Donnerstag, 30. Oktober 2014

ExtraBall für Nüsse auf Facebook



So.
Ich habe lange mit mir gestritten, mache es aber jetzt:
Ich veröffentliche nach und nach den gesamten ExtraBall auf Facebook.
Auf einer eigenen Seite:
Damit verdiene ich keinen Cent und wenn er es mitkriegen sollte, dann wird der Verleger wahrscheinlich sauer werden.
Mir egal: Ich bin sauer auf ihn.

ExtraBall erschien im Februar 2013 beim Acheron-Verlag.
Davor hatte ich intensiven Mail- und Briefkontakt mit dem Verleger Rodrigo Riedrich.
Er war begeistert von meiner Lyrik und wollte was mit mir machen. Hatte Hoffnungen und steckte mich mit seiner Begeisterung an.
Ron Hard, Arnd Dünnebacke und ich sollten seine Vorzeigedichter werden. Sowas wie die drei Musketiere.
Und eine Bukowski-Anthologie war in der Mache.
Zuversichtlich gingen wir ans Werk und das Buch erschien.

Kleinverlage arbeiten oft chaotisch, das ist okay. Ich bestand auf einen Vertrag und bekam wirklich sehr gute Konditionen eingeräumt und war weiterhin zuversichtlich, als dann meine Beleg- und Freiexemplare bei mir ankamen.

Meine Begeisterung schwand etwas, als ich merkte, dass die Werbung, Promotion und der Vertrieb über den Verlag nicht meinen Vorstellungen und unseren Vereinbarungen entsprach. Das lag alles in meiner Hand.
Und Bestellungen beim Verlag wurden oft sehr spät ausgeliefert (weshalb ich böse Briefe kriegte…).
Die versprochene Transparenz wurde von Rodrigo auch nicht eingehalten: Bis heute weiß ich nicht, wie viele Bücher verkauft wurden und meine Tantiemen kann ich mir wohl abschminken.
Irgendwann – nach der Bukowski-Anthologie- tauchte Rodrigo völlig ab, antwortete nicht mehr auf Briefe und Mails. Regelte auch nichts mehr von seinem Verlagskram.
Persönliche und gesundheitliche Probleme: Da habe ich ja Verständnis für, will aber wenigstens Bescheid bekommen!
Mittlerweile habe ich endgültig die Schnauze voll.

Was mache ich mit einem Gedichtband, der nicht mehr im Handel zu beziehen ist?
Ich könnte einen neuen Verlag suchen, habe da aber keinen Bock drauf, da ich, wenn überhaupt, neue Sachen bei einem anderen Verlag machen möchte (und für meinen Roman aussem Quark kommen muss).
Ich könnte das Ding im Selbstverlag rausbringen, habe da aber meine Blognotizen für vorgesehen.
Also schmeiße ich das Ding jetzt einfach auf Facebook raus.

Damit verdiene ich vielleicht n bisschen Anerkennung und Aufmerksamkeit und das ist ja schon was.
Wer Interesse hat kann das Buch noch bei mir persönlich kaufen.
Ich finde, die Gedichte verdienen es, gelesen zu werden.
Also auf diesem Weg.


Und ab morgen geht es los…


Mittwoch, 29. Oktober 2014

Musiklaberei (Neil Young, Bob Seger, ...), Müdigkeit, MAULhURE und Mistwetter



Künstler dürfen bekanntlich (fast) alles.
Neil Young hat bei mir absolute Narrenfreiheit.
Darf ein Künstler innerhalb eines Jahres zwei umstrittene und schwierige Platten veröffentlichen?
Neil Young darf das.

Nach seinem Meisterwerk mit Crazy Horse „Psychodelic Pill“ brachte er dieses Jahr wohl eine der umstrittensten Scheiben überhaupt heraus:
„A letter home“ ist reduzierte Gitarrenschrammelei, aufgenommen in einem altertümlichen Teil, das einer Telefonzelle ähnelt. Coverversionen in Lagerfeuerromantikqualität fünfzehnjähriger Pubertierender.
Ich bin zwiegespalten zwischen klasse und oberscheiße.
Und nun folgt ein weiteres kontroverses Werk:
„Storeytone“ ist eine Platte in zwei Versionen:
Orchestral unterlegt und damit irgendwie bombastisch. Und vorweg eine Solofassung der Lieder. Reduziert, aber sauber und klar eingespielt. Mit Klavier, Gitarren, Ukulele (!), Harp und sonst nix.
„Storeytone“ ist für mich ein mittelmäßiges Young-Album.
Natürlich darf Neil mit Orchester oder gar Bigband-Sound experimentieren, es funktioniert bei mir aber nicht so richtig.
Songmaterial: jeweils drei Songs stechen hervor, der Rest ist –wie erwähnt – Mittelmaß.
Höhepunkt: „Who’s gonna stand up“.
Ein energiereicher Protestsong. Power pur. Neil at his best.
Dieses Lied funktioniert Solo, dieses Lied funktioniert sogar sehr gut mit Orchester.
Und am besten funktioniert dieses Lied mit Crazy Horse, diese Live-Fassung hat es allerdings nicht auf die Platte geschafft, sie gibt es aber als Free-Download auf der Neil Young Homepage.



