Freitag, 4. Januar 2019

Zwischen den Jahren - Eine Entscheidung


Lesungen?

Ich hatte mal ne Lesung in Darmstadt, da haben viele Menschen meinen damals aktuellen Gedichtband (war ein Schnapper) VOR der Lesung gekauft und blätterten während der Lesung, um meine Texte während meines Vortrages mitzulesen und damit wenigstens halbwegs zu verstehen.
Fand ich geil.

Es gibt super Vorlesungen einiger meiner Gedichte von unter anderem Jörg Herbig, Jerk Götterwind, Nicky Fee, Kersten Flenter, Manfred Palm, Ralf Preusker und Urs Böke (der niemals an einer Lesung teilnehmen würde…).

Alle anders, als ich. Alle besser.

Ich mache es nicht mehr. Ich kann es nicht mehr. Ich werde es vermissen.

Der Job vor dem Mikro war für mich Stress: Sabbernd versuchte ich was von meinen Texten rüberzubringen, sabbernd hoffte ich, verstanden zu werden.
Die Reaktionen waren toll und bestärkten mich.
Aber ich weiß nicht, ob ich wirklich verstanden wurde oder ob mein (Über-)Mut belohnt wurde.
Und ich weiß jetzt, dass es einfach nicht mehr besser wird.

Der Kontakt mit den Menschen vor und nach den Lesungen war immer absolut klasse.
Meine KollegInnen – und einige lernte ich ja erst durch Lesungen kennen – sind fast alle beeindruckende Menschen.
Und Fans – wer will nicht mal gebauchpinselt werden? Jetzt ehrlich: Ist doch so!
Und macht Spaß.

Ich werde Alternativen finden.
An Lesungen teilnehmen, wo ich irgendeinen Scheiß labere und andere Menschen meine Texte rezitieren.
Andere DichterInnen zu mir nach Hause einladen.
Zum Kickern und Musik hören oder auch zum Musik machen. oder nur so.
Einfach mal als Zuhörer zu Lesungen fahren.

Ich werde schreiben.
Und veröffentlichen.

Finde ich eh wichtiger, als zu lesen.

Klingt jetzt sehr abgeklärt.
Ist es aber nicht.

Trotzdem ist das die einzig sinnvolle Entscheidung.







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