Montag, 29. Februar 2016

Ein Nachmittag mit Udo Lindenberg



Ich weiß nicht, worüber ich mit Udo Lindenberg sprechen würde.

Die Wahrscheinlichkeit diesen Mann zu treffen ist eh äußerst gering.

Und ich weiß bei keinem Menschen vorher, worüber ich mit ihm rede, lasse es auf mich zukommen, genieße, wenn es gut läuft, versuche, schnell zu beenden, wenn ich ein scheiß Gefühl habe.



Bei Udo Lindenberg weiß ich nur Eins:

Ich hätte das Bedürfnis, mich bei hm zu bedanken.


„Ich trag dich durch

 die schweren Zeiten

 So wie ein Schatten

 werd ich dich begleiten

 Ich werde dich begleiten

 Denn es ist nie zu spät

 um nochmal durchzustarten

 wenn hinter all den schwarzen Wolken

 wieder gute Zeiten warten

 wieder geile Zeiten warten.“

Der Refrain seines neuen Liedes beschreibt meine Beziehung zu ihm.

Ja: Udo hat mich schon oft getragen.

Dafür würde ich mich bei ihm bedanken.




Seit vierzig Jahren begleitet mich seine Musik. Mal mehr, mal weniger, aber immer präsent.

Udo war immer bei mir. Wenn es mir schlecht ging und wenn ich in Feierstimmung war.



Das fing 1976 mit der „Galaxo Gang“ an. Ich war zwölf, dreizehn Jahre alt und die Platte war eine Offenbarung für mich.

Ich behaupte mal, dass damit meine Begeisterung für Rockmusik endgültig geweckt war. Und das ging immer weiter.

2008 erschien „Stark wie Zwei“.

Ich war im heftigsten Kampf gegen meinen Mundhöhlenkrebs und da startete Udo mit diesem Album sein x-tes Comeback (eigentlich war er nie ganz weg) und ich setzte mich auf den Boden und heulte hemmungslos.

„Lady Whiskey“, „Baby, wenn ich down bin“, „Der Malocher aus dem Ruhrgebiet“, „Straßenfieber“, … :

Die Liste der unschlagbaren Lieder ist lang, sehr lang.



Ich wünschte mir einen Nachmittag / Abend mit Udo Lindenberg.

Ohne Kameras, ohne Mikros, nur so.
Für ihn eine Flasche Likör, für mich ein Six-Pack Bier. Für ihn ein paar Zigarren, für mich Tabak.

Und dabei dann unschlagbare Musik. Darüber würden wir reden, bestimmt.

Und über Deutschland, mit Sicherheit wären wir beide ähnlich verzweifelt.

Vielleicht würden wir über Hermann Hesse und Charles Bukowski sprechen, gut möglich.

Vielleicht würden wir über unsere Leben sprechen. Unsere Sehn-süchte, unsere Lieben, unsere Leiden und so.

Vielleicht wäre unser Gespräch auch eine einzige Enttäuschung. Möglich, dass ich kein vernünftiges Wort raus kriegen würde. Möglich, dass wir uns nicht verstehen würden. Wer weiß sowas schon vorher. Ich kann es mir allerdings nicht vorstellen.

Ich glaube eher, wir würden Freunde werden. Irgendwie erscheint mir Udo ja jetzt schon wie ein Freund.



2016. Ende April erscheint nach acht Jahren die neue Studio-LP von Lindenberg. „Stärker als die Zeit“.

Laut Werbetext soll sie sich mit Unsterblichkeit beschäftigen. Und eine Fortsetzung von „Stark wie Zwei“ sein. Die Vorab-Single läuft seit Freitag mindestens einmal täglich bei mir und die Platte ist so gut wie vorbestellt.




Udo:

Danke für deine Musik!











