Freitag, 4. April 2014

Über Frusciante, Chaplin, nen Katzenkrimiautor, Vegane Ernährung, Pflege, meinen Schreibkram und meine Befindlichkeit...



Diese Nervosität und innere Unausgeglichenheit, die mich nicht zur Ruhe kommen lässt.

Papiere und Auszüge mit roten Zahlen werden bedrohlich und lähmen.
Anstatt aus dem Quark zu kommen ignoriere ich sie länger als möglich.

Krankheit und Schmerzen sind unpassend und ungewollt und werden verdrängt.
„Ich doch nicht!“
Ich brauche mich ja nur in meiner Umgebung umzugucken, da leiden alle an irgendeiner Scheiße.
„Mir geht es gut!“

John Frusciante ist einer der besten Gitarristen der Welt. Aber auf seinen Soloplatten wichst er rum. Und experimentiert mit Synthesizern. Auf Dauer nervt das. Obwohl: „PBX Funicular Intaglio Zone“ ist noch abgefahrener als der unmerkbare Titel. Das gefällt mir. („The Empyrean“ dagegen ist einfach Scheiße…) Nur mal so zwischendurch bemerkt.

Ein Zitat vom wunderbaren Charlie Chaplin:
„As for politics, I’m an anarchist.
I hate governments and rules and fetters. Can’t stand caged animals.
People must be free.”
Ja.
Besser kann man es nicht sagen.

Und dann war da noch dieser Katzenkrimiautor, der wild um sich schlägt und alles Menschliche und Freiheitliche beleidigt.
Ich gestehe, den Katzenkrimi fand ich damals gar nicht so schlecht. Und anfangs mochte ich seine „Elefant-im-Porzellanladen-Rhetorik“.
Aber es geht eben auch um den Inhalt.
Und da ist dieser Mann homophob, menschenverachtend und rechtsradikal. Fuck you, Akif!

Natürlich ist die Lage hoffnungslos. War sie irgendwie fast immer, auch in den besten Momenten.
Immer lustig und vergnügt – bis der Arsch im Sarge liegt.
So eben.

Ach so. Der neue Presse-Hype:
Vegane Ernährung ist nicht unbedingt gesünder!
Wow! Was für eine Meldung!
Auf gleichem Niveau wie „Zigaretten könnten unter Umständen doch etwas mit Krankheiten zu tun haben“.
Ich bin kein Veganer, ich mag Fleisch.
Aber ich habe etwas dagegen, für dumm verkauft zu werden.
Und das machen Spiegel, Stern und andere Print-Medien nicht nur mit diesem „Thema“.
Ich ernähre mich eh am liebsten flüssig (Nee! Nicht per Magensonde!).

N paar Worte zur Kranken/Alten-Pflege.
Ja. Scheiße.
Der Pflegenotstand ist eine Folge der unmöglichen Bezahlung und Behandlung der PflegerInnen! Nichts anderes.
Nach Tarif wird da selten bezahlt. Und die angebotenen Stellen sind meist Teilzeitjobs, bei denen Überstunden anfallen, die aber nicht bezahlt werden, sondern irgendwann ausgeglichen werden sollen. Was aber selten passiert. Und dann sind die PflegerInnen krank (weil einfach verschlissen) und für die KollegInnen fallen noch mehr Überstunden an.
Arbeit im Schichtdienst ohne feste Regelung und willkürlich nach dem Bedarf der Stationsleitung ist keine Seltenheit.
Und natürlich wird erwartet, dass nach dem „Satt und Sauber“-Prinzip gepflegt wird, nicht nach Bedürfnissen. Das Ganze dann effektiv und wirtschaftlich lohnend. Für die Träger der Häuser, nicht für die BewohnerInnen oder gar Beschäftigten.
Ich kann euch sagen – ich könnte kotzen.
Meine Frau bewirbt sich gerade. Und einige Angebote sind haarsträubende Sklavendienste und ich kriege echt zu viel dabei.
Zu meiner Zeit (damals an der Front) war es auch nicht besser, obwohl: Wir wurden nicht so offensichtlich und dreist beschissen, wie es heute gang und gäbe zu sein scheint.
Pflegenotstand?
Führt eine ordentliche Bezahlung (zum Beispiel nach dem TVÖD als Pflichtgrundbetrag) ein. Lasst vom MDK nicht nur die (eh geschönten) Dokumentationen prüfen sondern auch die Arbeitsstunden und Schichtwechsel (n wöchentlicher Wechsel wäre ja noch okay).
Zahlt für Überstunden, Wochenend und Nachtdienste angemessene Zuschläge. Gebt dem Job den Stellenwert, den er verdient hätte.
Dann gäbe es auch keinen Pflegenotstand.
Und: Ja. Das ist finanzierbar!

Zu meinem Job, meiner Berufung, meiner Tätigkeit – wie auch immer:
Ich muss mal wieder meine Homepage erneuern, mache ich dann die Tage, geht aber auch noch so: http://www.hermann-borgerding.de.
Meine Bücher:
„Ausgehöhlt“, „Mein Mittelfinger für den Krebs“, „Versuch: Die Liebe“ und „Auf Papier gebloggt“ sind alle endgültig ausverkauft.
Ich überlege, ne kleine Neuauflage selber drucken zu lassen, nachdem das bei „Auf Papier gebloggt“ super funktioniert hat. Außer „Ausgehöhlt“: Der Roman wird nächstes Jahr neu verlegt. Ich freu mich drauf!
Meine „Rock’n’Roll-Notizen“ liegen momentan auf Eis. Ich will da mit nem anderen Verlag zusammenarbeiten. Bin momentan etwas angenervt auf den Verleger, mit dem ich das Projekt geplant hatte…
Haben könnt ihr weiterhin den „ExtraBall“ und den „LaborBefund“.
Und: „Seifenblasen im Schädel“ ist wieder aufgetaucht. Uralte Texte von mir, hässliches Cover aber ein Buch, das ich mittlerweile selber wieder sehr schätze.
Bei Interesse mailt mich an…

Und:
Morgen wird die MAULhURE 3 gefeiert!
Gibt es bei Urs Böke, Jerk Götterwind, mir und Rodneys Underground Press!
Geiles Ding!
Prost!

So.
Ich habe keinen wirklichen Grund, mich gut zu fühlen.
Tue es aber trotzdem.
Alles wird gut, ich habe euch lieb, BlaBla.
Ach ja: Schönes Wochenende!





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