Mittwoch, 14. September 2011

Zweite Urlaubsimpressionen


Urlaub. Das heißt hauptsächlich, keinen Plan und keine Verpflichtungen haben zu müssen. Meine Armbanduhr verschwindet vom Handgelenk, die Nachrichten gehen mir am Arsch vorbei und selbst der weitere Untergang des VfL Bochum ist egal. Zum Leidwesen von Claudia habe ich mein Laptop dabei, nutze es aber hauptsächlich nur für Mails und diese Schreibübungen.
Ich weiß nicht, woran es liegt, meine Knochen schmerzen weniger und ich schlafe etwas besser. Die Strandwanderungen packe ich ohne weiteres weg und beinahe habe ich das Gefühl, richtig gesund zu sein. Claudia schläft viel. Sie hat Nachholbedarf. Und Maya rennt und baselt durch die Gegend oder liegt platt in der Ferienwohnung. Hunger hat sie eh zu jeder Zeit.
Auch ich esse mehr als zu Hause. Und öfters feste Nahrung, Brot, Gemüse und so was.
Zwei Tage Regen sind natürlich gemein - aber Schicksal und nicht zu ändern - und so erkunden wir weiter die Insel. Saint Martin ist wunderschön. Die Wälder und Buchten der Umgebung, die Dörfer, ach – Schwärm!
Und dann kommt auch die Sonne und wir lassen unsere Beine von den Wellen umspülen. Claudia will schwimmen, ich nicht. Maya schon gar nicht: sie hat spürbar Bammel vor den riesigen Wassermassen.
Selbst das recht kalte Wetter macht mir wenig aus. Ich friere hier anders. Zwar beginne ich weiterhin recht schnell zu zittern, aber irgendwie schlaucht mich das nicht so. Macht mich nicht so müde und mürbe.
Restaurantbesuche sind witzig. Wir sprechen beide kein Französisch, müssen bei der Speisekarte rätseln und bekommen schließlich einen Teller mit gebratenen Lachs als Hauptspeise. Hermann und Fisch! Das war bisher ein No-Go, aber hier auf der Insel schmeckt es fantastisch.
Meine Schreibübungen nach dem Frühstück sind okay, wenn ich auch nicht genau weiß, was ich da bezwecken will. Ein öffentliches Reisetagebuch im Blog? Ich öffne mich und unsere Liebe nur teilweise, lasse Privates privat sein. Trotzdem bleibt da dieses Mitteilungsbedürfnis, welches ich in der Zeit meiner Erkrankung mir zugelegt habe, als ich noch gar nicht sprechen konnte.
Jetzt scheint die Sonne und der Himmel ist strahlend blau. Die Umgebung sieht aus, wie mit Perwoll gewaschen. Bochum hat Funkel entlassen. Ein schöner Tag.
Vor zehn Jahren hatten wir Nine-Eleven. Ein Tag, der die Welt verändern sollte. Hier und jetzt merke ich da wenig von, will mich auch nicht von so einem Scheiß stören lassen.

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