Samstag, 30. Dezember 2017

Zum Jahreswechsel



Keine Jahresrückblicke, Bestenlisten oder ähnliches dieses Mal zum Jahreswechsel.
Da ist so viel passiert und noch einiges in Bewegung, was ich gedanklich noch nicht auf die Kette kriege.
Einfach too much von allem.

Schon wieder sind so viele Helden und Heldinnen gegangen, daran muss ich mich gewöhnen:
HeldInnen und GöttInnen sind sterblich. Und ich bin in dem Alter, wo mich die Helden meiner Jugend eben verlassen.
Ist so.
Tut trotzdem jedes Mal weh…

Dann die großen Veränderungen in unserem Haus, das entstandene Chaos und die vielen Baustellen und die Demenz und psychischen Auffälligkeiten der Schwiegermutter, meine gesundheitliche Schwebelage, die sich jetzt wahrscheinlich mit einer baldigen Zahnung belohnt wird undundund …

Ich habe mal kurz in diesem Blog rumgesurft.
Und festgestellt, dass ich kein „Auf Papier gebloggt 2017“ machen werde. Nicht, weil es so ein beschissenes Jahr war (das war 2016), sondern weil es in vielen Sachen einfach nur angefangen hat. Und nächstes Jahr weitergeht.
Und weil ich kein Bock darauf habe, diese ganzen unfertigen Sachen auch noch auf Papier zu bringen.

Stattdessen werde ich nächstes Jahr Bücher schreiben.
Mindestens zwei (Eine Prosa und einen Gedichtband).
Und vielleicht auch wieder an Lesungen teilnehmen (hängt vom Erfolg der Zahnung ab…).
Ich werde seltener im Internet sein.
Facebook tut mir momentan zum Beispiel nicht so gut und kostet wahnsinnig Zeit und saugt Energie.
Und ich werde Gitarre spielen. Und meine CBG.
Und Musik hören. Und lesen.
Und im Garten und im Haus arbeiten.

Und mir eine neue Tastatur anschaffen, diese haut nämlich massig Fehler raus, gerade bei der Shift-Taste.

Die Freiheit liegt in diesem Jahr fast überall auf der Intensivstation.
Schlechte Zeiten hier in Dland, wo öffentliche Hetzjagden auf angebliche linke Terror-Barbies durchgeführt werden, während Verfassungsschutz und Geheimdienst weiter in rechten Kreisen die Fäden ziehen.
Schlechte Zeiten in Palästina, Israel, dem Iran, Nordkorea, Russland, Ungarn, Polen, Österreich und den Vereinigten Staaten unter Trumpeltier.
Und so weiter.

Wird es nächstes Jahr besser werden?
Vielleicht für mich persönlich.
Aber wahrscheinlich nicht in dieser wahnsinnigen Welt.

Trotzdem:
Keep on rockin FOR a free world!

In diesem Sinne Euch allen ein frohes Neues Jahr!
Rutscht rein, nicht aus!







Mittwoch, 20. Dezember 2017

Hey Krebs: Frohe Weihnachten!



Hey Krebs!

Im kommenden Januar feiern wir unser 11-Jähriges.
Und heute bekam ich im KrankMachendenHaus die Nachricht, dass du mich noch immer nicht platt gekriegt hast und dich weiterhin fernhälst.

Ich liebe diesen Gesichtsausdruck der Ärzte und Pfleger, wenn ich auf die Frage, wann ich den Tumor hatte, „Vor 11 Jahren“ antworte. Und damit wohl für eine der dicksten Akten im Krankenhaus sorge. Vielleicht sollte ich mich bald für einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde bewerben.

Damals, beim Aufklärungsgespräch zur Bestrahlung:
„Nach 15 bis 20 Jahren kann die Bestrahlung einen weiteren Krebs auslösen. Aber das ist ihr geringstes Problem…“
Jetzt: Doch. Unerwarteterweise kann das zum Problem werden. Ätsch!

Damals schiss ich auf alle Prognosen. Wollte weiterleben. Von Tag zu Tag, Woche zu Woche, Monat zu Monat, Jahr zu Jahr.
Ich habe alle Prognosen überlebt. Lebe und werde weiterleben.

Prost!

Die letzten zwei Jahre verbrachte ich zahnlos (die Hölle, Leute! Glaubt es mir!). Und mehrere Ärzte und Krankenhäuser weigerten sich, mir neue Implantate zu setzen.
Zu hoch das Risiko eines Kieferbruchs, zu gering die Erfolgsaussicht.
Das Knappschaftskrankenhaus in Bochum-Langendreer hat es letztendlich gemacht.
Höchstwahrscheinlich erfolgreich und ich denke, dass ich im ersten Quartal 2018 wieder Zähne und ein Gebiss haben werde.
Die Aussichten sind göttlich!

