Samstag, 30. August 2014

Musiklaberei und n bisschen Auskotzen:



Oh Mann!
Ärzte und Krankenhäuser sind scheiße!
Unmenschliche und schlampige Kretins!
Jeder Handwerker, der so arbeiten würde, hätte nach einer Woche keinen Job mehr!
So.
Mal wieder zu diesem Thema ausgekotzt, ohne direkte Beispiele zu nennen.
Die Beispiele hätte ich, ich weiß auch, dass es Gegenbeispiele gibt. Trotzdem:
Ärzte sind Kretins! Monster!
Meistens…

Das Blöde daran ist, dass wir ihnen im Fall der Fälle dann ausgeliefert sind. Uns soweit möglich auf sie verlassen müssen. Und dabei meist scheitern – wir – nicht die Ärzte…

Ich will mich jetzt nicht weiter auslassen.
Wieder einmal haben ich einen Grund mich aufzuregen, auch wenn es nicht mich, sondern eine Bekannte betrifft…



Ich und viele meiner Bekannten kommen oder sind in dem Alter, wo Abschied nehmen & Beerdigungen & kranke oder einfach alte Menschen zur täglichen Routine gehören.
Und niemals Routine werden.
Ist einfach so. Gehört zum Leben.
& wird dadurch trotzdem nicht leichter zu akzeptieren…



Nein:
Wir sind keine Sozialstation.
Ich verhalte mich oft ziemlich sozial, aber ich bestehe nicht nur aus Nächstenliebe und entwickele mit der Zeit auch einen immer stärkeren Eigenschutz.
Und das ist gut so.
Unsere Wohnung ist kein Asyl und keine Auffangstation für gescheiterte Existenzen.
Mich nervt das dann doch irgendwann.
Ich will meine Ruhe.
Mit meiner Frau.
Und wir haben genug eigene Probleme.
Auch hier gehe ich nicht auf Einzelheiten ein, sondern kotze mich einfach mal nur so aus.





So.
Und jetzt fange ich mit der Musiklaberei an.
Endlich die wirklich wichtigen Dinge im Leben (?).

Kate Bush is back on stage!
Nach den Artikeln dazu äußerst grandios.
Und für mich Zeit, mal wieder ihre Platten zu hören.
Die Frau ist einfach toll!
Das lohnt sich…

Keira Knightley singt.
In einem neuen Spielfilm.
Auf Deutsch hat der Film den wunderbaren Titel „Can a song save your live?“, der Originaltitel „Begin again“ ist auch nicht schlecht.
Der Film hat unterschiedliche Kritiken, ich bin gespannt und werde ihn mir wohl ansehen. John Carney ist der Filmmacher. Der hat damals „Once“ mit dem wunderbaren Glen Hansard gemacht, der auch diesmal an der Filmmusik beteiligt ist.
Ansonsten?
Adam Levine von Maroon 5 singt und spielt mit. Na ja.
Keira Knightley singt.
Ich finde Keira Knightley süß. Schon lange. Etwas zu dürr, aber interessant.
Genauso singt sie.
Eine dünne, unausgebildete und unerfahrene Stimme, die sehr schöne Folksongs zum Besten gibt. Ich spüre (oder bilde es mir ein) Feeling und mag das Ding.

