Jetzt also November.
Irgendwie n merkwürdiger Monat.
November, das schmeckt nach kaltem Glühwein, nach warmen
Bier.
Auch wenn ich mir da nicht ganz sicher bin, weil ich es noch
nie probiert habe, schmeckt der November für mich wie ein gebrauchtes Kondom.
Oder so.
Wenn überhaupt, dann ist der November der perfekte Monat, um
abzutreten.
Andererseits: Wenn wir den November überlebt haben, kann uns
nix mehr schocken. Und wir können neu durchstarten.
Anyway.
Morgens liegt dichter Dunst über den Feldern. Es dauert bis
zum Mittag, bis der sich verzieht.
Das sind Feuchtigkeiten, die durch die Kleidung ziehen. Das
ist eine Kälte, die mich den Tag über begleitet und meine müden Knochen und
Gelenke belastet.
Auch wenn die Herbstsonne des Nachmittags momentan
wunderschön ist, ich friere andauernd.
Ich meine – generell ist der Oktober doch irgendwie der
goldene Herbst.
Und schön.
Und schön.
Und der Dezember ist die Vorweihnachtszeit. Mit Kerzen und
Glühwein und Vorfreude auf Schnee (Doch!).
Aber der November?
Genug gejammert.
Ende des Monats erscheinen „Leben gefährdet die Gesundheit“
und in Neuauflage „Ein Versuch: die Liebe“. Beide bei Rodneys Underground
Press. Das ist geil.
Anstatt durchzuatmen muss ich mich mit der MAULhURE No. 5
rumärgern. Das ist aber auch okay. Geile ScheiberInnen – geile Texte – und noch
n bisschen Zeit (Erstes Quartal 2016 sage ich mal) …
Und habe noch so viel anderen Kram, zum Beispiel heute
zweieinhalb Stunden mit einem Finanzberater. Und das ich!
Es ging um den Finanzkram der Schwiegermutter. Und da muss Claudia jetzt ran. Und ich leider auch. Obwohl ich so etwas hasse …
Es ging um den Finanzkram der Schwiegermutter. Und da muss Claudia jetzt ran. Und ich leider auch. Obwohl ich so etwas hasse …
Aber der Finanzberater war mehr als okay. Und ich habe den
Kram gerafft und bin da beruhigt…
Vielleicht sollte ich auch mal anfangen, meinen Kram zu
regeln.
Aber bei anderen Menschen geht das immer leichter. Das
Problem begleitet mich schon lange …
Ende Dezember ist ja Wunschzeit.
Mein Geburtstag und Weihnachten und so.
Meine Wunschliste:
- Meinen Freunden und FreundInnen ganz viel Liebe und Spaß
und so wenig Sorgen, wie möglich
- Das allerbeste für unsere Mütter (was auch immer das sein
mag, bei Alterserscheinungen kann man nicht mogeln, da nutzen auch keine
Wünsche)
- N angemessener Job für Claudia
- Nie mehr sabbern!
- Ne klare Artikulation!
- Keine Schmerzen!
- Keine Müdigkeit!
- Und überhaupt alles, was mit dem scheiß Krebs und
Gesundheit zusammenhängt…
- Einen Kaffeevollautomaten, oder jemand, der mein altes
Gerät repariert
- N neuer Compi (ich befürchte…)
- Ne Sofaecke (ich stehe auf geile Lederteile)
- N Fernseher für mein Arbeitszimmer (damit Claudia nicht
immer Fußball mitgucken muss…)
- Nächstes Jahr n neues/altes Auto (wahrscheinlich n Muss)
(Ich werde jetzt unverschämt: Da wünsche ich mir n Mini Clubman, nen VW-Bus oder n /8er Benz mit Autogasanlage J )
(Ich werde jetzt unverschämt: Da wünsche ich mir n Mini Clubman, nen VW-Bus oder n /8er Benz mit Autogasanlage J )
- Ne geile HiFi-Anlage (jetzt geht es in Richtung unnötiger
Luxus)
- Ne Ovation, ne Telecaster und ne Gibson (ich befürchte
allerdings, dass die wie meine anderen Gitarren eher verstauben werden – also doch
nicht)
- N Lotto-Gewinn
- Aufstieg des VfL Bochum
Ihr bemerkt: Ich bin sehr bescheiden J…
HEIMSPIEL!!!
29.11. 2015, 16.00
Uhr
Cafe Eden, Bochum
Cafe Eden, Bochum
Klaus Märkert,
Michael Schwessinger, Hermann Borgerding
Muss ich noch was über Klaus Märkert und Michael
Schwessinger schreiben?
Wunderbare Wortkombinationen, skurrile Erzählungen,
grandiose Beobachtungen.
Der eine legendärer DJ im Zwischenfall in Bochum, der andere
Leipziger Verleger der Edition PaperOne, Weltenbummler und Bäcker.
Bochum trifft (momentan) Bukarest.
Und die beiden großartigen Schreiber nehmen mich in ihre Mitte.
Bochum trifft (momentan) Bukarest.
Und die beiden großartigen Schreiber nehmen mich in ihre Mitte.
Klaus ist ein guter Freund, den ich leider viel zu selten
sehe.
Manchmal gibt es das: Die Chemie zwischen zwei Schreibern
passt – und ich liebe seine sarkastischen und ironischen Nebensätze.
Michael hat meine ersten Bücher veröffentlicht und immer an
mich geglaubt und damit auch Schuld daran, dass ich weiterschreibe. Und dafür
kann ich ihm gar nicht genug dankbar sein. Seine Prosa ist (für mich)
unbeschreiblich passend und ich bin da wirklich äußerst ehrfürchtig und
verneige mich.
