Samstag, 25. Januar 2014

Frauen und Musik - again...



 Manchmal brauche ich das: Es macht einfach Spaß, sich als Frauenversteher zu outen.
Um den Frauen in meinen "Rock'n'Roll-Notizen" ihren angemessenen Raum zu geben habe ich zum Beispiel ungefähr 1% des Inhalts für folgende Seiten gelassen.
Eine sehr gute Freundin lächelt mich immer an, wenn ich so etwas loslasse und sagt dann "Niedlicher Spinner" zu mir.
Aber das ist ja auch eine Frau...

Frauen?

Frauen finde ich gut.
Allgemein ist das so.
Ich liebe Frauen.

Ich habe natürlich auch meine Vorurteile, die im Laufe der Jahre durch Erfahrungen bestärkt wurden.

Frauen können kein Fußball spielen, Frauen können schlecht Auto fahren, Frauen hören in der Regel nicht so bewusst die Musik und Frauen sollten sich in der Rockmusik zurückhalten.

Am Bass, da gibt es einige sehr gute Hühner. Im Background können sie Sinn machen, auch wenn mich meistens das Gedudel nervt, aber Front of Stage passen die bei mir meistens nicht.

Ich stehe ja auf individuelle Stimmen, auf gebrochenen Gesang, der durchaus kaputt sein darf. Frauenstimmen sind für mein Gehör oft austauschbar und einfach zu dünn. Und wenn sie individuell klingen wollen, dann wird das oft Sirenengesang.
Tori Amos mochte ich zum Beispiel mal, mit zunehmender Zeit wurde sie immer nerviger für mich.
Oder Joni Mitchell – Göttin! Bloß nicht!
Madonna? Eine geniale Scheibe (Ray of light) und eine Unmenge an belangloser Dancefloor-Scheiße.
Tina Turner und Cher? Ach nee!

Ich könnte Seitenlang weiter lästern, lasse das jetzt aber mal und komme zu den positiven Beispielen. Es gibt durchaus Muik-Göttinnen:

- Janis und Amy (hätte es werden können) mögen in Frieden ruhen und dem Himmel Blues und Soul geben!

- Nico ist ein besonderer Stern am Himmel!

- Lucinda Williams hat wunderschöne Lieder gemacht und klingt live einfach klasse!

- Joan Armatrading (lange her), die erste Platte von Tracy Chapmann, Suzanne Vega (mit Abstrichen), Björk und Sinead O Connor (eigentlich auch nur früher), Lauri Anderson und natürlich Nina Hagen…
Es gibt sie, die tollen Frauen!

- Was wäre die Welt für mich ohne Patti Smith!
Sie wäre um einiges ärmer, hätte weniger Poesie und Wärme und ich müsste auf eine Unmenge Power verzichten!
Zum Glück gibt es Patti.
Angefangen in ihrer wilden Zeit (aber Patti ist ja immer wild) mit drogenberauschten Auftritten bis zu ihren heutigen Auftritten, in denen sie eine der wenigen Menschen ist, die glaubhaft Pathos und große Gesten auf der Bühne bringen können, ohne peinlich zu wirken (Guckt Euch zum Beispiel nur diesen Bono an: der ist peinlich, wenn er predigt! Patti allerdings darf das!).
Patti wird älter, steht dazu und hat immer noch mehr Energie und Sex-Appeal als diese komische Miley Cyrus (da muss ich gleich erst mal googeln, wie die geschrieben wird…, obwohl: selbst diese Mühe ist sie nicht Wert…).
Ich verehre Patti! Ich liebe sie!

- Marianne Faithful ist eine Dame im schönsten und besten Sinne des Wortes.
Sie hat mir mit ihrem Gesang schon oft geholfen und wird es hoffentlich noch lange weiterhin tun.
Groß! Großartig!

- Andrea Schroeders zweites Album erscheint die Tage. Und ich bin gespannt, wie ein Flitzebogen.
Ihr Debut war genial!

Soviel dazu.
Beim Thema „Frauen und Musik“ ist nicht alles schlecht. Es gibt genug Ausnahmen, die die Regel bestätigen.





Frauen und Musik
(für Ulli Engelbrecht)

Ich war mal mit einer Frau zusammen
die sich jeden Morgen mit
„The End“ von den Doors wecken ließ…
Ich fand das sehr heftig
aber es hatte was
Trotzdem konterte ich nach kurzer Zeit mit
„Wenn die Nacht am tiefsten ist…“ von Ton Steine Scherben

Dann war da diese Frau
die morgens zu Reggae Melodien durch die Bude tanzte
Ich bitte euch:
Morgens! Tanzen! Reggae!
Das ging über meine Kräfte und
ich flüchtete schnell…

Da war zum Beispiel noch die Frau
die immer zum selben Musikstück ficken wollte
(und ich nenne das Stück bewusst nicht, um nicht zu viel zu verraten)
Wir waren gerade äußerst intensiv zu Gange
da war das Stück zu Ende
und ich musste aus dem Bett aufspringen
zur Anlage rennen
den Repeat-Knopf drücken
um wieder von vorne anzufangen
Das ging dann mehrere Male hintereinander
bis ich dann endlich doch zum Vollzug kam
oder sie im Eifer des Gefechtes nicht mehr bemerkte
dass längst das nächste Stück lief
(heutzutage gibt es Fernbedienungen und automatische Repeat-Einstellungen,
das war nicht immer so…)

Frauen und Musik ist ein schwieriges Thema
Ich meine
spiel Frauen den gleichen Song auf einer Wahnsinns-High-End-Anlage
oder auf einen billigen Kassettenrekorder
(falls du noch so einen besitzen solltest) vor
- die Mehrheit wird keinen Unterschied feststellen
Oder spiel einer Frau eine wahnsinnig intensive Ballade von zum Beispiel Tom Waits vor
und du versinkst in Melodie und Stimme
und sie wird wahrscheinlich sagen
„Was ist denn das für ein Gequake!“

Äußerst schwierig…

Oder die achtlos übereinandergestapelten CDs
natürlich ohne Hülle
oder wenn
dann meistens in der falschen
Oder früher die LPs
wirkliche Reichtümer
aber den Frauen war das egal
und da fällt mir gerade ein
dass meine geliebte Ehefrau
noch immer nicht meine Anlage bedienen kann
geschweige denn
auch nur halbwegs das Ordnungssystem meiner CD-Sammlung versteht

Schwierig
äußerst schwierig…

Vielleicht fehlt Frauen ja dieses spezielle Musik-Gen
das wäre ja irgendwie okay
Wir Männer
haben ja schließlich auch kein Tupper-Ware-Gen
oder den Schlussverkaufsinstinkt oder so

Als ich meine Frau kennenlernte
lud ich sie zu einem New Model Army Konzert ein
und sie gab mir einen Korb
weil sie am gleichen Abend zu Unheilig ging
Ein Jahr später hab ich sie dann trotzdem geheiratet
Schwer zu glauben
es gibt aber dann doch wichtigere Sachen
als die Musik





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