Donnerstag, 27. November 2014

Mein nie endendes Fragezeichen






Immer noch
habe ich keine Ahnung & keinen Plan
Zu viele Filme
zu viele Bücher
& beinahe übersättigt
mit göttlichen Liedern
bleiben am Ende doch nur
die Fragen
nach dem Sinn & Sein & überhaupt

Hat es sich gelohnt?
Aber sicher!
Geht es weiter?
Ich bin gespannt drauf
Wie ist es jetzt?
Tut schon weh
– aber das ist okay

Keine Ahnung
welches der beste Fick meines Lebens war
ich denke mal
der nächste

Ich habe geliebt
aber wichtiger ist
dass ich jetzt liebe
& die Frau meines Lebens gefunden habe

Keinen Plan
wie es weitergeht

Sieht ganz gut aus
Momentan
Auch wenn einiges nervt
da ist ne Masse Zuversicht
& das ist doch was!

Solange da noch Fragezeichen sind
ist eine Antwort offen
& damit

Ist es noch viel zu früh
um abzutreten

Darauf ein Ausrufezeichen!

Dienstag, 25. November 2014

Reset



Meine Frau bringt jetzt meine Mutter wieder ins Ruhrgebiet.
Nachdem ich sie heute Morgen abgeholt habe, um ihr unser neues Zuhause zu zeigen.
Ich glaube, meine Mutter ist beruhigt und angetan.
Und sowas ist schön.

Wir sind angekommen, fühlen uns zuhause und entwickeln Heimatgefühle.
Atmen durch und müssen nur noch Kleinkram renovieren.

Ersten Besuchen präsentierten wir stolz unsere Wohnung und zählten unsere Grundsanierungs- und Renovierungsarbeiten auf.
Angesichts unserer Behinderungen und Einschränkungen haben wir wahnsinnig viel geschafft.
Und wollten es auch hauptsächlich alleine schaffen.
Wir haben tausend Gründe, stolz zu sein.
Und sind es.

Bei der Jobsuche (für Claudia) gibt es positive Signale. Aber es bleibt Skepsis. Arbeit in der Pflege gibt es massig für meine Frau. Aber was bringt das, wenn sie nach einem Monat ausgebrannt und krank ist? Dafür hat sie ja die Weiterbildung zur Altentherapeutin gemacht, damit sie nicht mehr am Fließband Pflege steht!
Mit einem kaputten Knie ist Pflege unmöglich, da man gerade dort immer mit den Beinen unterstützen muss (zum Beispiel beim Transfer vom Bett in den Stuhl und und und…).
Wir werden sehen, was passiert.
Und bleiben am Ball.

Meine Projekte traten bisher in den Hintergrund.
Ich kann mich nicht so richtig auf das Schreiben konzentrieren.
Aber auch da sehe ich langsam Licht.
Wenn auch einen Monat später, als geplant.



Musik:
Viel zu viel.
Und momentan höre ich eher nebenbei.
Vielleicht werde ich den Musikern nicht gerecht, trotzdem n paar Notizen:
- „Rock or bust“ von AC/DC klingt wie AC/DC immer geklungen haben. Bei mir knallt das nicht. Ist so, wie knutschen mit Kaugummi (habe ich jetzt von ner Facebook-Freundin geklaut, ist aber ein genialer Kommentar).
- Bryan Ferry überzeugt stimmlich und menschlich, die Platte plätschert dermaßen, dass ich sie nicht bis zum Ende hören konnte.
- Genesis haben die liebloseste und schlechteste Best-Of aller Zeiten rausgebracht. Schon im Oktober, aber ich habe das erst jetzt mitbekommen. Bei „R-Kive“ habe ich mich wirklich tierisch aufgeregt. Noch schlechter als die „neue“ Pink Floyd. Obwohl die erste CD der Compilation wieder Lust auf den alten Genesis-Kram macht.
- Die neue Ty Seagull „Manipulator“ hatte ich erstmal aufs Abstellgleis geschoben, nach zwei Mal hören hat sie doch noch ne Chance verdient.
- Auf Adrian Crowley wurde ich erst durch einen Artikel über Nick Cave aufmerksam gemacht. Und den finde ich wirklich toll!
- Antemasque ist nicht wirklich neu und überragend. Aber solider Punkrock. Oder was auch immer. Macht Spaß.
- Die Antilopen Gang machen deutschen Hip-Hop. Mit wirklich guten Textzeilen. „Aversion“ soll verboten werden, Ken Jebsen (der!) fühlt sich angepisst. Alleine das macht die Scheibe bemerkenswert.