Ich konnte nicht nein sagen, als Klaus mich fragte, ob ich
sie in Bochum begleite. Fühle mich wahnsinnig geehrt und freue mich tierisch.
Auch wenn ich meine Lesungen reduzieren möchte: Das kann ich
mir nicht entgehen lassen!
Und da passt es super, dass gerade da meine neuen Gedichtbände rauskommen und ich in meiner Lieblingsstadt und ewigen Heimat lesen darf.
Und da passt es super, dass gerade da meine neuen Gedichtbände rauskommen und ich in meiner Lieblingsstadt und ewigen Heimat lesen darf.
Ich weiß, ich habe FreundInnen in Bochum. Und Umgebung.
Kommt vorbei!
Musik?
Heute läuft Lindenberg.
Livehaftig (79) und Intensivstationen (82).
Manchmal brauche ich meine Jugend zurück.
Und die beiden Live-Alben fand ich schon immer grandios.
Und die beiden Live-Alben fand ich schon immer grandios.
Ansonsten empfehle ich von
Brücken: „Weit weg von fertig.
Der Ex-Sänger von Jupiter
Jones hat ein tolles Album rausgehauen.
Absolut hörenswert!
Absolut hörenswert!
Die Toten Hosen enttäuschen
mit dem Sinfonieorchester der Robert
Schuhmann Hochschule. „Entartete Musik“ hieß die Konzertreihe, das ist ja
keine schlechte Idee. Aber Lindenberg,
Bowie, Reed, Faithfull, … brachten all die Lieder in besseren Versionen und
ich frage mich, warum diese Platte nötig ist.
Ich liebe die Toten
Hosen. Aber sie sollten bei ihrem Kram bleiben.
Da haben sie sich übernommen.
Mein Bücherstapel wächst. Momentan finde ich keine Muße, um
zu lesen. Aber ich freue mich auf all die Bücher.
Nach Lindenberg höre
ich jetzt Cochise.
Nostalgiekino! Go On!
Nostalgiekino! Go On!
Blöderweise frage ich mich, warum die Revolutionsträume meiner Jugend mittlerweile nur noch naiv klingen.
Und wir nur noch in Abwehr gegen schlimmere Alpträume
stehen.
Die Sozialdemokratie hat sich aufgelöst (nach Willy war es
vorbei), Merkel setzt Kohlsche Aussitzerei fort, die Grünen – forget it!
Selbst die Selbstauflösung der FDP macht mich nicht froh, da
AFD und ähnlicher Schwachsinn schlechte Alternativen sind.
Demokratie?
Die Linken hatten mit Gysi und Wagenknecht zwei menschlich
und rhetorisch überzeugende Zugpferde. Sarah alleine wird es nicht schaffen.
Und der Widerstand und die Proteste gehen nur noch gegen
Verschlimmerungen, aber nicht mehr in Richtung positiver Gesellschaftsmodelle
oder Utopien.
Und ich?
Ich gestehe mittlerweile, dass ich hier in Dland nicht
schlecht lebe. Demokratie zeichnet sich nicht nur durch die Wahlen, sondern
durch Meinungsfreiheit, Informationsvermittlung und das Recht auf Opposition
aus. Und weltweit gesehen haben wir da eine der besten Demokratien.
Aber jegliche Demokratie wird durch Kapitalismus und
Geheimdienste und undurchschaubaren Kram eingeschränkt. Und da sind wir in
Dland ganz vorne mit dabei: NSU und NSA machen das mehr als deutlich.
Und bieten einen erschreckenden Nährboden für die
faschistischen Übergriffe.
Und wieder bin ich dabei, mich gegen Schlimmeres
einzusetzen.
Anstatt für den Fortschritt zu kämpfen.
Ich weiß keine Lösung.
Meine Utopien gehen flöten, weil ich wenigstens das, was wir
haben, erhalten will.
Und das ist zu wenig!
Und das ist zu wenig!
Ich will Frieden, Gerechtigkeit für alle,
eine multikulturelle Gesellschaft mit Ehrfurcht vor
jeglicher Religion, aber auch mit der Möglichkeit, sie zu hinterfragen.
Ich will, dass ALLE an unserem Wohlstand teilhaben,
ich will kulturelle Freiräume
und ich will Seifenblasen und Purzelbäume!
Ich will nicht gegen Stumpfsinn, Reaktion,
Unmenschlichkeit undundund anschreiben.
Ich will für Liebe schreiben!
Ich will endlich der Pilcher des Social Beat oder
Underground oder auch immer werden.
Das kann ich aber nicht mit gutem Gewissen, wenn ich sehe,
wie alles den Bach heruntergeht.
Deshalb werdet ihr weiterhin Kram gegen reaktionäre Scheiße
und gegen ausländerfeindliche Ängste von mir lesen.
Sonst wäre ich nicht ich.
Mal wieder dazu.
Cochise nervten
mich letztendlich.
Also Rio Reiser.
Der kann gar nicht nerven. Der lässt schweben.
"Ich will tauchen bis zum tiefsten Rausch": Rio.
Ich auch.
Ich will mal ganz was anderes machen.
Und bin gerade in der Phase, wo so was entstehen kann …
Ein Kinder- oder Jugendbuch.
Habe ich einem guten Freund versprochen, komm da aber nicht wirklich weiter.
Habe ich einem guten Freund versprochen, komm da aber nicht wirklich weiter.
Ein Porno, ein Science-Fiction, ein Krimi – irgendwas fiktionales,
was wenig mit mir zu tun hat: Da habe ich Bock drauf.
Komm, Muse! Küss mich!
Ganz viel Gelaber.
Also Schluss jetzt.
Und gute Nacht.
Oder so. – Wie immer …
Oder so. – Wie immer …
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