Mittwoch, 24. Februar 2016

Das gesundmachende Haus





Endlich wieder
angekommen
wo ich hingehöre

Bei Claudia & Aron
& in meinen vier Wänden
die mir Geborgenheit geben




Claudia umsorgt mich
Ich muss sie da etwas bremsen,
bin ich es doch von früher gewohnt,
für mich selber zu sorgen
Aron ist verunsichert
will mit mir rausgehen & versteht nicht,
dass ich nicht kann
Ich liebe meine Frau & ich werde geliebt
& ich liebe unseren Hund & spüre seine Liebe
&
das ist die beste Medizin

Laute Musik
meine Schnabeltasse aus Porzellan
- ich hasse es, aus Plastik zu trinken –
die Nahrung tröpfelt aus der Sonde in meine Nase
& lecker wäre was anderes
aber hier
habe ich mein Zuhause
& kann (soweit ich es kann) machen
was ich will



Ich bin wieder
angekommen
wo ich hingehöre

Seit gestern ist auch der Infusionsständer da. Ich bin jetzt mobil, auch während die Nahrung in meine Nase tröpfelt.
Ich lebe jetzt seit neun Tagen ohne orale Nahrungsaufnahme, seit acht Tagen ohne Zähne und mit einem aufgeschnittenen und zugenähten Kiefer. Es ist okay.
Ich trinke Wasser und (mittlerweile wieder) Kaffee.
Der erste Kaffee nach der Operation war göttlich – ich spürte, dass ich noch lebe.
Bier fehlt mir nicht, aber ich erwische mich, wie ich Sehnsucht nach Vanillepudding oder einen Milch-Shake entwickele, worauf ich allerdings noch eine Woche warten muss.
Ich gestehe: Ich rauche weiter.
Zwar vorsichtig und reduziert, aber ich schaffte (oder wollte) es nicht, diesen Anlass zum Aufhören zu nutzen.

Ach ja: Ich kann sprechen!
Zwar ziemlich undeutlich, aber es geht. Das ist doch was!
Am Telefon halte ich mich allerdings zurück und in Gesellschaften werde ich mich dieses Jahr nicht begeben.
Aber das wird…

Heute ist schönes Wetter.
So werde ich gleich mit Frau und Hund einen ersten kurzen Ausflug machen. In meine geliebte Wacholder-Heide.
Das Leben ist wunderschön.




Jetzt wieder laute Musik. Und viele Bücher, die ich nun lese. In einer Woche werden die ersten Fäden gezogen, ne Woche später der Rest. Dann kann ich wieder essen (wenn auch zahn- und bisslos). Bevor die nächste OP um den Mai herum ansteht.

So.
Jetzt bastele ich hier n paar Bilder rein.
Dann umarme ich meine Frau.


Hier.
Zuhause.
Wo ich gesund werde.

Samstag, 20. Februar 2016

Über KrankMachendeHäuser






Die Fehler stecken im System & für kranke Menschen wird es schlimmer werden & für Pflegekräfte irgendwann unerträglich & LEUTE – SPART SCHON MAL KRÄFTIG!

N paar Beobachtungen & Gedanken:

- DIE SCHERE GEHT WEITER AUSEINANDER & das ist gewollt.
Im Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer zum Beispiel können sich einige kranke Menschen sehr wohl fühlen (wenn sie es denn gesundheitlich können):

Komfortstationen

Patienten mit dem Wunsch, in hotelähnlichem Wohlfühl-Ambiente top versorgt werden zu wollen, bietet das Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum mit den beiden interdisziplinären Wahlleistungsstationen im „Anbau Süd“ genau das Richtige. Hier werden stilvolles Ambiente und exklusive Serviceleistungen mit der herausragenden medizinischen und pflegerischen Leistung, für die das Universitätsklinikum Knappschaftskrankenhaus Bochum seit Jahrzehnten steht, miteinander kombiniert.

Die Leistungen in der Übersicht:
  • elektrisch höhenverstellbares Komfortbett
  • edle Zimmerausstattung mit Sitzecke und Schreibtisch
  • Safe und Kühlschrank
  • großer Flachbildfernseher
  • kostenfreie Nutzung von TV, Audio-/DVD-Player und Internet
  • Telefonnutzung ohne Grundgebühr
  • Badezimmer mit ebenerdiger Dusche, Föhn, Kosmetikspiegel
  • Bademantel, Handtücher, Beauty-Set
  • geräumige Schränke mit der Möglichkeit zur Kofferunterbringung
  • Tageszeitung und Programmzeitschrift
  • möblierter Balkon
  • Lounge mit Kaffeeautomat und Zeitungen
  • exquisites und umfangreiches Menüangebot oder auf Wunsch Teilnahme am Büfett im separaten Speiseraum zum Frühstück / Abendessen“
Das kostet dann um die 80,- (2-Bett) oder 150,-€ am Tag.
Oder ist über ne Privatversicherung & Zusatzleistung abgedeckt.
Also für Normalsterbliche unbezahlbar.
Dafür gibt es besondere Leistungen des Pflegepersonals:

