Freitag, 10. Januar 2014

Wow!





Der Straßenfeger des Jahres 2013 glänzt mit Texten von Benedikt Maria Kramer.
Markus Mohr (Herausgeber des Straßenfegers, von mir hochgeschätzter Dichter, leider Fan des 1.FC Köln und ziemlich schlecht am Kicker…) lässt ja leider viel zu selten von sich hören oder lesen. Aber mit diesem Straßenfeger hat er wieder ein absolutes Prachtstück abgeliefert. Old school getackertes Zine mit wunderbaren Texten des Augsburgers Benedikt M. Kramer.
30 Seiten klasse Poesie für 2,50€. Ich will die Poesie von Bene jetzt nicht beschreiben und schon gar nicht einordnen:

„Wir alle krochen aus demselben Loch, in das
 unsere Väter 9 Monate zuvor ihren Samen pumpten.
 Wir alle teilen letztendlich dieselbe Angst
 vor dem sicheren Tod.

 Seltsam, dass man sich trotzdem ständig
 auf die Eier geht.“


Vielleicht wird mein Loblied auf den LaborBefund ja für den oder die ein oder andere von Euch langsam langweilig.
Aber, verdammt noch mal, Andreas Balck und Ni Gudix haben es verdient.
Und mit der Nummer 11 (!) eine weitere Perle ans Licht der Welt gebracht: Ausgewählte Texte 2013 von Jerk Götterwind.

Ich kenne Jerk seit vielen Jahren und der Mann wird immer besser, umso älter er wird. Ich wünschte, ich könnte das von mir auch behaupten. Anyway:
Nach dem wunderschönen Gedichtband „Am Ende des Tages“ (Songdog Verlag) kommen nun weitere ausgewählte Texte von 2013 auf uns zu. In der zuverlässigen und soliden Machart des LaborBefundes (40 grandiose Seiten, 3,50€).

Eines der Gedichte, wo ich nur nicken und zustimmen kann:

Die alten Säcke

 Wenn du deren Texte liest
 Möchtest du deine wegwerfen
 Diese alten Knochen hatten
 Mehr drauf als auf den ersten
 Blick ersichtlich

 Wenn Hemingway erzählt
 Dass es nichts über das
 Schreiben zu sagen gibt
 Du musst nur über der
 Maschine bluten

 Dann meint er das ernst
 Boxt sich durch die Worte
 Und steht nach einem Niederschlag
 Immer wieder auf
 Jedenfalls bis zu der Sache
 Mit der Schrotflinte

 Ich weiß dass auch heute
 Noch solche Autoren und
 Autorinnen existieren und
 Einige kenne ich sogar
 Persönlich und

 Selbst wenn
 Der Eindruck entsteht
 Es werden wieder mehr
 Denke ich dass es
 Immer weniger sind
 Die sich darauf einlassen

 Schade

Jerk gehört zu denen, die er in diesem Gedicht beschreibt.
Ich hoffe, er hat mich da auch zugezählt…


Hey!
Die MaulHure #3 nähert sich so langsam der Geburt.
Wir sind bei der Textauswahl. Dann Korrektur und Lektorat. Der Verlagskram und so. Und dann wird das Ding wahrscheinlich sogar noch in der ersten Jahreshälfte fertig.
Die Arbeit mit Jerk Götterwind und Urs Böke macht mir Spaß und ich habe das Gefühl, wir bringen ein starkes Ding raus!


Und meine Rock’n’Roll Notizen haben Schwindsucht: Um Platz für neue Gedanken und Sätze zu schaffen habe ich heute einfach mal 90 Seiten gelöscht.
Normales Schreiberschicksal.
Merkwürdigerweise hat es Spaß und Mut gemacht.


Glaubt keinem Kritiker!
In der „Zeit“ schrieb irgendein Hampelmann eine nichtssagende Kritik über das neue Springsteen-Album „High Hopes“. Und verriss es total und kam zu dem Schlusssatz „Bruce- Hör auf!“.
Der Mann ist nicht nur fürchterlich überheblich, er hat auch keinerlei Ahnung.
Man kann durchaus kritisch zu diesem Album stehen, man kann vielleicht die Sozialkritik und die Texte von Springsteen belächeln, man kann mit Recht behaupten, dass dies ja „nur“ eine Zusammenstellung aus Archivmaterial und Coversongs ist, all das kann man. Aber man kann nicht die Energie und die Gitarre von Tom Morello ignorieren!
Für mich ist es seit zwanzig Jahren das erste Springsteen-Album, das ich richtig liebe.
Ich mag damit daneben liegen. Aber ich habe nicht diesen überheblichen ekligen Wahrheitsanspruch, wie in diesem beschissenen „Zeit“-Artikel.
Ihr solltet selber reinhören.
Und keinem Kritiker glauben!


Ansonsten ist unser Auto immer noch krank in Ottenstein und wir sind mehr oder weniger krank in Essen.

N paar Sachen verdichten und klären sich. Zum Beispiel meine ersten Lesungen dieses Jahr:

- Entweder 03.03. oder 10.03. oder 07.04. (durch diesen komischen Rosenmontag steht das noch nicht 100% fest):
Klartext im Weitwinkel mit Ron Hard in Bad Dürkheim

- 12.03.: Gimmie more truth: Lesung mit Marvin Chlada und Lütfiye Güzel in der Bastion in Bochum.

- 15.03.: Lesung bei den literatur-freaks in Ludwigsburg.

Mehr als genug für den März. Und eigentlich will ich dieses Jahr ja gar nicht so oft lesen…


Inaff stuff. Guut neit. Till tumorow or so…


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