Soviel zu meinem Lieblingsthema.




Ich glaube, es ist besser, wenn ich politisch weiterhin vorerst mein Maul halte.
Da sind so viele Klugscheißer emsig dabei, da brauche ich nix zu kommentieren.
Und das Merkel (ich meine das nicht sexistisch) bleibt beliebteste Politikerin in Dland.
Ach …



Claudia und ich richten uns ein, lieben uns, werden bald wieder einen Hund zu unserer Kleinfamilie hinzufügen und das Leben so lange wie möglich genießen.
Unsere Mütter bleiben uns wichtig.
Unsere Familien bleiben uns wichtig.
Und das ist einfach schön.
Unsere FreundInnen bleiben uns wichtig – und bald werden wir ihnen auch wieder mehr Raum geben können.

Die Kreativität beschränkte sich in letzter Zeit viel auf Renoviererei.
Jetzt wird wieder gemalt, Gitarre gespielt und geschrieben.

Und Claudia fängt mit Adventsdekokram (zusammen mit ihrer Mutter) an und ich finde das völlig okay, auch wenn es nicht unbedingt mein Ding ist.




Es wird Zeit die Reset-Taste zu drücken.
Ich gehe auf Neustart.
In allen Bereichen. Was nicht heißt, dass ich bewährtes und hoffnungsvolles bisheriger Projekte verwerfe.
Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich hier auf dem Land mich verändere und ruhiger werde.
Keine Ahnung.
Lasst Euch überraschen.
Ich lass es auf mich zukommen.



In dem Sinne wünsche ich ne gute Nacht,


Freitag, 21. November 2014

Ganz viel Musik, noch mehr Fotos



Es weihnachtet aus den Boxen.

Ne wirklich gelungene neue David Bowie - best of:
„Nothing has changed“,
ne neue Ozzy Osbourne Compilation,
sogar Queens „Forever“ ist anhörbar.
Und Depeche Mode „Live in Berlin“,
der Soundtrack zum Corbijn-Film,
den ich mir unbedingt mal angucken muss.
Ne best of von dEUS, wo ich natürlich nicht Nein sagen kann.
Drei völlig unterschiedliche EPs von Get Well Soon, die erste sehr schön gitarrenlastig und die dritte mit Cover-Songs.
Und zu allem Überfluss ne Neuaufnahme von
„Do they know it’s Christmas“ von Band Aid
– ne Sache, die kein Mensch braucht und deren Nutzen umstritten ist (mir gefällt sogar beinahe die deutsche Version, die ist kantiger…).

Ich tanze im Kopf zu Depeche Mode und David Bowie.
Und träume mit Get Well Soon.
Wirklich schön.




Samstag sehr schöner Besuch von Freunden.
Sonntag „tagte der Familienrat“, bin ich immer noch platt von.

Montag:
Ärger mit der Spülmaschine. Ich weiß zwar nicht wie, aber ich habe sie wieder zum Laufen gebracht.
Claudia ordnet Bewerbungen, ich hänge durch.
Montags-Blues.
Und dieser Montag ist ein Tag für n Arsch.



Dienstag: Hardcore!
Ikea, Poco, Blocker:
Wir brauchen noch n paar Lampen, Vorhänge, Läufer und Schnickschnack.
„Shopping im Ruhrpott.“
Sagte meine Frau.
Und ich Idiot nickte.

Ich habe es überlebt…
So gerade eben…




Mittwoch, Donnerstag: Alle Vorhänge und Lampen hängen.
Meine Muskeln schmerzen und meine Schulter und mein Nacken zeigen mir die Rote Karte:
Seit meiner Neck Dissection (2007) kann ich meinen Arm kaum und nur schmerzhaft über den Kopf heben. Und meinen Nacken nicht mehr ordentlich drehen.
Arbeiten über Kopf sind die absolute Hölle.
Aber Claudia kann keine Lampen anschließen und hat Probleme auf der Leiter. Also mache ich das.
Und bekämpfe meine Schmerzen mit Bier.