„Die Aufnahmemodalitäten erfolgen bequem auf dem Zimmer, und ausgebildetes Servicepersonal erfüllt individuelle Wünsche wie beispielsweise die Zubereitung von kleinen Speisen, Besorgungen oder die Terminabsprache mit dem Hausfriseur.“

Also als ich noch Krankenpfleger war, gab es in der Theorie ein ähnliches Modell, das nannte sich „Bezugspflege“.
Allerdings hatte die den Anspruch, für alle PatientInnen zu gelten.
Davon ist die Realität mittlerweile meilenweit entfernt.
Okay, anhand der Personalüberlastung fand ich das schon damals unrealistisch (funktionierte ja auch nicht…).
Ich habe nichts gegen „Komfortzonen“, bemerke aber einen extremen Qualitätsrückgang bei der Versorgung „normalsterblicher“ Menschen. Das macht mich dann schon wütend:
Mein Zimmer in Langendreer:
3-Betten auf engem Raum, ein Tisch mit zwei Stühlen, ein altertümlicher Fernseher für alle & kaputte Nachtschränkchen.
Natürlich keine Trennwände oder Vorhänge als Sichtschutz zwischen den Betten.
Ein offener Abfalleimer für alle (indem auch die leere Sondenkost & die gebrauchten – teils blutigen – Tücher von uns Patienten entsorgt wurden.

Ca. 20 Zimmer auf der Station, dafür dann eine Aufenthaltsecke mit 8 unbequemen Holzstühlen & 2 Tischchen.
Angeblich soll hier Besuch willkommen sein, die Frage ist bloß, wo: Nicht auf den Zimmern, nicht im Aufenthaltsraum, beide Möglichkeiten sind unmöglich, belästigen andere PatientInnen & machen einen Besuch zur Qual.

Mittlerweile befinden sich auf & vor allen Zimmern Händedesinfektionsmittelspender. Das ist gut & wichtig, scheint aber eher eine Alibi-Hygiene zu sein, wenn man sich die Toilette & die Waschbecken auf dem Zimmer ansieht.
Ich weiß, das Reinigungspersonal kann da unmöglich nachkommen. Aber eine Edding-Notiz auf den Kacheln & Blutflecken am Waschbeckenrand, die eine Woche nicht entfernt wurden – geht nicht, sorry!

Die geplante Aufnahme (sowohl zentral, als dann auch auf der Station) lief bei mir ordentlich & korrekt. Eine Dame erzählte mir allerdings, dass sie 5 Stunden (!!!) warten musste, bis man ihr ein Zimmer & Bett auf ihrer Station zuwies.
Außerdem: Für die Anmeldung des WLAN, Fernsehers oder Telefons musste man sich nochmal durchfragen, ebenso wegen der Regelung der Selbstbeteiligung.
Hier wünsche ich einfach Erklärungen direkt am Anfang & ich denke, dass einige PatientInnen so auch überfordert sind.

Informationen gibt es wenige & wenn, dann nur auf Nachfrage. Überhaupt:
Ich bin es von früher gewohnt, dass relativ feste Zeiten für Visiten, Infusionen & so n Kram bestehen. & dass man vom Pflegepersonal über anstehende Untersuchungen aufgeklärt wird. Scheint aber altmodisch zu sein. Jetzt wird man einfach losgeschickt. Wartet ansonsten, was den Tag über passiert.
Früher guckten wir (=das Pflegepersonal) öfters in die Zimmer. Machten nach ungefährer Ablaufzeit der Infusionen ne Runde durch alle Zimmer, um diese abzustöpseln.
Heute muss man klingeln.
Man muss eigentlich immer klingeln & dann kam das Pflegepersonal in der Regel auch sehr schnell.
Ich hasse es. Werde mich aber wohl daran gewöhnen müssen.

