Mittwoch, 18. Dezember 2013

Dezember...



Patti. Die göttliche Patti Smith.
Ich höre heute Abend ihre Platten durch, bin gerade bei „Radio Ethiopia“.
Möge sie mir was von ihrer Energie schicken, die könnte ich gebrauchen!

Keith Richards ist heute 70 Jahre alt geworden.
Obwohl der mindestens das Doppelte und vielfach Härtere an allen möglichen Drogen eingepfiffen hat, wird er wahrscheinlich fitter als ich, mit meinen lächerlichen 50 Jahren in 5 Tagen, sein.
Keith!
Not guilty!
Rock on!
(Obwohl: Spiele das, was du noch kannst, passe dich einfach den physischen Änderungen an, sonst wird es peinlich und die letzten Aufnahmen waren nicht so der Bringer. Hey! Altere in Würde!!!)


Krebs lässt ja vorzeitig altern. Vielleicht werde ich in 5 Tagen also so alt, wie es Keith heute wurde.
Keine Ahnung (wie immer…).
Wenn, dann ist die vorzeitige Vergreisung nur auf das Physische bezogen. Und auf die dementiellen Prozesse (Jau. Es gibt auch krebsbedingte Demenz…).
Leider nicht auf das würdevolle Altern.
Und auch nicht auf die Altersweisheit.

Das kann ich mir abschminken.

Egal.
Vor ca. 7 Jahren standen alle Wetten gegen mich, überhaupt  jemals die 50 zu erreichen.
Jetzt scheint mein Mittelfinger gegen den Krebs bis dahin gewonnen zu haben.
Und ich bin sogar so lange, wie nie zuvor in meinem Leben mit der gleichen Frau zusammen und ich habe sie sogar geheiratet!
Und liebe sie noch immer!
N Ausrufezeichen trifft da ins Schwarze.
Ich kann nicht genug Ausrufezeichen setzen.

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Die Reha meiner Frau nähert sich dem Ende.
Heiligabend kommt sie nach Hause, leider erst einen Tag nach meinem Geburtstag.
Aber jetzt kann ich die Tage abzählen und das ist gut so.

Außer alle James Bond Filme zu gucken und alle Tom Waits Alben zu hören habe ich wenig von dem geschafft, was ich mir vorgenommen hatte.

Ich dachte, ich könnte ungestört drauf los schreiben, aber meine Gedanken waren immer bei Claudia und sie fehlte mir und ich habe so gut wie nix in den fünf Wochen geschrieben.

Ich habe auch die vorgenommenen Renovierungsarbeiten und Organisationskram schleifen lassen. Vegetierte eher vor mich hin.
Besuchte oder telefonierte eher noch seltener mit meinen FreundInnen, die dieses Jahr wahrhaftig nicht von mir verwöhnt wurden.

Schon komisch: Dabei war ich es die meiste Zeit meines Lebens gewohnt, alleine zu leben.
Jetzt geht das nicht mehr.
Zumindest nicht ohne Claudia.

Immerhin: Ich habe das Vinyl und den Schallplattenspieler dank Petra für mich wieder entdeckt.
Und Claudia ist in fünf Tagen wieder da (und wird meine Vinyl-Liebe eher leidend ertragen…)


Dezember.
Viele der besten Menschen haben im Dezember Geburtstag.
Vielleicht, weil ihre Zeugung in ersten Frühlingsgefühlen stattfand.
Keith (s.o.), J.C., Willy Brandt, viele meiner Freunde, meine Frau und last and least meine Wenigkeit.
Artet schon fast in Stress aus.
Ansonsten ist im Dezember scheiß Wetter.
So eins, dass mich gesundheitlich schlaucht. Feucht, Nebel, entweder zu kalt oder zu warm und natürlich kein Schnee.
Und (wie so oft im Dezember) macht das Auto Mucken und Sorgen. Und die Geldfragen eh.
Aber nach Weihnachten wird es meist besser.
Dann kommt vielleicht wirklich der Winter.
Und zwischen Weihnachten und Neujahr blickt man dann halt zurück auf das letzte Jahr und behauptet jedes Mal: Das nächste Jahr wird besser.
Wird es wahrscheinlich nicht.
Muss es aber werden.
Anyway…

An dieser Stelle noch kein Rückblick (wenn überhaupt, dann nach Weihnachten). Und auch kein Ausblick.
Ich werde 50. Ich lebe noch.
Meine Frau kommt Heiligabend wieder!








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