Donnerstag, 15. Mai 2014

Nochmal Maya



Das Leben geht weiter – das sollte es ja vielleicht auch & das ist eben das Leben & ich vermisse diese wunderbare Hundedame zu meinen Füßen & wurde heute Morgen wach und musste ja gar nicht Gassi gehen & habe dann stattdessen geputzt und Hundehaare entfernt – die Hundehaare werden uns noch lange erhalten bleiben & Claudia weint – Maya und sie waren ein Herz und eine Seele & Maya lag abends immer am Sofa bei Claudia & meine beiden Lieben kuschelten.

Es ist so verdammt ruhig in der Wohnung & ich therapiere mich mit „Willard Grant Conspiracy“ und diesem Geschreibsel & Hausarbeit –
es funktioniert nur bedingt.

Ohne Claudia würde ich völlig durchdrehen. Es ist gut, dieses Leben gemeinsam zu durchleiden.

& Jedes Mal, wenn ich die Wohnung verlasse fehlt der Hund, der sich in den Weg stellt und mit will – selbst, wenn es nur um die Wäsche oder den Müll geht & jedes Mal, wenn ich dann wieder die Wohnung betrete, dann fehlt der Hund, der mich sonst immer begrüßt.
Es gab Zeiten, da wollte sie selbst mit zur Toilette…

„Stark wie zwei“ von Lindenberg – ist das jetzt Therapie oder einfach Leiden zulassen? Egal – es funktioniert.

Maya durfte nur einmal im Bett schlafen: An ihrem vorletzten Tag, neben mir. Für eine Stunde, damit sie wenigstens kurz zur Ruhe kam. Gewollt hätte sie das öfters. Am Anfang immer und später immer noch bei jedem Gewitter. Aber ihr Fell und ihre Haare sorgten dafür, dass wir zumindest in dieser Erziehungsfrage hart blieben. Und sie akzeptierte das.

Maya, wie sie im Schnee tobte. Maya am Strand, die weiße Gischt der Wellen war ihr nie geheuer. Maya beim Buddeln. Maya, wie sie über Gräben und Bachläufe sprang.

Claudia und ich durften nicht streiten (das machen wir aber eh selten & vertragen uns schnell wieder: So ne Liebe kriegt nix kaputt!), weil Maya dann immer völlig fertig war & Claudia und mich anstupste & zusammenführte & dann bei unserer Umarmung sich zwischen uns drängte & wir sie dann beide streichelten & alles war gut.

Claudia leidet. Je älter Maya wurde, desto mehr bildete sie mit meiner Frau die Koalition der weiblichen Herzenswesen gegen den Pascha, der in mir schlummert. Frau und Hündin wurden immer mehr zu einem Herz und einer Seele.

Ich leide & therapiere mich mit Geschreibsel & habe meine Frau & die Gewissheit, dass es dem Hund bei uns gut ging.



Das Leben geht weiter.
Übermorgen heiratet meine Nichte & Claudia bastelt ein kleines Kunstwerk als Geschenk & das ist gut, weil es sie auch etwas ablenkt.
Ab nächster Woche müssen wir uns um Gesundheit, Job, Ämterkram und alles Mögliche kümmern. Diese Woche fehlt die Kraft.




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