Die Pflegekräfte kapseln sich ab. Die Tür zum Schwesternzimmer ist immer verschlossen & man steht davor, bis sich eine Pflegekraft erbarmt, nachzufragen, was man begehrt. Ich kenne andere Krankenhäuser mit einem offenen Tresenbereich, wo man meistens jemanden direkt ansprechen kann. Das finde ich wesentlich angenehmer.

Überhaupt empfand ich die PflegerInnen als wesentlich distanzierter & unhöflicher, als noch vor Jahren.
Das finde ich erschreckend.
Lichtblick: Eine absolut korrekt pflegende & sehr herzliche Schülerin!
Es besteht also noch Hoffnung.
Negativpunkt: Ein Pfleger, der vor neun Jahren noch korrekt war, spricht so gut wie gar nicht mehr mit uns PatientInnen & hält es nicht mal für nötig, „Guten Morgen“ oder „Guten Tag“ zu sagen. Ausgebrannt?
Dann soll er es doch lieber an den Ärzten als an den PatientInnen auslassen!
Die Ärzte.
Auch so ein Thema.
In der Mund-, Gesichts- und Kieferchirurgie gibt es eine Masse an Ärzten. Ist ja auch eine Universitätsklinik & hat einen ausgezeichneten Ruf.
Aber gerade dann wäre es nett, wenn die Ärzte sich mit Namen und Funktion vorstellen würden. Haben leider nur die wenigsten gemacht. Merkwürdigerweise waren der Chefarzt & die Oberärzte auch menschlich okay. Die anderen weniger. Woran mag das liegen?

Entlassmanagement?
Kann ich nicht beurteilen. Claudia kümmerte sich & das lief (bis auf den nicht unterschriebenen Arztbrief) sehr gut. Die Sondenkost wurde vom Pflegepersonal für zu Hause vermittelt, ein erster Bedarf wurde mitgegeben.
Wenig Grund zur Klage, ich weiß aber nicht, ob das immer so läuft (ne gewisse Skepsis bleibt bei den anderen Erlebnissen).
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Da bleibt dann nur noch eine Beobachtung:
Warum sind Krankenhäuser eigentlich immer Dauerbaustellen?
Ich habe das Gefühl, das jedes Krankenhaus, das ich in den letzten fünfzehn Jahren betreten habe, immer mindestens eine Baustelle hatte.
Das Knappschaftskrankenhaus in Bochum ist seit mindestens fünf Jahren eine Baustelle.
Mit vielen Einschränkungen & Nachteilen & einer absolut unübersichtlichen Wegführung zu den einzelnen Abteilungen.
Das nervt einfach nur!

PatientInnen sind oft Arschlöcher. Dürfen sie nur bedingt, nervt andere PatientInnen & Ärzte & Pflegekräfte.
Aber PatientInnen haben zumindest die Entschuldigung, dass sie eben krank sind.
Ärzte & Pflegekräfte sollten sich nicht wie Arschlöcher benehmen.
Das gehörte zumindest zu meiner Zeit noch zur Berufsehre.
Ich sehe schwarz für die Zukunft.
In den letzten zehn Jahren hat sich die Versorgung und die Menschlichkeit im Krankenhaus schon dermaßen verschlechtert, dass ich da nur noch Schlimmeres befürchte.
Es sei denn, man kann sich Komfortzonen leisten.










Freitag, 19. Februar 2016

Zeit, mal wieder DANKE zu sagen





Wenn es sie oder ihn oder es oder was auch immer geben sollte:
Göttin sei Dank!

Aber die Götter sind für mich nicht so wichtig.

Schon eher die Schutzengel. Doch! Die gibt es!

Und meiner schiebt massig Überstunden. Aber hallo!



Viel wichtiger sind meine Frau und unser Hund.

Und unsere Liebe.

Ich kenne keinen Menschen, der mehr Liebe als Claudia in sich hat. Und davon schenkt sie mir den größten Teil.

Dafür kann ich nie genug danken!

Ich liebe sie!



Dann meine Freunde:

Thomas und Anne waren jeden Tag an meinem Krankenbett, sind immer für mich da, haben mir oft den Arsch gerettet.

