren Anspannung.
Ich habe mir jetzt zwei Videos angesehen und war entsetzt: kann man einen sabbernden, behinderten, alten Mann auf die Zuhörerschaft loslassen? Ich selber bin mit meinem Auftreten und meinem Vortrag überhaupt nicht einverstanden. Konnte es früher mal besser, habe höhere Ansprüche.
Andererseits:
Ganz früher habe ich mir oft vor Lesungen die Kante gegeben. Und lallte dann. Nach zwanzig Bier war mein Auftritt auch nicht besser, als jetzt nüchtern aber behindert.
Dann:
Ich habe eben diese Scheiße. Das bin ich. Und damit ist es authentisch. Ehrlich. Und somit okay.
Und:
Die Menschen hören aufmerksam zu, ich bekomme hauptsächlich positives Feedback. Wenn es ihnen nicht gefallen würde, dann könnten sie ja gehen. Zwingt einen ja niemand, sich das anzuhören!
Für mich sind Lesungen ein Vergnügen. Jeder Schreiber will ja seinen Kram auch an die Öffentlichkeit bringen und gebauchpinselt werden. Bestätigung ist nicht unwichtig. Mich sprechen nette Leute an, ich habe interessante Abende und Spaß.
Und wenn ich mit geschätzten Kollegen die Bühne teile, dann profitiere ich von der Kunst der anderen Dichter (und grüße hiermit besonders Jerk Götterwind, Markus Hintzen und Klaus Märkert, die bei den letzten Lesungen mit mir zusammen auf der Bühne saßen).
Und ich mache Werbung für meine Bücher und verkaufe ein paar dieser Dinger. Und das ist natürlich besonders wichtig.
Also werde ich Euch weiter quälen und behelligen.
Scheiß auf meine Zweifel!

Vaclav Havel hat es heute erwischt.
Der ehemalige tschechische Präsident war auf jeden Fall einer der Guten. Und ist wahrscheinlich der einzige Staatspräsident, den ich so positiv beurteilen werde.

Wulff wird niemals von mir als Guter bezeichnet werden. Ein aalglatter Erfolgsmensch.
Wulff hat einen Kredit von einer Unternehmerfamilie zu unverschämt günstigen Konditionen bekommen, als Sicherheit galt ein Haus, das viel weniger Wert als die Kreditsumme hatte. In seiner Zeit als Ministerpräsident war der Unternehmer oftmals bei Wirtschaftsdelegationen dabei und auf Nachfragen verschwieg Wulff geschäftliche Beziehungen zu dem Unternehmer. So etwas nennt man Vetternwirtschaft oder Korruption. Egal, wie unser Präsident sich da rausredet. Und damit taugt er eigentlich nicht zum Präsi.
Aber da Moral in der Politik unwichtig und Korruption zum Alltagsgeschäft gehört wird wohl nichts passieren. Und dieser Riesenskandal wird in der Versenkung verschwinden, da noch größere Schweinereien die Ungereimtheiten des Präsis einfach überdecken.
Nicht wundern – so funktioniert halt Demokratie!

Ich hab jetzt so was wie einen Manager. Ein guter Freund und Kollege. Viel wird sich dadurch nicht ändern, aber erste Neuerung ist die Signaturzeile unter den Blogeinträgen, zu der er mich mit roher Gewalt gezwungen hat:

Hermann Borgerding:
„Ausgehöhlt“, Roman, 188 Seiten, 14,95€
„Mein Mittelfinger dem Krebs“, Gedichte, 93 Seiten, 8,95€
beide erhältlich beim Autoren (hermann.borgerding@googlemail.com) oder beim Verlag:
www.EditionPaperONE.de

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