Die letzten Jahre haben mich gefickt, 2017 war da sogar eher ne Ruhepause.
Ich bin äußerst zuversichtlich, dass ich 2018 rocken werde!
Will mich bloß nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, weil ich schon zu oft auf die Schnauze gefallen bin…
Und John Irving hat es ja richtig bemerkt: „Halt dich fern von geöffneten Fenstern!“

Es ist noch zu früh, um frohe Weihnachten zu wünschen.
Aber es könnte sein, dass ich mich vorher nicht mehr bei euch melde.
Anyway:
Haltet euch aufrecht!

Samstag, 9. Dezember 2017

Schneematsch



Vielleicht sind das die tückischsten Temperaturen und Wetterverhältnisse:
Temperaturen knapp über 0° und dabei Regen, Schneeregen oder Schnee.
Alles äußerst glatt, zum Autofahren ziemlich ungeeignet. Und nachts überfriert das dann.
Die Hunderunde machte auch keinen Spaß: Aron wollte im Schneematsch rumtollen, aber ich musste ihn kurzhalten und dabei aufpassen, nicht auszurutschen.
Gar nicht so einfach.
Wenn dieses weiße Zeug (eigentlich mag ich Schnee) wenigstens liegen bliebe! Aber nein – es taut sofort zu Matsche weg. Gemein!

Eigentlich wollten wir heute zu nem Wintergrillen nach Castrop-Rauxel in den Ruhrpott fahren. Da freuten wir uns schon seit Wochen drauf.
Um 15.00 Uhr entschieden wir, die ca. 100 Kilometer nicht zu fahren.
Und die Nachrichten über unzählige Unfälle und Staus gaben uns im Nachhinein recht.

Ich will ja gar nicht meckern: Sowas gehört zum Winter.
Und wenn ich unbedingt gemusst hätte, dann wäre ich auch gefahren.
Aber ich bin in einem Alter, wo ich nicht mehr jedes Risiko eingehe.
Und muss mir eingestehen, dass ich schlechter sehe und nicht mehr der professionelle Taxifahrer oder Medikamentenkurier bin.
Werde ich vernünftig?

Nein. Natürlich werde ich nicht vernünftig. Ich werde nie vernünftig.
Auch wenn ich im Dezember meinen Alkoholkonsum beinahe gegen Null gefahren habe und mittlerweile bei jeder Zigarette überlege, ob ich mir die jetzt wirklich anstecke.
Meine Ziele (5 Zigaretten am Tag, 5 Flaschen Bier pro Woche, 5 Seiten pro Tag schreiben, 50 Seiten pro Tag lesen, …) rücken näher, bedeuten auch, dass ich seltener im Internet präsent bin.
Eben herunterfahren.
Ich bin gut dabei.

Die neue MAULhURE ist übrigens so gut wie fertig.
Und ich habe nix dazu beigetragen und hatte auch keine direkte Kommunikation mit den Herausgebern. Ich war out of order.
Habe jetzt das fertige Teil gelesen, ärgere mich, dass n paar Leute nicht drin sind, finde es aber eine sehr gelungene Anthologie.
Aber die Lorbeeren gehören Jerk Götterwind und vor allem Urs Böke. Und Roland Adelmann als Verleger.
Das Teil erscheint im ersten Quartal 2018.

Der VfL Bochum hat verspielt.
Natürlich werde ich ihm ewig die Treue halten, das ist so bei Fußballfans. Aber es ist jetzt der VfL Hochstätter. Und Christian Hochstätter macht den Verein kaputt. Ich werde erst wieder VfL Fan, wenn Hochstätter weg ist. Egal, in welcher Liga.
Nur am Rande bemerkt…

Musik?
Ich glaube, die neue Eminem wird n großes Ding.

Gerade jetzt höre ich Frank Zappa. Live in New York. Laut.
Und meine Frau flüchtet.

Dann höre ich Neil Young. Ich habe ja jetzt die Möglichkeit, seine Archive durchzuhören, greife trotzdem zu meinen Platten (gerade: re ac tor). Ich glaube, das war es, was Neil mit seiner Archivöffnung bezwecken wollte…

Und dann geht es gleich in den Schneematsch mit dem Hund.

Morgen werde ich meine Gitarren und die neue CBG streicheln.
Und mit meiner geliebten Frau noch n bisschen weihnachtlich dekorieren.
Nicht unbedingt mein Ding, aber meistens finde ich es dann doch toll und heimelig. Und Claudia liebt die Winterszeit. Und Schnee.
Ich nicht so.

Noch eine Kippe (es waren mehr als 5), dann Bett.
Gute Nacht euch KönigInnen und PrinzessInnenn und Menschen!