23.12.1982.
Mein 19ter
Geburtstag.
Wir hatten
wie die letzten Jahre reingefeiert und der Tag verlief im trägen Kater.
Am Abend
wollten wir in unserer Stammkneipe gemütlich die Weihnachtstage einläuten und
da passte es, dass da ein Konzert angesagt war.
„Geier Sturzflug“: Die hatten wir vorher
schon mal gesehen, die waren geil. Ich hatte mir sogar nach dem Konzert die
Platte gekauft.
Ich machte
mich gegen acht Uhr abends auf und war dann doch sehr überrascht: Vor der
Kneipe standen massig Leute, der Laden war überfüllt. Und plötzlich sang dann
das ganze Publikum bei einem Lied mit: „Bruttosozialprodukt“ hieß das. Mir
gefielen aber die alten Lieder von der ersten Platte besser
(„Bruttosozialprodukt war wohl auch ein altes Lied, hatte es aber nicht auf die
Platte geschafft).
Es war ein
absolut geiles Konzert und wir waren alle danach schweißgebadet und fertig.
Fertig war
auch die Band, leider in einem anderen Sinn:
„Bruttosozialprodukt“ wurde ein Mega-Hit, die Band zerbrach schließlich an dem Erfolg und an einer hochkommerziellen Erwartungshaltung, die wohl Schuld daran war, dass danach nur noch Müll von denen kam.
„Bruttosozialprodukt“ wurde ein Mega-Hit, die Band zerbrach schließlich an dem Erfolg und an einer hochkommerziellen Erwartungshaltung, die wohl Schuld daran war, dass danach nur noch Müll von denen kam.
Trotzdem:
Die erste Platte von Geier Sturzflug
(runtergekommen) von 1981 ist n geiles Ding und läuft immer mal wieder bei
mir.
Ungefähr
zur gleichen Zeit eine weitere Neuentdeckung:
Conditors.
Conditors.
Die Conditors, das waren Peter Freiberg,
früher Schlagzeuger von Cochise,
jetzt der Sänger und Uli Steinert (R.I.P.), Gitarre bei Messalla. Und Peter Jureit (Drums) und Peter Wasielewski (Bass).
Der Sound wurde dabei hauptsächlich durch den ausdrucksstarken Gesang von Freiberg und den Gitarrensound von Steinert bestimmt. Textlich witzig und ironisch beglückte die erste Platte mit wirklich geilen Songs. Und die kleinen Clubkonzerte waren tolle Parties.
Der Sound wurde dabei hauptsächlich durch den ausdrucksstarken Gesang von Freiberg und den Gitarrensound von Steinert bestimmt. Textlich witzig und ironisch beglückte die erste Platte mit wirklich geilen Songs. Und die kleinen Clubkonzerte waren tolle Parties.
Ich
erinnere mich an einen Gig in einer Drobs in Recklinghausen oder Herne.
Freiberg beim Soundcheck steht vor dem Mikro und singt solo „Many Rivers to
cross“. Und wir merkten sofort, der hat es drauf.
Dann kam
die sogenannte NeueDeutscheWelle und die Conditors
sprangen drauf. Peter Freiberg hatte massig Charisma und war eine Rampensau,
tatsächlich entstanden ein paar glattgebügelte Hits. Aber die Band hatte
verloren und nicht mehr die Power und den Witz der ersten Platte.
Nach Auflösung der Conditors gab es noch zwei Soloalben von Freiberg. Die erste ist dabei gar nicht mal schlecht, die Musik bestimmte weiterhin Uli Steinert, der große Erfolg blieb aber aus.
Nach Auflösung der Conditors gab es noch zwei Soloalben von Freiberg. Die erste ist dabei gar nicht mal schlecht, die Musik bestimmte weiterhin Uli Steinert, der große Erfolg blieb aber aus.
Peter
Freiberg ist mittlerweile Drehbuchschreiber, Uli Steinert leider viel zu früh
verstorben.
Geier Sturzflug,
Die Conditors,
Freiberg:
Anfang der
80er rockte der Ruhrpott.
Und ich
gebe dem Kommerz um die Neue Deutsche Welle die Schuld daran, dass wirklich
klasse Bands nach ihrem Debut und geilen Konzerten und Erstalben nachher
größtenteils Scheiße produzierten oder gänzlich verschwanden.
Diese drei
werden immer in meiner Erinnerung bleiben.
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