Donnerstag, 9. Juli 2015

Glaubt keinem Schreiberling






Glaubt keinem Schreiberling!
Auch mir nicht.

Natürlich – obwohl ich immer so tue, als ob ich authentisch schreibe – verschweige ich gewisse Sachen meines Lebens.
Natürlich biege ich mir manchmal Ereignisse zurecht.
Sei es, weil sie so besser in die Schreibe passen,
sei es, weil sie dem Leser nichts angehen,
sei es, weil ich manches lieber für mich behalte.
Nehmt nicht jedes Wort wörtlich,
glaubt mir nur bedingt.

Und glaubt eh nix, was ihr auf Facebook oder im Internet lest.
Na gut.
Fast nix.

Wenn ich zum Beispiel schreibe, dass es gerade regnet, kann das ein Mittel sein, um meine Stimmung zu beschreiben (außerdem kann es sein, dass ich diesen Satz vor ein paar Tagen formuliert habe…). Es kann aber auch zufällig stimmen.
Zum Beispiel jetzt: Es regnet ununterbrochen. Ich finde das klasse, braucht der Boden doch dringend Regen. Wirklich wahr!
Um meine Solidarität mit dem Regen zu äußern wische ich unsere Wohnung durch.
Geht nicht, wenn ich behaupte, das gerade jetzt zu tun, ist aber wahr, da ich nur in den Pausen tippe, während die Fliesen unserer Wohnung trocknen.

Momentan gießt es in Strömen.
Eine Dose Cola (das ist nicht PC, aber Cola schmeckt nur aus der Dose…) & eine Zigarette, dann ist mein Arbeitszimmer dran & dann ist die Wohnung blitzblank sauber.

& ich konzentriere mich wieder voll & ganz auf das Schreiben.
& Lügen.
& Wahrheiten verbreiten.

Dass ich lüge - ist die Wahrheit. Dass ich wahre Sachen schreibe - ist ne Lüge.
& umgekehrt.

Glaubt keinem Schreiberling. Glaubt keinem Poeten. Glaubt keinem Sänger. Und mir schon gar nicht.

Ich hasse euch alle – Ich liebe euch alle.
Beides ist wahr – Beides ist gelogen.
Je nachdem.

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