Mittwoch, 26. August 2015

Mal wieder ne Wasserstandsmeldung



Guten Morgen!

Die Tage vergehen und ich kriege wenig geregelt.
Das ist nicht neu.

Das  Wochenende war voller Aktivitäten.
Samstag in Essen, Sonntag endlich mal wieder im Ruhrstadion in Bochum.
Montag dann nur krank und schlapp.



Kurz n paar Einzelheiten:

- Essen Original ist sowas wie Bochum Total für Arme.
Aber vor dem Nord ist eigentlich immer angenehme Stimmung. Oft auch gute Bands. Eigentlich hätte ich gerne am Freitag „Dritte Wahl“, „The Idiots“ und „Sepultura“ gesehen. Aber Freitag ging gar nichts.
Also fuhren wir Samstagabend nach Essen und nahmen im Programm „Paradise Lost“ mit.

Schon als wir ankamen fiel auf, dass es schweinevoll war. Egal. Das Bier kam zügig und wir hatten genug zu gucken.
Sobald ich mich allerdings vom Vierhofer Platz entfernte dachte ich nur an eine Sache: Töten!
Solche Events sind eindeutig nicht mein Ding!
Und bei „Paradise Lost“ näher an die Bühne zu kommen war unmöglich:
Es war so schweinevoll, dass ich Platzangst entwickelte.
Und das Problem habe ich sonst eigentlich nicht.
Auch das war egal, wir kriegten den Sound voll mit. Und fuhren dann recht schnell wieder nach Hause:
Ich war noch nie ein großer Fan von denen, aber wenn sie umsonst kriegen kann – was soll es. Live war das dann einfach nur schlecht und seicht. Meine Frau hat ja wie alle Frauen normalerweise wenig Ahnung von Musik. Aber ihr Kommentar traf hundertprozentig zu:
„Das klingt ja wie Bon Jovi für Arme!“
Jau. Das war es. Und wir waren weg.

Trotzdem war es schön, mal was anderes als unser Dorf zu sehen.
Und viele schwarz gekleidete Menschen.
Ich wurde begafft und drei Mal angequatscht.
Nein: Nicht wegen meiner Behinderung.
Sondern wegen meines „Hüsker Dü“-Shirts.
Das gefiel mir besonders gut.




Sonntagmorgen war ich dann platt.
Vielleicht, weil ich auch das Biertrinken momentan nicht gewohnt bin. Egal: Ab nach Bochum!

- VfL Bochum.
 Spitzenreiter der zweiten Liga. Fußball, der plötzlich wieder Spaß macht und Hoffnungen weckt.
Da wird das Spiel in die Breite gezogen, die gesamte Mannschaft zeigt im Zusammenspiel mit teils richtig geilen Kombinationen Siegeswillen und Ballbehauptung. Da scheint plötzlich ein Plan vorhanden zu sein.
Das kenne ich in Bochum seit einigen Jahren nicht mehr.
GEIL!!!

100 Kilometer Anfahrweg und neue Parkplatzsuche, die meine Stammparkplätze mittlerweile verboten sind und dann war ich endlich wieder in meinem Wohnzimmer. Block P rechts.
Mit meinen Freunden.
Unbeschreiblich schön.
Und ein geiles Fußballspiel mit einem verdienten Sieg.

Leider musste ich feststellen, dass mein Körper und meine Verfassung so einen Besuch im Stadion nicht mehr vernünftig mitmachen.
Zweimal musste ich mich hinsetzen und als ich wieder im Auto saß musste ich mich erstmal n paar Minuten ausruhen, bevor ich losfahren konnte.
Dabei waren das Wetter und die Umstände eigentlich ideal für einen Stadionbesuch.
Scheinbar spiele ich da nicht mehr in der gleichen Liga.

Spätestens im tiefen Herbst und Winter muss ich also auf Stadionbesuche verzichten. Vielleicht ist es sogar sinnvoll, wenn ich akzeptiere, dass das Stadion nichts mehr für mich ist.
Scheiße: Das tut weh!

Bevor ich völlig platt nach Hause fuhr besuchte ich noch meine Mutter.
Mit 81 Jahren scheint sie trotz ihrer Krankheiten fitter als ich zu sein.
Ich gönne es ihr.




Am Montag ging dann gar nichts.
Mein Nacken – mein ganzer Körper – spielte nicht mehr mit.
Und bestrafte mich mit tierischen Kopfschmerzen.
Ich saß den ganzen Tag nur apathisch rum.
Es machte keinen Spaß – ich machte mir ernsthaft Sorgen und dachte an einen Arztbesuch.
Auch meine Frau machte sich Sorgen um mich…

Aber ich bin ein Stehaufmännchen.
Und Dienstag ging es schon wieder halbwegs.

Nur, dass ich mich bei meinen Aktivitäten  noch mehr begrenzen muss, das ist nicht gerade witzig…




Guten Morgen,  again…

Mittwochmorgen.

Was ist bloß los in diesem Land?
Obdachlose werden gequält, Flüchtlinge bedroht (selbst in meinem geliebten Bochum-Langendreer schießen Idioten mit Schreckschußmunition vor diesen Menschen in die Luft…) und angepisst (Wirklich! Im öffentlichen Nahverkehr!), Unterkünfte angezündet, Demokraten immer dreister bedroht (selbst die SPD – dabei sind die nun wirklich nicht mehr besonders demokratisch…) undundund

Die Solidarität mit den geflüchteten Menschen und die geäußerte Empörung lassen mich zwar noch n bisschen hoffen, aber generell sehe ich immer mehr ein stumpfsinniges Hassklima.
Schlechte Zeiten für Liebesgedichte…
Und ich bin sprachlos und freue mich, dass andere Mitmenschen noch Worte und Widerstand finden…


Claudia auf dem Weg zu einer Beerdigung. Ich am Schreibtisch.

Vor mir mein Lap und ein Stapel ausgedruckter Gedichte, die ich in Reihenfolge bringe und übermorgen meinem Verleger zusenden werde.

Wahrscheinlich im November werden die dann erscheinen. Arbeitstitel:
„Leben gefährdet die Gesundheit“.
Ebenfalls neu erscheinen wird „Ein Versuch: Die Liebe“.

Dazu passend folgender Artikel aus der Münsterland Zeitung vom letzten Wochenende:




Und damit mache ich jetzt auch erstmal Pause…


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