„Stark wie zwei“ von Lindenberg passt da sehr gut.

Ich kann mich immer auf sie verlassen – ohne Gegenleistung.

Das ist (neben Claudia) meine Lebensversicherung.

Karen, Susanne, Brigitte, Ulrich, Petra, Hannes, Kersten, Ela, Christine, Torsten: Ich melde mich viel zu selten. Und wir sind etwas entfernter.
Aber auch zeitliche und räumliche Entfernungen  überstehen wahre Freundschaften.

Jerk, Urs, Roland, Ralf, Manfred, Christoph, Robsie, Arnd, Hardy, Kersten (ach, den habe ich ja schon erwähnt…), Klaus,  Thorsten: Diese in erster Reihe.

Und Kirsten, Volker, HP, Luetfiye, Susanne, Markus, Phillip, Dirk, Volly, Lisi, Marion, Eike, Karin, Thomas, Pablo, Simona, Marie-Luise, Stefan, Bettina, Ulrich, Doris und all die anderen großen SchreiberInnen und Dichter, die ich kennenlernen durfte (wenn auch teilweise bisher nur über Facebook…).

Und all die Facebook-Freunde, die ich jetzt nicht namentlich erwähnen kann.

Und all die anderen Freunde und Bekannte.

Und die Familie.



Ich bin ein reicher Mann. Wirklich.



Mein Dank den Weißkitteln.

Grundsätzlich halte ich es ja mit New Model Army: How can we tell the people in the white coats - Enough is enough!

Aber mir haben sie das Leben gerettet, ich lebe nun schon neun Jahre nach der Krebs-OP und dieses Jahr versuchen sie wieder, meinen Kiefer neu aufzubauen, um neue Implantate zu setzen. Die Ärzte machen handwerklich einen super Job bei mir. Auch wenn da menschlich einige Weißkittel starke Defizite aufweisen (ist halt ne Uni-Klinik) und nicht grüßen oder sich vorstellen: Zumindest der Chef- und die Oberärzte sind ohne Fehl und Tadel und je kleinere Lichter die anderen Weißkittel sind, umso hochnäsiger sind sie. Sie scheinen es nötig zu haben…



Mein Dank dem Pflegepersonal.

Da ich ja mal selber dazu gehörte habe ich hohe Ansprüche.
Denen wurden nur zwei Schwestern und eine (wirklich sehr nette und fürsorgliche) Schülerin gerecht.

Erschreckend fand ich diesmal die Distanz und Ignoranz gerade der erfahrenen PflegerInnen.

Einige erkannte ich noch von vor neun Jahren – und sie haben sich leider nicht zum Vorteil verändert. Aber wenn man mit Nachdruck forderte und klingelte, dann kamen sie relativ schnell und halfen.
Ich muss also an mir arbeiten und auch für Selbstverständlichkeiten klingeln. Mach ich nicht gerne, funktioniert aber scheinbar heutzutage nicht anders.



Ich denke, die Missstände liegen nicht am Pflegepersonal, sondern am System (noch n paar Sätze, die mir auf den Nägeln brennen, dazu morgen…).

Und dem danke ich für nix!



Danke an Udo Lindenberg, The Slow Show, Get Well Soon, Placebo, Motörhead, David Bowie (damit habe ich den Soundtrack der letzten Woche) und all die anderen MusikerInnen, ohne die das Leben nicht so schön klingen würde.
Ohne die das Leben für mich unvorstellbar wäre.



Danke an John Niven, Nick Cave und Ingvar Ambjörnsen für wertvolle Literatur während meiner Erholung von der OP.



Danke an den VfL Bochum – egal für was, gehört dazu.

Und an Gertjan Verbeek für seine tolle Arbeit und seine Vertragsverlängerung.



Ich habe mit Sicherheit viele Menschen und Sachen vergessen.
Aber jetzt muss ich mich wieder hinlegen und die nächste Sondenkost zu mir nehmen.

Lecker ist das nicht, aber es sättigt.
Und ich kann während des „Essens“ schlafen.

Das ist der Vorteil von uns Elefantenmenschen (wegen des Rüssels aus der Nase).



Bis Morgen …