Eigentlich mag ich keine Appetizer.
Songs, die auf die kommenden Alben neugierig und heiß machen, aber wenig über die Albumqualität sagen.
Ich mach jetzt mal drei Ausnahmen:
- Leonard Cohen (und ihn werde ich im September öfters erwähnen – übermorgen fange ich damit an…) hat mit „Almoust like the blues“ den ersten Song aus seinem Album „Popular Problems“ veröffentlicht.
Wow!
Das knallt rein!
Und wie!
Leonard at his best!
Ich liebe den Song!
- J. Mascis veröffentlicht gerade „Tied to a star“ und hat vorab den Song „Every morning“ veröffentlicht. Ich war angetan, höre jetzt das ganze Album und finde es wunderschön.
Der ehemalige Sänger von Dinosaur JR hat ja schon auf seiner Soloplatte von 2011 („Several shades of why“) den Folk und die Balladen für sich entdeckt. Dies setzt er konsequent fort und haut die Gitarrenbreitseite nur selten zwischen sanftes und schönes Akustik-Gitarren-Picking rein.
Und singt fantastisch. Da passt alles.
- Robert Plant kommt in einer Woche mit ner neuen Produktion: „Lullaby and...the Ceaseless Roar“.
Einzelne Songs wurden schon im Netz gestreamt, von Live-Konzerten (Glastonbury etc.) – und sie scheinen großartig zu sein!

Der nächste Monat wird spannend.
Zumal ne neue New Model Army, ne neue Slash und ne neue Lenny Kravitz auch noch auf meiner Hörenswertliste stehen.
Und Niels Frevert, Phillip Boa (beide schon erschienen…) und „Poem“: Eine Compilation von Leonard Cohen auf Deutsch warten auch noch auf mein Ohr und mein Herz.
Danach dann die neue Foo Fighters und (mit Skepsis) die neue Jackson Browne und Marianne Faithful.
Die nächsten Monate bleiben spannend…

Ach ja. Und ich habe „Geier Sturzflug“ für mich wieder entdeckt.
An meinen achtzehnten Geburtstag ging ich in meine damalige Stammkneipe (Strandcafe in Castrop-Rauxel) und da spielten die. Und die Kneipe war rappelvoll, weil die Band ne Woche vorher durch Zufall einen Nummer-1-Hit in Dland mit Bruttosozialprodukt hatte.
Bruttosozialprodukt war gar nicht so schlecht, wie es durch die Dudelei in allen Radio- und Fernsehstationen wurde.
Aber die Lieder davor waren wirklich klasse!
„Geier Sturzflug“ waren eine authentische Band mit Spaß an der Sache.
Blöderweise hatten sie Erfolg – einen Erfolg, der sie kaputt gemacht hat.
Bei denen ist wirklich nur die erste Platte gut.
Aber die ist dafür wirklich saugut!

Und da gab es früher auch noch so eine Band aus Köln, die ich gar nicht so schlimm fand.
Doch – die ersten zwei Platten von BAP sind okay.
Jetzt gibt es (mal wieder) was Neues:
Wolfgang Niedeckens BAP: „Das Märchen vom gezogenen Stecker“.
Gut, dass die Band Wolfgang Niedeckens BAP heißt, so weiß man von vornherein, dass der nervige Dialekt des „Dylan vom Rhein“ die Aufnahme bestimmt – und nicht die geile Gitarre des Major Heuser, die die Klasse von BAP ausmachte.
So kann man das Ding hören, aber wirkliche Begeisterung stellt sich nicht ein.
Ich tue mich schwer mit deutschem Dialektgesang. Wecker, Zöllner, früher Danzer: die konnten das. Niedecken hat diese Klasse nie gehabt…
Trotzdem bleibe ich an fünf (von dreißig) Songs hängen und sperre die Ohren weit auf: „Jupp“, „Kristallnacht“, „Verdamp lang her“ (klar…), „Do kannst zaubre“ und „Sendeschluss“.
Da mag viel Nostalgiefeeling mit rein spielen, aber diese fünf Lieder sind einfach klasse und auch im neuen Live-Arrangement Gänsehauttauglich. Da zeigt sich dann, dass Niedecken auch ohne Heuser funktionieren kann und sogar ne Art Charisma hat.





Okay.
In ein paar Stunden dann zu Feldstudien ins rheinische Feindesland nach Köln. Aber nur für ne Party.
Und das Abschalten haben wir nötig und uns verdient.
Wie das Wochenende generell ist weiß ich dann nach dem Spiel des VfL Bochum in Braunschweig…

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