Hey!
Wir sind fast fertig!




Unnötiger und doofer Ärger mit dem Finanzamt, Terminüberschneidungen, Kleinkramrenovierungen, die immer länger aufhalten, als man vorher denkt.
Bewerbungen (bin ich froh, dass ich da raus bin – aber Claudia steckt voll drin) sind stressig, Hoffnungen werden enttäuscht.

Jetzt melden sich unsere FreundInnen an und das ist wunderschön. Aber natürlich wollen und können alle nur am Wochenende und wir kriegen Probleme, das zu organisieren.

Am kommenden Wochenende haben wir zum Beispiel unsere Nachbarn eingeladen. Zum ersten Kennenlernen. Das macht man so auf einen Dorf. Und eigentlich finde ich das völlig okay.




Ach ja. Dann ist da noch die neue Grönemeyer. „Dauernd Jetzt“.
Ich tue mich schwer mit Grönemeyer.
„4630 Bochum“ und „Mensch“ sind geniale Alben, dazwischen gab es schöne Songs aber auch massig Mist.
„Dauernd Jetzt“ erscheint mir das zu bestätigen.
„Morgen ist ein absolut klasse Song,
die anderen Lieder teils musikalisch, teils textlich sehr gut, aber nie so, dass sie mich vom Hocker hauen. Und „Der Löw“ meiner Ansicht nach nur peinlich (allerdings braucht es massig Mut, um so einen Song zu veröffentlichen und dazu zu stehen…).
Kaufen? Nee…




Claudia und ich brauchen Thermometer in unseren Zimmern. Wir sind beide Temperaturgeschädigt: Mir kann es fast nicht warm genug sein ( obwohl: bei meiner Mutter und meiner Schwiegermutter schwitze selbst ich) und Claudia schwitzt immer.
Ich leide halt unter Untergewicht, schlechter Durchblutung und all so nem Kram und Claudia hat Wechseljahre.
Thermometer würden uns wenigstens objektive Werte unserer Streitereien liefern.
Auch wenn sie an unserem Empfinden nichts ändern würden…



Nach 18 Jahren gibt es was Neues von Faith No More!
Und der Song „Motherfucker“ ist klasse!



Jetzt ist Freitag.
Und kurz bevor der VfL Bochum spielt beende ich mal diesen Blogeintrag mit ganz vielen Fotos.

Ich bin schließlich stolz, auf das, was wir geschafft haben.
Und führe Euch mal durch unsere Wohnung:















Donnerstag, 20. November 2014

Wir Dichter






Vielleicht verpacken wir Dichter
auch nur in schöne Worte
dass
wir nichts zu sagen haben

Persönliche Nabelschau
Exhibitionismus
auf angeblich hohem Niveau
dabei sind wir meist nur arme Würste
ohne Wirkung

Unsere vermeintliche Verlierermentalität
ist allerdings
Anzeichen von guter Wahrnehmung und Analyse
unsere Misanthropie
Ergebnis einer konsequenten Analyse
der Menschen
denen wir begegnen mussten

Hier bestimmen Ausnahmen die Regel
wie immer

Wir Dichter
(nein, ich finde es nicht vermessen, wenn ich mich dazu zähle.
 Seitdem ich den letzten Gedichtband von Günther Grass gelesen habe
 halte ich mich sogar für einen der besseren Dichter in diesem Land)
können natürlich auch
Liebes- und Naturgedichte
aber
unsere Niederlagen sind spannender
aufbauender und optimistischer:
Schließlich ziehen wir immer noch Kraft daraus
Therapieren uns mit dem Geschreibsel
stehen immer wieder auf
und machen einfach weiter

Wir sind die wahren Helden
auch wenn wir nichts zu sagen haben
tuen wir es trotzdem
und solange es immer noch Menschen gibt
die unseren Kram lesen
haben wir sogar eine Daseinsberechtigung

Scheiß der Hund drauf
dass wir nie ausreichend gewürdigt
oder gar bezahlt werden

Wir können eh nicht anders