Noch mehr alte Säcke: Yusuf – „Tell em I’m gone“
Klingt wie Cat Stevens von Rick Rubin produziert.
Und ist es auch. Nicht schlecht, aber auch nicht so berauschend.
Für mich scheint die Zeit von Cat Stevens wohl doch endgültig vorbei zu sein. Ich trinke ja auch keinen aromatisierten Tee mehr…



Bob Seger – „Ride Out“
Einfach klasse. Typisch Bob Seger, wie in seinen besten alten Tagen. Ich mag ihn einfach. Das Vinyl ist sogar äußerst günstig und damit ein Pflichtkauf für mich.




Alice Cooper – „Raise the dead“
Die Live-Aufnahme vom Wacken-Auftritt 2014 erscheint in ein paar Wochen. Ich fand sie jetzt schon im Netz.
Und der alte Schockerrocker klingt noch so jung, wie in meiner Jugend. Macht einfach Spaß…




Ist ja nicht so, dass ich nur alte Säcke höre (wenn auch oft). Neben meiner Neil Young Play-List stehen diese Woche noch ganz viel Die Antwoord, The Tea Party und Farin Urlaub auf meinem Programm.
Und Milky Chance. Die Platte ist vom letzten Jahr, so richtig Gefallen habe ich aber erst jetzt daran gefunden…






Damit mal wieder genug Musiklaberei.

Heute ist ein Tag zum in die Tonne kloppen.
Ich bin einfach nur platt und antriebslos.
Claudia hat Besuch, so nehme ich mir den ganzen Tag eine Auszeit und sitze in meinem Zimmer vor dem Compi.
Facebook und VfL Bochum Foren (die meine Laune nicht bessern), nach Musik surfen.
Draußen ist scheiß Herbstwetter. Das passt.



Urs bastelt schon kräftig an der neuen MAULhURE, ich komme da noch nicht aus dem Quark.
Aber bald.
Und wir brauchen noch gute Texte!
Also füllt unsere Mailposteingänge. Am besten schicken an:
Und noch ne Bitte:

„Wir haben ja nichts dagegen, dass Ihr, werte AutorInnen, während des Schreibens sauft, aber: Dateien mit Namen oder zumindest Herkunftsangaben innerhalb des Typoskripts sind dann doch hilfreich...übrigens kann man Texte auch vorab mal durchs Rechtschreibprogramm jagen...Dank & cheers.




Noch komme ich mit meinem Schreibkram nicht inne Gänge.
Dafür werde ich ja auch Handwerker J
Und sitze über einer verspäteten Einkommenssteuererklärung.

Ich bin auch noch nicht so ganz ein Landei geworden, noch kein Münsterländer.
Aber dafür entwickele ich wahrhaftig schon Zuhause-Gefühle für Ottenstein.
Und war Montag froh, als ich dem Ruhrpott nach der endgültigen Wohnungsabnahme in Essen wieder den Rücken kehren konnte.

Heimweh habe ich nur nach meinen Freunden.
Aber allerspätestens ab Dezember wollen wir fertig sein und freuen uns dann über jeden Besuch.
Und wenn es für mich zu hart wird, dann kann ich mich ja auch ins Auto setzen…



Damit verabschiede ich mich mal wieder in die Nacht…

Dienstag, 21. Oktober 2014

News



Wir (=Ich) sind überfällig mit unserer Einkommenssteuererklärung, unseren Ummeldungen bei Banken und Versicherungen und so. All dem Behördenkram.
Da kümmere ich mich morgen (und übermorgen) drum.

Generell sind die Menschen hier im tiefsten Münsterland wesentlich gelassener und ruhiger, beim ersten Eindruck auch freundlicher als im Ruhrpott. Aber es ist noch zu früh und wäre übereilt, das jetzt festzumachen.
Einfach abwarten.
Mit nem positiven Ersteindruck…

Arbeitsamt und Einwohnermeldeamt machten schon mal Stress.
„Wir kümmern uns hier um die Menschen. Wir sehen das nicht so locker und lässig, wie im Ruhrgebiet.“
Kann ja okay sein.
Aber ich verstehe immer noch nicht, warum man zur Ummeldung die Heiratsurkunde benötigt.
Und halte die Sachbearbeiterin beim Arbeitsamt für unverschämt.
Obwohl: Vielleicht kümmert die sich wirklich. In Essen wurden wir (=Claudia, ich bin da ja raus) sofort zu den Akten gelegt. Hatten unsere Ruhe. Aber eben auch keine Hilfe.

Wir werden sehen…




Das Wetter erwischt uns hier heftiger.
Heute drang der Regen durch ein Fenster, das wir auf Kippe gestellt hatten. Wäre im Ruhrpott nie passiert.
Es gibt halt noch „Wetterseiten“ – und nicht zehntausend Häuser und Bauten, die das abhalten. Da müssen wir uns erst dran gewöhnen.

Ohne Scheiß: Hier gibt es mehr Sterne zu sehen, ein kräftigeres Abendrot und intensivere Farben am Himmel. Keine Einbildung!

Ach ja. Und kommenden Sonntag darf (muss?) ich Ottensteiner Kultur kennenlernen:



Ist schon okay. Auch wenn ich Leberkäse hasse…




Ansonsten
hat mich Pablo Haller mal wieder umgehauen:
„Leda“  ist ein wunderschönes Gedicht, dass der Gonzo Verlag veröffentlicht hat.
Ich finde es unbeschreiblich gut. Und verneige mich vor Pablo.
Und schreibe nix weiter dazu.



Bei den musikalischen Neuerscheinungen muss ich gerade passen. Zuviel.
Stevie Nicks, Status Quo (!), Klaus Hoffmann, … und alle, die ich in meinen vorherigen Posts erwähnt habe.
Ich verliere selber den Überblick. Halte mich zurück.



Heutige Stürme haben wohl in NRW auch was kaputt gemacht.
Wir wissen jetzt, dass wir die Fenster schließen müssen.

Ist das wichtig?

All die Filme, die ich in der Glotze verpasst habe (den umstrittenen Tatort habe ich mir nachher am Compi angeguckt und fand ihn beeindruckend…), die Nachrichten, die Sportschau, selbst Rote Rosen: Es geht mir am Arsch vorbei.




Meine Freunde und Freundinnen treten in den Hintergrund.
Die Besten wissen das. Und lassen mich in Ruhe.
Mein Zeitplan (für Alles) verschiebt sich.
Und ich drehe nur bedingt durch, eigentlich gar nicht.




Claudia will sich scheiden lassen:
Beim Einkauf habe ich einen falschen Blauschimmelkäse (es gab keinen anderen) und statt nur gesalzene Chips mit Essig gekauft.
Außerdem gab es keine frischen Himbeeren und Erdbeeren.
Die Auswahl ist hier beschränkter als im Pott.
Ich werde demnächst sie einkaufen lassen (außer bei Tabak und Bier).



Es wird.
Alles wird.
Ich bin gelassen.

Ich mache, soweit ich kann. Und bin stolz auf meine Frau, die alles gibt. Und bin froh über meine Schwiegermutter, die uns mit Liebe und Fürsorge empfängt. Und bin neugierig auf das Landleben.

Es wird.
Auch wenn es gerade gewittert.



Europian Homecare ist in allen Medien.
Ich halte jetzt mal mein Maul, hätte aber einiges zu bemerken.
Vielleicht nutzt ja die öffentliche Diskussion…


Gute Nacht!

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Die Nacht vor der Krebsnachsorge (Thanxs to Marianne und Harry)



Don’t forget me

(Die Nacht vor der Krebsnachsorge

 & Marianne Faithful singt dieses Lied von Harry Nilson

 direkt in mein Herz)



Bitte vergesst mich nicht

Ich werde Euch nie vergessen

Ich war immer bei Euch

Lasst mich wissen

dass Ihr auch bei mir wart



Wenn es Winter wird

halte dich warm

Ziehe dich warm an

und vergiss mich nicht

Nehme deine Erinnerungen

und mögen sie dir Wärme geben



Im Sommer

am Pool oder am Grill oder wo auch immer

nehme mich in deinen Gedanken auf

und trinke ein Glas auf mich

Ich vermisse dich

wenn ich einsam bin

wie auch den frühen Morgen

Vergesse mich nicht

Mach dir n paar Gedanken

wenigstens n bisschen

ich denke an dich

und hoffe

du denkst an mich



Vergesst mich nicht

bitte vergesst mich nicht

Ich denke an euch

lasst mir die Hoffnung

dass ihr an mich denkt

wenigstens ab und zu



Wir sind jetzt älter geworden

und voller Krebsgeschwüre

Es spielt jetzt keine Rolle mehr

Kommt,

einfach drüber lachen

Nichts wird für immer bleiben

aber ich werde euch immer lieben



Vergesst mich nicht

bitte vergesst mich nicht

das macht alles leichter

trotz der Scheiße die ich gemacht  habe



Bitte vergesst mich nicht

Ihr müsst wissen

Ich habe immer an euch gedacht

Lasst mich wissen

dass ihr auch bei mir wart und seid


Das macht alles leichter